Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.9

- S.9

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AKTUELL

Aktion „HUNDert % Tierfreund"
soll das Miteinander f ö r d e r n
Die S t a d t Innsbruck hat gemeinsam m i t d e m Tierschutzverein
f ü r T i r o l , der Bezirks-Landwirtschaftskammer/Stadt,
d e r Bezirksforstinspektion und d e m T i r o l e r Jägerverband
das P r o j e k t „ H U N D e r t % T i e r f r e u n d " i n i t i i e r t .
Die Stadt will mit diesem Projekt eine Verschärfung der ortspolizeilichen
Vorschriften vermeiden. Ohne den
entsprechenden Erfolg dieser Kampagne bliebe letztlich nur der Ausweg

Signalorange
Hüllen an der
Leine, bedruckt
mit der Aufschrift
„HUNDert %
Tierfreund"
gelten als
Zeichen der
Unterstützung
des Pilotprojektes und dessen
Zielsetzungen.
der Verordnung eines generellen Leinenzwanges im gesamten Stadtgebiet.
Bürgermeisterin Hilde Zach informierte am 29. August am Planötzenhof gemeinsam mit Projektleiter
Dr. Peter Brühwasser und den Projektpartnern IngeWelzig (Tierschutz-

Bezirksjägermeister

verein), Landesjägermeister Franz
Steixner und Bezirksjägermeister Anton Larcher (Tiroler Jägerverband )
sowie
Bauernobmann
Franz
Abenthum (Bezirks-Landwirtschaftskammer) über die Ziele dieser Initiative.
Hunde sind etwas Besonderes: Sie
sind treue Begleiter und Freunde des
Menschen und bei spezieller Schulung
auch Retter und Beschützer. Egal welche Rasse, meistens kommt es darauf
an, was die Menschen aus den Hunden machen. Gut erzogen und nicht
bewusst aggressiv abgerichtet, bereitet der geliebte Vierbeiner meist viel
Freude.
Leider ergeben sich aber immer
wieder Konflikte zwischen Hundehaltern und hundelosen Mitbürgerinnen.
Bauern und Jägern, die bei gegenseitigem Respekt und Verständnis sicher
vermeidbar wären.
Die Ausdehnung der bebauten
Wohnflächen bis an die Grenzen zwischen urbanem und land- und forstwirtschaftlichem Gebiet.das den Menschen in der Stadt als Erholungsgebiet
dient, bringt es mit sich, dass Mensch

Anton Larcher:

„In den zehn Innsbrucker Stadtrevieren mussten im letzten Jahr 16 Wildrisse durch Hunde hingenommen werden.
AlsVertreter der Innsbrucker Jägerschaft
fühle ich mich verpflichtet, auf diesen
Umstand aufmerksam zu machen. Es
muss eine Lösung gefunden werden, um
diese Tierquälereien durch wildernde
Hunde zu beenden. In diesem Sinne habe ich mich auch an den Tierschutzverein um Hilfe gewandt.Wenn durch diese
nun gemeinsam durchgeführte Aktion die
Hundehalter ein Einsehen haben und

ihre Tiere in sensiblen Bereichen nicht
mehr frei laufen lassen und die Hunderisse zurückgehen, wäre der Zweck erfüllt. Sonst plädiere ich für einen gesetzlichen Leinenzwang im ganzen Stadtgebiet, wie er in einigen Umlandgcmcinden
bereits in Kraft ist. Erschwerend kommt
dazu, dass Hundebesitzer aus den Uinlandgemeinden nun vor allem auf das
westliche Stadtgebiet von Innsbruck ausweichen und hier in verantwortungsloser
Weise fur ihre Hunde die Freiheit vom
Leinenzwang genießen."

und Tier vermehrt die angrenzenden
Lebensräume anderer nutzen. Dabei
sind Konflikte vorgezeichnet. Insbesondere beim Aufeinandertreffen von
W i l d und Weidevieh mit dem Haustier Hund werden bei diesem schlum-

Bauernobmann
Franz Abenthum:
„Hunde können fur uns Bauern zu einem großen Problem werden, wenn Hundebesitzer ihre Tiere in landwirtschaftlich genutzten Flächen frei laufen und
dort ihr .Geschäft" verrichten lassen.
Durch diese Verunreinigungen wird das
Gras als Futter für die Tiere vielfach unverwendbar.
Noch folgenschwerer ist es, wenn freilaufende Hunde auf Almen kommen und
dort Kühe und Schafe jagen. Dabei
kommt es nicht selten vor, dass Kühe
über Felsen abstürzen und verenden.
Schafe werden von Hunden auch angefallen und getötet. Als Sprecher der Bauernschaft stelle ich fest, dass wir diese
Gleichgültigkeit von manchen Hundebesitzern nicht mehr hinnehmen wollen. Ich
hoffe auf einen Erfolg dieser Aktion."
mernde Jagdinstinkte geweckt. Ähnliche Konflikte ergeben sich in den urbanen Grün- und Erholungszonen,die
von allen Bürgern genutzt werden.
Schlagzeilen machten in den letzten
Monaten vor allem Berichte über
Hunde, die Menschen anfallen. W i l d
und Nutztieren auf Almen nachjagen,
sie verletzten oder töten, sowie über
Hunde, die landwirtschaftlich genutzte Flachen, Gehsteige, Kinderspielplätze etc. verunreinigen. Immer trägt der
Mensch dieVerantwortung und könnte vieles verhindern.
M,t dem Projekt „ H U N D e r t %
Fi erfreund" solini nun von I nr Je August 2005 bis zum Frühsommer 2006
Bewusstseinsbildung und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Vor allem auf das Verständnis für ein freiwil-

INNSBRUCK INFORMIERT - SEPTEMBER 2005