Innsbruck Informiert

Jg.2007

/ Nr.5

- S.45

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STADTGESCHICHTE

30 Jahre Innsbrucker
Wochenendgespräche
V o m 10. bis 12. M a i 2007 f i n d e n d i e 30. I n n s b r u c k e r
Wochenendgespräche z u m T h e m a „ D i e schweigsame Seite
d e r L i t e r a t u r " s t a t t . Das J u b i l ä u m w i r d a u c h als A n l a s s
g e n o m m e n , e i n e R ü c k s c h a u a u f d i e 30 l i t e r a r i s c h e n
B e g e g n u n g e n in I n n s b r u c k z u h a l t e n .
Die Ausstellung „Literarische Begegnungen" ist im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung vom 10. bis 14.
M a i im Künstler-Foyer des Congress
Innsbruck zu sehen.
Aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum
von Gertraud Zeindl
1977 wurden von Ingeborg Teuffenbach die Innsbrucker Wochenendgespräche in der Tradition der legendären „Österreichischen Jugendkulturwochen" und nach dem Vorbild literarischer Begegnungen in den USA ins
Leben gerufen. Das erste Innsbrucker
Wochenendgespräch vom 25. bis 27.
Februar 1977 war dem Thema „ H ö r spiel und Radiokunst" gewidmet. Ingeborg Teuffenbach gelang es, über ein
Dutzend Autoren und Radiofachleute
aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Südtirol zusammenzubringen.
Diese erste Tagung zeichnete sich
durch die auch späterhin wichtigen
Komponenten des ungezwungenen
Gesprächs in toleranter Atmosphäre
aus, trotz aller gegenseitigen Angriffslust der Teilnehmer. Im Urteil über das
erste Innsbrucker Wochenendgespräch
waren sich alle, das Publikum, die Medien wie auch die Teilnehmer, einig:
„sinnvoll und fortsetzenswert".
Auf Grund dieses Erfolges veranstaltete Ingeborg Teuffenbach noch im
selben Jahr die zweiten Innsbrucker
Wochenendgespräche. Die nötigen finanziellen Mittel brachten wiederum die
Kulturabteilung der Tiroler Landesregierung, das Kulturamt der Stadt Innsbruck und der ORF auf. In den folgenden Jahren fanden die Wochenendgespräche im jährlichen Zyklus statt. Jedes Jahr versammelte sich in Innsbruck

kursionen sowie Lesungen vor dem Tiroler Publikum im ORF-Studio aus.
Vom 23. bis 26. Mai 2002 fanden die
Innsbrucker Wochenendgespräche
zum 25. Mal statt. Seit 2003 fungiert Gisela Holzner als Gastgeberin der Innsbrucker Wochenendgespräche.
Ab diesem Jahr zeigen sich die Innsbrucker Wochenendgespräche in veränderter Form. Gisela Holzner hält einerseits an der Grundidee eines Gesprächforums für Schriftstellerinnen
ohne Medienspektakel und frei von
Wettbewerbsdruck fest, andererseits

eine Gruppe von Autoren, die versuchte, ein Generalthema durch kurze Referate, Präsentationen und Leseproben mit nachfolgender Diskussion
auszuloten. Ihren jährlichen Abschluss
fanden die Gespräche in allgemein zugänglichen Veranstaltungen im ORF-Studio Tirol. Von Anfang an waren Lesungen im ORF einbezogen, die
einen konzentrierten Einblick in
das aktuelle Schaffen der Schriftstellerinnen gewährten.
Diese literarischen Begegnungen zielten nie auf fertige Ergebnisse ab, sondern vielmehr auf die
Erfassung der Problematik und
der eigenen inneren Einstellung
zu den gestellten Thematiken.
Trotzdem ergaben sich zumeist / / . Innsbrucker Wochenendgespräche 1986 im
aus den teils pointierten, teils be- ORF-Studio Tirol.
(Foto: Stadtarchiv)
dächtigen, teils klar und präzise
formulierten, teils vorsichtig angedeuwerden die literarischen Begegnungen
teten Aussagen einige konkrete Festin die Öffentlichkeit gerückt.
stellungen. Als O r t der Begegnung
Nun finden die G e s p r ä c h s r u n d e n
wählte Ingeborg Teuffenbach den etwas
i m T i r o l e r L a n d e s t h e a t e r statt. So
abgelegenen Gasthof Kapeller im Stadttreffen auch dieses Jahr namhafte A u teil A m ras am Rande der Stadt. Dabei
torinnen am I I. u n d 12. M a i im Enbestand die Möglichkeit für Literatursembleproberaum aufeinander. Beibefreunde, an diesen Diskussionsrunden
halten werden die Lesungen im ORFteilzunehmen und die SchriftstellerinKulturhaus Tirol; dieses Jahr am 10. und
nen näher kennen zu lernen. Dies
12. Mai um 20.15 Uhr mit Lesungen von
wurde jedoch von der Öffentlichkeit
B. Hundegger, K. Aebli, K. Faber, J.
kaum wahrgenommen, weswegen die
Schutting. Y. Tawada, P. Waterhouse,
Autorinnen ziemlich unter sich blieben.
B. Moeyaert, D. Danz, B. Hell, S. GruGertrud Spat führte nach dem Tod
ber, A. Neeser und N. Gomringer.
von Ingeborg Teuffenbach und nach
In nunmehr 30 Jahren wurden durch
dreijähriger Unterbrechung 1993 die
die Innsbrucker Wochenendgespräche
Wochenendgespräche mit viel Elan
als Form der literarischen Begegnung
und bedeutendem persönlichen Einsatz
wichtige Impulse gesetzt. Durch ihre
in Innsbruck fort. Weiterhin zeichneA r t der Vermittlung wurde das Kenten sich die Innsbrucker Wochenendnenlernen von Literatur zu einer ingespräche durch Diskussionen im kleiteraktiven Auseinandersetzung, welche
nen Kreis, persönliche Kontakte in den
sowohl auf die Leserschaft wie auch auf
Pausen, auf Spaziergängen und auf Exdie Autorinnen Einfluss ausübt.

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - M A I 2007

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