Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.9

- S.36

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EUROI"A

Kaiser-Maximilian-Preis 2005
a n EU-Parlamentarier J a n Olbrycht
S e i t I 997 g i b t es a l l j ä h r l i c h zu S o m m e r b e g i n n a u f Schloss
A m b r a s e i n e n g e m e i n s a m e n f e s t l i c h e n A n l a s s f ü r das L a n d T i r o l
u n d seine L a n d e s h a u p t s t a d t I n n s b r u c k : die V e r l e i h u n g des KaiserM a x i m i l i a n - P r e i s e s , d i e h e u e r a m 9. Juli in A n w e s e n h e i t z a h l r e i cher kirchlicher sowie regionaler, k o m m u n a l e r und europäischer
P r ä s e n z a m 9. Juli i m S p a n i s c h e n Saal ü b e r d i e B ü h n e g i n g .
Kaiser-Maximilian-Preisträger 2005
ist Jan Olbrycht, Regional- und Kommunalpolitiker aus Polen und Mitglied
des Europäischen Parlaments. Jan O l brycht zählt zu den engagiertesten
Regionalpolitikern der neuen Demokratien des Ostens.
Bevor B ü r g e r m e i s t e r i n H i l d e
Z a c h die Ehrengäste begrüßte, lud sie
die Anwesenden ein, in einer Schweigeminute der Opfer der Terrorakte in
London zu gedenken.,,Wir wollen unser Entsetzen über diese grausameTat
zum Ausdruck bringen und den Opfern und ihren Familien unser tief empfundenes Mitgefühl zeigen." Zach verwies auf die Bedeutung des Europarates bezüglich der Garantie der Grundrechte und der Stärkung rechtlicher
Instrumente zurTerrorismusbekämpfung und betonte, dass der Kampf gegen Terrorismus, Hass und Gewalt
höchste Priorität habe.
„Europa hat nur dann eine Zukunft,
wenn es ein Europa der Bürger ist",
war die zentrale Botschaft aller Rednerlnnen dieser Feierstunde. Zach
verwies darauf, dass der Gonvent
wichtige Errungenschaften für die Regionen. Städte und Gemeinden bezüglich der Anwendung der Grundsätze
der Subsidiarität beinhalte. Leider sei
es nicht gelungen, die Bürgerinnen von
der Notwendigkeit der Europäischen
Verfassung zu überzeugen. „ W i r müssen nun alle gemeinsam einen neuen
Anlauf nehmen, um das Projekt Europa und seine demokratischen Werte
für die Bürgerinnen mit Leben zu erfüllen", so Zach.
Yavuz M i l d o n , Präsident der Kammer der Regionen des Europarates,
forderte in seiner Ansprache ein brei-

tes Netzwerk, um Freiheit und Sicherheit in Europa sicherzustellen. „ W i r
brauchen viele A k t e u r e , die dafür
kämpfen, wie jene Persönlichkeiten
und Vorbilder, die mit dem MaximilianPreis ausgezeichnet werden."

tionalen Bürgerrechtsforen und auf
europäischer Ebene mit ganzer Kraft
für die Wiedereinführung der Bürgerrechte in Polen eingesetzt."
Van Staa unterstrich, dass ein wirklich geeintes Europa nur von unten, an
der Basis, zusammenwachsen könne.
„Die Regionen und Kommunen verkörpern die den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten stehenden Entscheidungsebenen, sie sind direkt konfrontiert mit ihren Erwartungen und dem

Danuta Hübner, EU-Kommissarin für Regionalpolitik, hob in ihrer
Festansprache
hervor, dass es in
der nun eingetretenen Nachdenkphase vor allem auf
das Hinhören und
Zuhören ankomme und dass man
in der EU auf die
Bedürfnisse
der Schloss Ambras, Spanischer Saal: Verleihung des Kaiser-MaRegionen
und ximilian-Preises an Jan Olbrycht (Bildmitte); links Bgm. Hilde
Kommunen ver- Zach, rechts Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa.
(Foto: W. Weger)
stärkt
eingehen
müsse, um zu einem besseren gegenseitigenVerständnis zu gelangen. In erster Linie müsse auf die Verbesserung
der Lebensqualität der Bürgerinnen
geachtet werden. „Regionalpolitik ist
die Politik des 21. Jahrhunderts", so
Hübner.
L H D D r . H e r w i g van S t a a , der
die Laudatio für den „frisch gebackenen" Maximilian-Preisträger hielt,
drückte seine Freude darüber aus,
dass mit Jan Olbrycht erstmals ein bedeutender Kommunal- und Regionalpolitiker aus einem neuen Mitgliedsland der EU ausgezeichnet werde. „Jan
Olbrycht hat sich seit 1989 sowohl in
seiner Funktion als Bürgermeister der
polnischen Stadt Cieszyn als auch als
Präsident der Region Schlesien in na-

I N N S B R U C K I N F O R M I E R T - SEPTEMBER 2005

WW

Unbehagen gegenüber einer Europäischen Union,die sich existenziellen Anliegen der Bevölkerung häufig zu entziehen scheint. Die Entscheidungsträger auf europäischer Ebene, aber auch
die Politiker der Mitgliedsstaaten sind
nun gefordert, auf die Bedenken der
Bevölkerung einzugehen und durch
Reformen zu reagieren", so van Staa.
Im Rahmen seiner Dankesworte für
die Verleihung des Preises schilderte
Jan O l b r y c h t die Ereignisse und Maßnahmen Polens auf dem Weg zu einem
freien und demokratischen Staat.
Große Leidenschaft und viel Energie
sei dafür aufgewendet worden. Nun
komme es auch auf ein Verständnis Europas für Polen und alle neuen Mitgliedsstaaten an. so Olbrycht. ( W W )