Innsbruck Informiert

Jg.2009

/ Nr.5

- S.45

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2009_Innsbruck_informiert_05
Ausgaben dieses Jahres – 2009
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
STADTGESCHICHTE

60 Jahre SOS-Kinderdorf
in Innsbruck
Das S O S - K i n d e r d o r f ist 60 J a h r e a l t . D i e e n g e V e r b i n d u n g des
S O S - K i n d e r d o r f s m i t T i r o l ist m i t d e m e r s t e n K i n d e r d o r f i n ! m s t
a u s r e i c h e n d d o k u m e n t i e r t , dass a b e r d i e G r ü n d u n g i n I n n s b r u c k
s t a t t f a n d u n d das S O S - K i n d e r d o r f a u c h bis h e u t e in I n n s b r u c k
v e r t r e t e n ist, m a g w e n i g e r p r ä s e n t s e i n .
Die SOS-Kinderdorf-Idee entwickelte
Hermann Gmeiner, ein gebürtiger
Vorarlberger, mit seinen Freunden
und Helferinnen in Innsbruck Hermann
Gmeiner zog es nach 1945 als Medizinstudent an die Universität Innsbruck.
Er wandte sich aber bald an Stelle
Für das Stadtarchiv/Stadtmuseum
Innsbruck von Eveline Erlsbocher
und Gertraud Zeindl.
seines Studiums der Jugendarbeit zu.
Aus dieser Tätigkeit heraus machte
er die notwendigen Erfahrungen und
gewann jene Erkenntnisse, die für die
Entwicklung der SOS-Kinderdorf-Idee
wichtig waren.
Vor diesem Hintergrund fand am
25. April 1949 die Gründungsversammlung des Vereins „Societas SoCialis" im Jugendreferat der Landesregierung in der Innsbrucker Hofburg
statt.
Das erste Büro fand der neu gegründete Verein in der Anichstraße
44, w o die Mitgliederwerbung ihren
Anfang nahm. Die Idee war, Mitglieder
mit der Aufforderung zu einer „EinSchilling-Spende" zu gewinnen. Die
nächste Unterkunft wurde dem Verein
ab Mai/Juni 1949 im ersten Stock der
Hofburg zur Verfügung gestellt. Einher
mit diesem Umzug ging auch die Einigung der Vereinsgründerinnen, sich
abweichend von der Gründungsbestimmung auf einen einzigen sozialen
Bereich zu konzentrieren, und zwar
auf die Kinder, anstatt sich in vielen
Teilgebieten zu verzetteln. Aus der
Grundidee entwickelte sich der Plan,
Waise und sozial vernachlässigte Kinder
in einer „Ersatzfamilie" unterzubringen.
Die Umsetzung dieser Idee wurde

noch im selben Jahr, 1949, Realität.
Das erste Familienhaus, das „Haus
Frieden", konnte im angestrebten SOSKinderdorf Imst fertig gestellt werden.
Für weitere Häuser initiierte der Verein
„Societas Socialis" eine Weihnachtsaktion. Hierbei wurden über 40.000
Karten versandt. Für diese große logistische Aufgabe musste weiterer
Raum in Innsbruck gesucht werden. 1950 erhielt SOS eine Lesestube am Renn weg. In dieser
Baracke wurde eine Schreibstube
und ein Versandraum eingerichtet
A m 28. April 1950 wurde die
„Societas Socialis (SOS)" in den
Verein „SOS-Kinderdorf" übergeführt.

SOS-Jugendhaus Egerdach unter der
Leitung von Rudolf Maurhard eröffnet.
Hier wurden männliche Jugendliche
aus allen österreichischen SOS-Kinderdörfern betreut. Der enorme Z u strom erforderte 1958 den Beschluss
eines Neubaus, der unmittelbar daneben entstand.
Erst 1966 wurde das erste SOSMädchenhaus in der Blasius-HueberStraße 16 in Innsbruck errichtet. Henriette Rieder fungierte dort durch
viele Jahre als engagierte Leiterin.
Später wurden in der Nähe aller

Das schnelle Wachstum des
SOS-Kinderdorfs forderte im Befi :f • •
reich der Vereinsverwaltung im-V
mer mehr Raum. So zog die Alt- und Neubau des Jugendhauses Egerdach in
Zentralkanzlei des SOS-Kinder- Innsbruck 1956, Original Hermann-Gmeinerdorfs zur Jahreswende 1950/5 I Akademie.
(Foto: StadtarchivIStadtmuseum)
ins Goldene Dachl, w o in der
Folge die Vorstandssitzungen stattfanösterreichischen SOS-Kinderdörfer
den. Ab 1954 wurden Vereinsverkleinere Jugendeinrichtungen konzipiert
sammlungen auch in den angemieteten
und so die Jugendeinrichtungen in
Räumlichkeiten in der Kiebachgasse
Innsbruck verkleinert oder aufgehoben.
10 abgehalten. Im Laufe der Zeit mussDas Jugendhaus in Egerdach beschränkten immer weitere Büros angemietet
te man auf den Neubau und der Altbau
werden. Erst 1958 erwarb man das
konnte abgerissen werden. Auf diesem
bombengeschädigte Haus in der StaffAreal initiierte Hermann Gmeiner
lerstraße 10, heute noch Sitz des SOS1979 die Errichtung der HermannHauptverbands.
Gmeiner-Akademie. Die HermannBald wurden auch SOS-Betreuungseinrichtungen in Innsbruck begründet.
Die
erste
SOS-KinderdorfJugendeinrichtung wurde im Innsbrucker Stadtteil Am ras errichtet. A u f
dem so genannten , Arme-Leute-Bühel"
hatte man 1955 ein altes Gebäude
der Tiroler Gebietskrankenkasse erworben. Anfang 1956 wurde es als

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - M A I 2009

Gmeiner-Akademie schafft mit ihrem
Angebot als Seminar- und Tagungshaus
für SOS-Mitarbeiter aus aller W e l t einen Rahmen zur Förderung und Unterstützung der nationalen und internationalen SOS-Kinderdorf-Arbeit.
Heute befindet sich im ehemaligen Jugendhaus in Egerdach der Sitz von
SOS-Kinderdorf International.

21