Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1953

/ Nr.6

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

ersüllung gezeigt, die uns immer in Erinnerung bleiben wird nnd die llvohl symbolisch ist für die Einstel
lung unserer "handarbeitenden Bevölkernng."
Der Herr Bundespräsident richtete folgende Worte
an die Vcrslllmnclten":
„Verehrter Herr Landeshauptmann, Exzellenz,
verehrte Anüoesende!
Als im J u n i vorigen Jahres eine Gedenkfeier der
Ulriversität lvar, hat mich der Herr Bürgermeister
liebenswürdigerweise eingeladen, das Wasser- und
Kraftwerk zu besichtigen, weil er wußte, daß ich als
sein Bürgermeifterwilege früherer Zeit in Wien mit
der Stadtverwaltung sehr viel Sorge hatte, wie im
Sommer die kritische Zeit nüt der Wasserversorgung
überwunden werden soll. Und ich bin ihm sehr dankbar, daß ich damals den Van des Werkes gesehen habe.
Der Eindruck für mich war natürlich gleich, daß hier
eine technische Großlcistung vollbracht wird, eine
prächtige Arbeit, was zu sehen war an der großen
Erdarbeit und dann bei der Besichtigung des Wasserreservoirs, einer großen Festhalte im Ricscnansmaß.
Und heute, zehn Monate nachher, ist das Wert sertig.
Man bann nur sagen, man kann der Stadt I n n s bruck von Herzen Glück wünschen. Ich kann-den
Glückwünschen vom vorigen Jahre nur wärmste Unterstützung und Erweiterung geben, denn es ist ein
Beweis, wie der Herr Bürgermeister srüher auch erwähnt hat, des außerordentlich großen Willens, der
in der Bevölkerung steckt, der Initiative der ganzen
Verwaltung, des Mutes, gerade in der schwierigsten
Zeit das Werk anzugehen und die Wasserversorgung
vorzüsorgen und dadurch eine schönere Zukunft vorzubereiten.
Die Nunder der Technik natürlich konnten hier mitwirken, um besonders rasch und schön vorwärtsznkommen. Und selbstverständlich ist man auch daran
gegangeld, die Wasserkraft sür die Elektrizität auszunützen. Es ist also die Stadt imstande, nicht nur ihre
jetzige Bevölkerung mit prächtigem Wasser zu versorgen, nach Temperatur nnd Qualität, und nicht nur
für die jetzige Bevölkerung, sondern für die doppelte
Zahl. Und das wird sich bezahlt machen sin die Zeit,
die jetzt kommt, die die Stadtverwaltung dieser Sorge
enthebt. Wenn mall überlegt, wie die Kultur fort-

Nummer

schreitet, das Neiuignngsbednrfnis, die neuen Wohnnngen mit Bädern gebaut werden, so wird der Bedarf an Wasser immer größer, nnd Sie werden sehen,
wie kostbar es ist, daß die Stadtverwaltung vorausdenkend es vielleicht in dem Umfange angegangen ist,
der sie für eine große Zeit aller Sorgen enthebt. Ich
sage, Licht und Wasser sind notwendige Bediugnifse
der Kultur, genau so wie das Brot und das Dach
über dein Kopf. Und daß dieses Problem dem Herrn
Bürgermeister nnd der Verwaltung mit der Opfermutigkeit der Bevölkerung und aller, die daran gearbeitet nnd gewirkt haben, gelungen ist, dazn kann
man der Stadt Inusbrnck restlos gratulieren.
Und dazufügen möchte ich als Bundespräsident, der
ich ja viel hernmtomme, daß es herzerquickend ist, dell
harten Ansbauwillen überall sehen zu können, nnd ich
bin, ja nur der Mittler dafür, daß die Länder alle
untereinander sehen, was alles geschieht, daß es. allen
zur Kenntnis gebracht wird. Alle zusammen in unserem Watcrlandc, nnscrer Republik, haben den festen
Willen, zn leben, vorwärtszukommen und einer
friedlichen Znkunft entgegenzugehen.
Ich danke dem Herrn Bürgermeister, daß er mich
auch zur Eröffnung eingeladen hat. Es ist mir eine
schöne Ehrenpflicht, und ich danke dafür, daß ich das
Werk eröffnen kann, was hiemit
wird. Und
ich wünsche Ihnen, daß das Werk mit demselben Muteweiter vorwärtsschreitet, und dann wird eine bessere
Zuknnst auch niemals ausbleiben." (Beifall!)
Nnn nahm der Herr Bundespräsident die feierliche
Inbetriebnahme des Werkes vor, ließ die Turbinen
anlaufen und das Wasser in die Trinkwasserbehälter
strömen. Daran schloß sich eine eingehende Besichtigung des gesamten Werkes.
Durch die Presse, den Rundfunk und die Wochenschauen fand das neue Werk in verschiedenen Berichten und Reportagen eine eingehende Würdigung. Die
Feier wurde in sehr schöner Weise dnrch das Spiel der
Mühlaucr Musikkapelle entsprechend nmrahint.
Zum Abschluß wareu die Gäste zu einem Mittagessen in das Hotel „Maria Theresia" geladen, wobei
in mehreren Trinksprüchen die Glückwünsche an die
Stadt Innsbruck zu der großen Tat in herzlichen
Worten zum Ansdruck gebracht wurden.

Gemeinderatssihlmg
Auf Antrag der Sozialistischen Fraktion berief Bürgermeister Dr. Greitcr für den 19. M a i d. I . eine
Geschäftssitzung des Gemeiuderates ein, nm eine Ändernng der Gemeindewählordnung und des InnsInncker Stadtrcchtcs sowie die Frage der Verlängerung des Wohnnngsanfordernngsgefctzcs zu behandeln.
Zn Beginn der Sitzung nahm Bgm. Dr. Grciter
die An"sselobnng des zum Ersatz sür den beurlaubten
Gemeindcrat Weyrcr (VdU.) einberufenen Ersah
maunes Josef Leo vor.
Hieraus sprach er Gcdenkworte für den kürzlich verstorbenen Gemeinderat Dr. Matthias Pahle (OVP.,
Allgemeine Liste), die von den Gemeinderatsmitglic-

dernstehendangehört wurden. (Siehe Nachruf in der
Mainummer dieses Blattes.)
An Stelle des GR. Dr. Pahle wurden folgende Ersatzmänner in die Ansschüsse, denen er angehört hatte,
gewählt:
M i t g l i e d e r, : Finanzausschuß Maier Haus,
Personalausschuß für die Stadtwerke Primns Peter,
Rechtsansschuß Dr. Binatzer Robert, Sportansschuß
Zschi eg i! e r He r > nann.
E r s a t z m i t g l i e d e r : Ttadtschulral Dr. Vinat"
zcr Robert, Berwaltnugsausschuß für die ^ladtwerke
Weber Karl, Ordnnngsausschuß Wallner Rudolf,
Personalausschuß Primns Peter.
Der Bürgermeister wnrde ermächtigt, für die Eh-