Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1952

/ Nr.10

- S.5

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Nuinmcr 10

Amtsblatt der

Seine vibici! Aufsätze und Miszelleu sind leider
sehr verstreut, ^ r schrieb in die „Äcilteiinugeir des
Institute für österreichische <^eschichlsforschuug", fcr
uer i,i die genannteil „Forschungen und Äliitteiluu
geil", iil die Ferdiuandeuinszeitselirift (später „Ver
öffenllichungen des ^cuseums ^erdiuandennl"), iil die
„Tiroler Heimat", „ t i r o l e r Heimalblätter", in den
„Schlern", in die längst versnnkene lollservativ ge
sinnte Zeitung „Tiroler S t i m m e n " , deren Haltung
ihm besonders nahestand, später in den „Tiroler An
Zeiger", in den „Volt"sboten", gelegentlich indie „ M i t leiluugeu des Iuusbrucker Verfchöuerungsvereines",
in den „äinustfrcnnd", in den „.UriPPenfrellnd", bc
sonders aber durch einige Jahre in das „Psarrblatl"
von 3 t . Jakob in Innsbruck, dessen vorirchmliche
Stütze er war, weil er den religiös eingestellten und
heimatkundlich interessierten Innsbruckern imincr el
>oas Schönes ans alter Zeit brachte. 99 teils ältere
(Neudruck), teils neue und bisher ungedruckte Aussätze
über Innsbruck und Umgebung brachte Klaar hier
aus in seinem zweibändigen Werke „Alt-Innsbruck
und seine Umgebung" (Innsbruck 1939/40), das damals uuter manchen Sorgen, gerade zu Beginn der
Kriegszcit, besonders gern und eifrig gekauft wurde,
weil es an gemütliche alte Zeiten erinnerte. Dieses
Werk "wird seinen Verfasser lange überleben, während
die vielen anderen Aufsätze leider zu unübersichtlich
verstreut uud z. T. heute schwer erfaßbar sind.
Es ist an Klaar vieles versäumt worden. Wohl
wurde er "Ehrenmitglied der Universität Innsbruck.
Es erschien aber nie zu seinen Ehren, eine wissen
schaftliche Festschrift. B i s auf wenige Zeilen in Zei
tnngen ist über ihn zu seinen Lebzeiten nie etwas
Ausführlicheres geschrieben worden.
S o i st e s n m s o n o t i g c r, d a ß d e r W e r t
seiner P e r s o n und seines Nachlasses
nnn
hervorgehoben
w i r d . E r hat das
Manuskript zu einem dritten Band des genannten
Werkes „Alt-Innsbruck nnd seine Umgebung" mit
vielen weiteren Einzelauffätzcn hinterlassen. Es wäre
äußerst wünschenswert, daß dieser Band m i t Sub
ventiouiernng durch die zuständigen Stellen in Stadt
und Land im Druck erscheinen könnte.
Klaar war eine sehr bescheidene, stille, zurückgezo-

Innsbruck

Seite 5

gen lebende Persönlichkeit. l>"r war lief religiös gesinnt nnd führte ein ethisch geradezu vorbildliches
Gebell. Sein ganzes Wesen bestand aus (hüte, tarita
liver Hilfs des lauten, das w i r ans alten Zeiten noch herüber
gerettet haben. Er erschloß sich seinen Mitmenschen
schwer, aber er liebte nnd schätzte so manche von ihnen,
ohne daß sie viel davon wußten. Er ist nie in seinem
^eben Ehrungen nachgelaufen nnd nahm es hin, wenn
er Übergängen oder gerade nicht gnt behandelt wurde
(frühe Pensionierung). Er, der immer schon große
Selbstsucht geübt hatte, besaß im Alter erst recht dessen
Abgellärthe"it. Es wird, von seinem Werk „ A l t - I n n s bruck" abgesehen, um Klaars Namen bald wieder sehr
still werden. Aber in dell Herzen vieler alter Freunde
wird er noch lange in treuem und herzlichem Gedcn
teil weiterleben. Das hat sein stimmungsvolles Bc
gräbnis ans dein sonnigen Mariahilfer Friedhof am
W . September 1952 nnd die Zusammensetzung seiner
vielen Teilnehmer bewiesen.
Nußer dem genannten Zweibändigen Werke „NIt-Inns<
druck und seine Umgebung" erschien an selbständigen Vü«
chern: Ignaz yochrainer, ,das 3ahr 1809 zu meiner Crinnerung, 2. kl. besorgt von K. Klaar, „Nnno Renn", 16. Vand,
Innsbruck 1919. — ßranz Raff!, der Verräter Andreas Hosers, „Nnno Reun", 21. vand, Innsbruck 1921. - Die gerren- und Vürgerkongregation in Innsbruck 1578—1928,
Festschrift, Innsbruck 1928. — Gründung und ßortschritte
der Firma Marianische Vereinsbuchhandlung un>d -"buchdruckerei Innsbruck 1856-1926, Innsbruck 1926. — Manche
seiner Aufsähe, besonders aus »den „Tiroler Stimmen", sind
uor 1914 auch als kleine Sonderdrucke erschienen. Es ist,
wie oben ermähnt, wegen Raummangels hier ganz unmöglich, sämtliche kleineren Arbeiten aufzuZählen. <5twas Aufsehen erregte sein Aufsah über das bekannte Mädchen von
Spinges l1?9?) l,F>ro!er Heimat", Ig. 1928), worin er feststellte, daß dieses (Katharina Tanz) keine Vuchensteinerin
war, sondern aus der Umgebung von Spinges lRah) stammte
und in Wirklichkeit Helena Lanz hieß. Prof. Dr. Anselm
Sparber-Vriren verteidigte gegen ihn die >ai!te Ansicht
l„6chlern", Ig. 19481, worauf Klaar in der „Tiroler Heimat",
Ig. 1948, nochmals seine neue These begründete. — Klaar
hat überdies, besonders in den „Tiroler Stimmen", Ziemlich
viele Besprechungen über Bücher geschrieben, die Themen
der Tiroler Geschichte behandeln.

Einschreibullgsergebnissc der Pftichtfchulen in Innsbruck für 1952/53
Von stellv. Be;iriksschulinspektor D i r . Anton Brnggcr.
^ach den nunmehr vmliegenden l^mschreibungs
uud >tlassifit"ationsergelmissen besuchen im angelau
feneu Schnljahr 1U5)^/5>!", die !. .^lassen der Inn>>
orncler Volkoschnlen:
<"!>? ,^>i., 5,tt<» Hldch., zus. l^^!^ Schnlneuliuge
»ud !"^ >tu., -".» ".vidch., ;us.
<;« Repetenten,
zns.

l".ll".j K u . , <".!5. Mdch.,

zns. l ^ l

Binder.

E i n ^Vergleich mit dem Stande vom Vorjahre ergim
eine Abnahme von l ^ .""tüaben nnd eine Zunahme von
",al,l um 5,1 Binder. Das Hinansschiebcu des ^ e

giuncs der gesetzlichen Schulpflicht bi^ mm volle>ldelen
<".. Lebcusjal)r hat demnach keinen Nnckgang gezeitigt.
Weiters ist ausfallend, daß ungefähr ein D r i t t e l
d e r x V n n s b r u c k e r 3 t r a s; e n z i i g e h c n c r
ü b e r h a n P t kei n e n S ch il I n e n l i n g st e l l t,
u"ähreud einzelne Randgebiete ein starkes Anschwellen
der Schnlerzahl anfweiscn. Bei der Anfstellnng des
Stellenplanes wnrde Vorsorge getroffen, das; Über
füllnngen von Atlassen vermieden >oerden und jene
schule», iu deren Sprellgeln durch Neubauten ein
größerer Z u mg ;u erwarten ist, noch aufnahmefähig
bleiben.