Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.8

- S.6

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der ^audeoballptftadl

Neuerscheinungen
K a r l Schadelbaucr, Verzeichnis der Urtuudeu des Etiftöarchivcs Wiltcn von 1138—1299. Veröffentlichungen aus dem
Sadtarchiv Innsbrnck N r . 6, Innsbruck 1953, iin Selbstverlag des Stadtmagistratcs, 8", 16 Seiten.
I m zweiten Weltkrieg wurde bei den verheerenden Luftangriffen anf die Landeshauptstadt Innsbruck das P r ä monstrateuserchorhcrrnstift N i l t c u durch mehrere Fliegerbomben schwer getroffen nnd arg zerstört. Wie dnrch ciu
Wunder blieb das Stiftsarchiv uud seine nnifangrcichen Bestände unversehrt. Dnrch diese gnckliche Fügung hat sich
aber auch der tirolischen Landcsgcschichtsforschnng der älteste
vollständige Qnellenbcstand zur mittelalterlichen Wirtschafts-,
Sozial- nnd Siedluugsgeschichtc von Innsbruck erhalten.
Das S t i f t Wüten besitzt nngefähr 7000 Pergament- nnd
Papierurkunden, wovon anf das Mittelalter allein bis znm
Jahre 1400 119 lateinische nnd 253 deutsche Urkunden entfallen. Die Benutzung der Stiftsarchivurkundcn, die in 186
(nicht 180) Laden nnd Sachgruppcn nnd Orten geovduet
aufbewahrt werden, ermöglichte bisher ein handgeschriebenes,
i n chronologischer Reihenfolge angelegtes Urknndenverzeichnis des Stiftsarchivars, Chorherr M a r i a n Daniel (Stiftsarchivar von 1834—1863), das nnr an O r t nud Stelle im
Stiftsarchiv eingesehen werden konnte.
Dnrch das nnn ebenfalls chronologisch angeordnete, von
D r . Schadelbancr in Druck erschienene Verzeichnis der Stiftsarchivurkunden von 1138—1299, ist es jedem Heimatforscher
und Landcshistoriker, der sich mit der Geschichte Wiltens,
Innsbrucks nnd seiner Umgebung näher beschäftigen w i l l ,
leicht möglich über die im S t i f t Wiltcn vorhaudcueu hochmittelalterlichen, Urkunden, die für seine Untersuchungen
i n Frage kommen, einen Überblick zn gewinnen. Die Neuerscheinung zeichnet sich besonders dadurch aus, daß der mit
der Geschichte des Stiftes Wilten wohlvertrante Verfasser
auch alle jene Urkunden, die das um 1400 entstandene W i l tener Kopialbnch enthält nnd von denen die meisten Origin
nale hcntc nicht mehr anffindbar sind, in das vorliegende
Verzeichnis mit anfuahm. Die Zusammcnstelluug der Literatur für Urkunden, die bereits publiziert oder in der Literatur verwendet wurden ist sehr gcnan, doch hätte man ini
Anschlich an die Ladenbezeichnnng vielleicht auch das Format der Urknudcn angeben können.
Da das S t i f t Willen nnter Abt Heinrich Schüler (1922—
1949) seme Archivalicn gerne ernst zu nehmenden Heimatforschern für ihre Arbeiten znr Verfügung stellte, so konnte
D r . Schadelbancr 1937/38 einzelne entlehnte Urkunden (vornehmlich solche, die anf die Pfarre Patsch Bezug nehmen)
nicht mehr einsehen. Dazn kam noch, daß das S t i f t Wilten
im Sommer 1939 von den nationalsozialistischen Behörden
aufgehoben wnrde nnd das Archiv während des Krieges
(seit März 1944 bis Oktober 1949) im Schloß Pctersberg
bei Silz znm Schutz vor weiteren Luftangriffen verlagert
war. Bei der Neuordnung nnd -anfstcllnng der Urknndcnbcständc 1949 im Stiftsgebäudc kamen diese Stücke wieder
zum Vorschein, die hier nebeu der Hiuzufügung kleiuer Be-

richtigungen Von den Kopialen Überlieferungen Nr, 2<», Nr. 3»! und Nr.
92 find die Originale vorhanden, die die Ladennnmuu"v 2 L
N r . 3, 2 0 , und X I . V » tragen. Die Urkunden:
1216 I, 25. Bischof Johann von Brir.en bestätigt die Ent«
senduug des Vikars Eberhard von Matrci nach Patsch. - Or. Perg. Lade 42 N.
1231 I I I . 30. Bischof Heinrich vou B i i r e n desiäügl die
Scheukuug eines Eigengutes in Flaus von Vdelscaleus von
S t i l f s (Stilues). — O r . Perg. L X X I I (^ ,,
1281 X. 11. Laon. Die bischöfliche Kanzlei iu ^aou bestätigt ein für den Prämonstratenscrorden von Papst Alexander IV. zn Vitcrbo (1258 I I . 6.) ausgestelltes Privileg." ^
O r . Pcrg. Lade 8 ^ .
1284 X I . 7. Wiltcn. Bischof Bruno vou Brir.cu bestätigt
die vou Erzbischöfen nnd Bischöfen der Kirche zn Patsch verliehenen Ablässe. — Or. Perg. Lade 42.
1286 IV. 23 Patsch. Erzbischof Johannes von Armenia
verleiht für die Kirche in Patsch einen Ablaß, - - Or. Perg.
Lade 42.
1293 V I . 21. Wiltcn. Erzbischof Johannes von Ninivc verleiht für die Kirche in Patsch einen Ablaß. — Or. Perg.
Lade 42.
Der recht gnt gelungene Nachschlagbchelf, bei dem wegen
der sonst zn hohen Truckkostcn der Orts-, Persoucu- uud
Sachindcr, weggelassen werden mußte, bildet das grundlegende Rüstzeug für Weitcrc gründliche Studien zur Geschichte des Stiftes Wilten, das allen historisch Interessierten
nnr empfohlen werden kann.
D r . Fritz Steinegger
K a r l Böhm: Tie Landhauskapelle zum heilige», «eora. iu
Inusbruck. Herausgeber: Tiroler Landesregierung, Druck:
Tyrolia, 1953; 39 Seiten mit 12 Abbildungen.
Wieder erhielt ein Innsbrnckcr Gebände eine eigene historische Darstellung. Wenn auch die Geschichte der Landhauskaftelle bereits in den bekannten Werken von H. Hammer,
I . Wcingartner nnd Konr. Fischnaler eine knrze Schilderung erfahren hat, so ist doch dankenswert, daß der ehcma.
lige, langjährige Landesarchivar — zu dessen 75. Geburtstag das Büchlein gerade erschienen ist — dieser Kapelle nnnmehr eine ausführliche Bearbeitung znteil werden ließ. I n
acht Einzelabschnittcn hat er darin den Ban nnd die Ansschmücknng, die Einweihung, die (Gottesdienste, die I n v e n tare nsw. behandelt. Z u r ältesten Geschichte d. h. znr Urkunde vom 6. Jänner 1505 schrieb anch Wcndclin Voeheim
in seiner Abhandlung „Die Waffenschmiede Scuseuhofcr,
ihre Werke und ihre Beziehungen zn Habsburgifchcn nnd
anderen Regenten" im 20. Bande (1899) des Jahrbuches
der kuusthistorischcn Sammluugen des Kaiserhauses (s. 291).
Eine besondere Hervorhcbuug verdienen die zwölf ausgezeichneten Abbildungen sowie der wohlgelnngcnc, von W.
Nik. Prachensky eutworseue Umschlag.
K. Schadelbauer

Verlautbarung
UnterrichtcturS zur Heraubilduug von Orgaueu der fticsuudheits- und LebenomiUelpolizei.
Auf Grnnd der Ministcrialverordnung vom 25. M a i 1908,
R G B l . N r . 155, wird an der Bundesanstalt für Lebensmittelnntersnchnng i n Wien IX., Kindcrspitalgassc 15, iu der
Zeit vom 19. Oktober dnrch 8 Wochen mit anschließender

Prüsungswoche ein Nnlerrichlslnrs ;ur Heranbildung von
Organe» der Gesnndhcits- nud Lebcnsmittelpolizei abgehalten werden.
Die Kursiutcresseutcu bz