Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.11

- S.7

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1953_Amtsblatt_11
Ausgaben dieses Jahres – 1953
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 7
Als im I a h r c I N N Kaiser ^ r a n ; Ioscf in J i m s
brnck iveilte, tat er den Ausspruch: „(55 wird wohl
nicht luehr laiige dauern, bis Willen mil Innobrnck
vereint sein wird."
"Am 12. Ottober !".«»!"> war es so iveil, daß von,
Willeuer l^emeiudevorsteher FriN Heigl dein dorligen
l^emeinderat der l^eseNenlivurf über die l^mgeniein
dung mit Innsbruck zur Aiinahine vorgelegt wurde.
Willens l^^meindevertreler gaben iiiit lauler ^timmc
ihr I a i v o r l , ini! alici gegen eine ^üiiiüie. Der Be
schluß des x^nnsbrncker l^emeinderales ^ur Annahme
der Eingemeindung erfolgle mit ^timmeneinhellig
teil in der Sitzllng am !7. Ottober, der entsprechende
Beschluß des Tiroler Landtages hingegen wie im Falle
Pradl am ! N . Oktober ll>0!">.
Nach Eintreffen der ^iachricht aus Wien, das; die
kaiserliche Sanktion erteilt wurde, erhielt das Tiroler
LandeÄgesetz, den Anschluß Wiltcns niit Innsbruck be
treffend, a>n l . Männer 1904 Gesetzeskraft.
Tie Bevölkeriingsdichte Willens, deren nngewöhn
lieh rafches Emporschnellen iu den Jahren vor "der
Jahrhundertwende liegt, ;eigt folgendes Zahlenbild?

4.04".)

214

52N

^ n m Zeitpniikt der l^ingemeindnng ;ählte Willen
l"2.<5)2, bei der Voltözählniig am 1. v^iilii li)5l bei
einer Zahl von l.U>2 Häusern 19.644 Einwohner.
Anläßlich der Anschlnßfeier am "2. I ä i i n e r
bei der Bgm. Wilhelm l^rcil nnd seill „ F i z
nister" K a r l Kapfcrer zll Ehrenbürgern von I n n s brnck ernannt iviirden, sagte elfterer u. a.: „ D i e Vereinignng Innsbrucks mit Pradl ilird W i l t c n hat kommen müssen. Die Stadt war aus die Vororte angewiesen und diese erwiesen sich olMe Innsbrnck als
nicht cntloicklnngsfähig. W i r gehören zusammen und
mitsammen werden wir l^oßes leisten."

Professor Dr. Karl Senn - Ehreminqträger
Am Abend des 23. November d. I . versammelte sich
in den Stiftssälen eine gios".e Anzahl Festgästc, um bei
der Übergabe des Goldenen (ihrcnringes der Stadt I n n s bruck an Prof. D r . Karl Senn Zeuge zu sein. Vom Auditorium lebhaft begrüßt, schritt der zn ehrende große Tiroler
Komponist, begleitet von seiner Gattin und Bürgermeister
Dr. Greitcr, zu seinem lHhrenpllN). Nach Verklingen des
ersten Satzes ans Mozaits ^»anelt in ^.-dur, gespielt
von einem Streichquartett des städt. Orchesters, trat
Bürgermeister Dr. Greitcr an das Nednerpnlt und hielt
folgende Ansprache!
Sehr geehrte Anwesende!
Ich begrüße die Vertreter der Landesregierung von
T i r o l , die Gemeinschaft der Ehrcnringträger nnd die
Spitzen des musikalischen Gebens in nnseier Landeshauptstadt. Ferner die Geüieinderäte, welche seinerzeit
die hentigc (5hrnng beschlossen, sowie die durch die neue
Wahl in den Gemcinderat eingezogenen Mitglieder des
Gcmcinderatcs.
Der Ehreniing der Stadt Innsbruck soll die Ver
dienste von Männein nnd Kranen ehren, die auf dem
Gebiete der Wissenschaft, der >l»nsl und der sozialen
Tätigkeit Großes geleistet nnd dem Namcn der Stadt
weitere Chre gebracht haben. Somit gilt mein ganz
besonderer Grȧ hcntc Herrn Prof. Dr. Karl Senn nnd
seiner Gattin. Der Gemeinderat ha! in seiner Sitzung
am 19. M a i 195)3 einslimmig beschlossen, unseren Gasl
durch Verleihung des (^hrenringes besonders zn ehren.
Den letzten Chrcnring verliehen wir bereits dem todgeweihten Dr. Josef ^eilgeb für Verdienste ans dem
Gebiete der ^yrik. Heute ehieu wii einen Meislci im
Bereiche der Musi!.
Herr Prof. Dr. Karl Senn erblickte das ^icht der
^Welt in einem der älteren Stadtteile Innsbrucks, in
Mariahilf. Schon in früher Jugend erhielt er durch

die Verleihung des Wilhelm-Greil-Preises eine Ehrung
durch die Landeshauptstadt Tirols: später wurde er
von der Stadt Graz geehrt.
Sein Weg ging über Mittelschule — Theater auf
die Hochschule, und dann begann das reiche Gebiet seines
Schaffens, (Ihöre, Opern, Klavier- nud Harfcnkonzerte,
Passion — alle Gebiete des menschlichen Geistes wollte
er mit seiner Tonkunst erfassen, sei es religiös und
weltlich, Heimat und die große Welt, Geschichtliches und
Zeitliches. Leider ist es mir nicht vergönnt, in fachkundiger Sprache sein Wirken und seine Werke zn
preisen, da auf musikalischem Gebiete meine Kenntnisse
nicht ausreichend sind.
Wie ich bereits bei anderer Gelegenheit sagen konnte,
sind die Schätze der Musik jedermann zugänglich, ob
arm oder reich, wenn er nur Zeit für Besinnliches hat;
ist die Tonkunst doch die unmittelbare Sprache der
Seele und ist sie geeignet, die ganze Fülle und Weite
menschlicher Gefühle zum Ausdruck zu bringen, wie uns
die Geschichte der Musik schon bei den Ilrvölkern zeigt.
Für alles Licht und alle Schönheit, die Herr Prof.
D r . Karl Senn feineu Mitmeuscheu vermittelte, will ihm
die Landeshauptstadt Innsbruck als sichtbaren Ausdruck
ihres Dankes deu ^hreuring verleihen. ^Vll

Nach erfolgter Übergabe des Ehrenringes ali den
Ausgezeichneten durch Herrn Bürgermcislrr sprach der
Landestultili referent Dr. Hohenaner namens des Landes
Glückwünsche znr Ehrung und Ancrlcnnungswortc für
das Geleistete, ans das Prof. Senn, der auch hente noch
unermüdlich tätig ist, zurückblicken darf. Der Nedncr
ivies anch darauf hin, daß das Land Tirol ein Porträt
Prof. Senns, geschaffen vom Kunstmaler Nehm, nngckanft nnd dem Mnseum Ferdinandenm als Leihgabe
übergeben habe.