Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.12

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Reisebüro llsaneen verflogen Hinweise, daß die .^om
mission vom Reisebüro aufzuschlagen wäre.
"Tie zuständige Fachgruppe der Handelskammer hat
die neuerliche Einschaltung entsprechender Ansklärnn
gen in der Fachzeitung in Aufsicht gestellt.
War bisher von der Leistung die Rede, so abhört
aber unter diesen Abschnitt anch die Frage nach dem
Preis.
Tie eingetretene Beruhigung des Preisbildes und
das Zugeständnis der Reisebüros, daß die Preise an
gemessen, Uernnnftig, günstig oder wie mau sich immer
auszudrücken Pflegte, sind, kann lins ^tichtschnlir für
die Zukunft sein.
Das gewaltige Ansteigen des Sozialtourisuius
macht den Ruf nach billigeren Möglichceiteu laufend
vernehmlicher. Wenn man nun im Ausland Umschau
hält, wohin dort diese Reisegruppen gelenkt werden,
so sind dies einerseits Privatznnmcr und andererseits
bescheideile Betriebe. Tolltcu lu IunÄbruck weitere Be
hcrbcrgnllgsbetrlebc entstehen, "so sollte unter allen
Umständen getrachtet werden, „Touristeuheime" zn
erstellen, nud dann wird auch diese Frage für I n n s bruck gelöst erscheinen.
I n Diesem Zusammenhang dürfte es vielleicht anch
iutercssieren, daß man in einigen Ländern daran
denkt, die Gebühren für die Campingplätze hinaufzusetzen. Als gesteuerte Maßnahme erjcheint nur das
aber für unseren Raum nicht geboten, da der Ccunpingbetrieb, bedingt durch das Klima iu deu Alpen,
in eine Reisezeit fällt, die durch Überfüllung gekeuu

zeichnet ist.
Unser Raum war 1951 nntcr dem Schlagwort
„Österreich billigstes Reiseland" zu einem ausgesplocheuen „Äiodereiseziel" gcwordeu, uud vielfach
herrschte damals die Meinung »vor, daß der Höhepunkt
erreicht sei. Inzwischen sind trotz tcilweiser Auglcichnug der Preise au die unserer Konkurrenzländer die
Neiscsaisoueu iunuer noch stärker geworden, uud die
Frage, wie lauge wird die Konjunktur noch anhalten,
erscheint naheliegend. Die Beantwortuug dieser Frage,
die in den zweiten Teil meiner Ausführungen überleitet, köuute wie folgt formuliert werden:
Ter internationale Tourismus ist zu ciuer Zeiterscheiuuug geworden, die immer wieder größere Kreise
erfaßt. Der seit jeher im Menschen verankerte Draug
nach der Ferne erfährt durch eine sich sprunghaft ver
bessernde Reisetechnik, durch hochentwickelte Neiseor
gaiüsationen, die mit den ihnen verschiedentlich zuge
staudeueu Touderlariseu uud ans Grund der „Massen
umsähe" auch dein kleinen Manne größere Reisen
möglich macheu, durch eine geänderte Einstcllnna, zum
Geld, die vielfach das Tparen hinter die Befriedigung
nicht unbediugt lebenswichtiger Bedürsuisse gesetzt hat,
uud uicht zuletzt durch die Politische Ausrichtuug des
iu Neuorduung befindlicheil Westens eine in der Form
nicht gekannte Belebung. E i n Ranni, der durch eiue
anziehende Landschaft nud eine günstige geographische
Lage ausgezeichnet ist, der den Begriff der Gastlichkeit
pflegt uud der iu seiner Prcisgcstaltnng "veruüuftig
ist, hat für die kommenden Saisoucn, soweit keine Po
litischen Rückschläge eintreten, alles eher als eine Ein
schränkung des Reisevolumeus zu erwarten. I n n s brück werden alle diese Punkte zugestanden, nud unser

Nummer 12

gemeinsames Bemühen muß weiter darauf gerichtet
sein, dell Gast zusriedeuzustelleu, denu er ist für uus
die beste nnd anch billigste Werbung, und einen guten
.Uoutaft mit den Reisebüros, die eine ständig steigende
Machtstellung errnngeu haben, zn hallen.
Die Bejprechnngen nut den Nelfobnrodlrekloren
oder Rcsereuteu, die die Reifeprogramme ansarbelten,
haben ergeben, daß Innsmuck uiw ^g Sommer 1l)5t eine weiter verstärkte Publizität zu
verzeichneu habeu werden. Entsprechend der Eulluict
lnng des Frellideuveriehrs bei Ulis wurde die gauze
Ansmertsaintett der Bor- und Nachsaison gelvidiliet,
was aucy bei den vorhergegairgeneu Werbereijeii von
seststelwarcin Erfolge begleilet war. Eine weitere Belevuiig dieses Zeitraumes durste dadurch zii erwarten
seui, daß der wirtlich ruhebednrstigc und anch der an
spruchÄuolle Gast, der nicht dnrcy die Schulzeit der
.Müder, Industricfcricn usw. gebunden ist, immer
mehr dem ärgsten Getriebe w i r d answeichen lvollell.
Aber nicht nnr Saisoliverläligerluig gilt es zn beobachten, sondern anch Woge zn finden, der insbesondere
beim Sommergast oft festgestellten absinkenden Kaust"rast zn begegnen. Gleicyzeillg mit der Werbcreife, die
sich fur deu Sommer, w^e ge,agt, besonders die Sai
souverläugerlilig zum Ziele setzte, ist iu Amerika eine
wohloorbereitete Weroewelle angelaufen, die ans
Grnno einer eingehenden Pcrsönucycn Besprechuug
nnd niit Uuterstiitzung des Vertreters der Österreichischen Beriehrswevouug iu Kiew ^jork uiöglich wurde

uud Aussicht auf bessere Erschließung des zahlungs^
kräftigeren amcrikaluichen M a r l i e s hat.
Die Winterprogramme 1953/54 bringen in fast
überraschender Z a y l nnd oft anch ili besonders auf
fallender Aufmachnug Hiinoeife alls I g l s fiir Pauschalrciscn uiid bcstätigeu daniit die erfolgreicheil Bemühungen aiif Alierleuunlig voll I g l s als iutcruatioualer Winterlsportplatz. Für Innsbruck selbst wird
im Winter nut Ausnahme der Zeit von Weihuachleu
und Neujahr kaum eiue weitere spürbare Belobung
des Reiseverkehrs zu erreichen sein. Der Gast, der zum
Wiutersport fährt, w i l l einmal vor dem Hotel die
Schiwicje. Einige Programmanfätze waren vorhan
dell und einige weitere kouuteu erreicht werden. Die
Nachfrage ans diefe Prograliunhiuweise fiir J i m s
brück ill dell kommenden Bnchnngswochen w i r d cnt
scheidend sein für die küuftige Einstellung dieser Büros.
I c h möchte nnn noch auf deu Einsatz nnsercr Wer
bcmittel zn sprechen tommen. Die "Allflagenhöhe im
serer Prospekte, Preislisten, Plakate nnd Stanzen
bleibt keinesfalls mehr hinter der z . B . bekannter
Frcmdellbcrkehrsplätze in der Schweiz znrück, was
aber noch lauge nicht heißt, daß die Nachfrage voll
gedeckt werdeu kann. Dieses Ziel w i r d nie zn erreichen
lind vielleicht auch gar »licht anzustrebeu sein, da zwi
scheu Aufwand nnd Nutzen ein festes Abhäugigkeils
verhältuis besteht. Taß die Bemühnngeu für eine ent
sprechende nud weitreichende Welbnng von Erfolg
begleitet waren, sollen die folgenden Ziffern aufzeigen!
Fiir den Zeitraum Sommer 1"^M bis Sommer l l ) 5 l
loilrdeu fiir Innsbrnck und I g l s 1,850.753 Prospekte,
!,??<>.l)30 Preislistell niid Iliformalioilsslngblätter,
44.370 Plakate, U).U»7 Tlanzen lind l5!).704 Wer
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