Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.3

- S.44

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Diese Ausgabe – 2005_Innsbruck_informiert_03
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STADTGESCHICH ri;

100 J a h r e Obst- u n d
Gartenbauverein Innsbruck
A r n I I. M ä r z 1905 w u r d e von d e n H e r r e n Dr. Josef W i n k l e r , Rechtsa n w a l t , Hans H ö r t n a g l , F l e i s c h w a r e n f a b r i k a n t , u n d B e r n h a r d Zösm a y r , S c h l o s s e r m e i s t e r bei d e r K. K. S t a t t h a l t e r e i , das A n s u c h e n z u r
B e w i l l i g u n g d e r B i l d u n g eines G a r t e n b a u v e r e i n e s I n n s b r u c k einger e i c h t . Schon a m 20. desselben M o n a t s gab die K. K. S t a t t h a l t e r e i
die Z u s t i m m u n g z u r V e r e i n s g r ü n d u n g .
Die Gründungsversammlung des
neuen Vereins mit dem Namen „Gartenbau Verein" fand am 19.April 1905
im Gasthof „Grauer Bär" statt und
wurde von Dr. Anton Winkler eröffFür das Stadtarchiv/Stadtmuseum
von Dr. Dagmar Ehrenstrasser
net. Im Verlauf des Abends erläuterte
er den Zweck des Vereins und im Anschluss daran wurde die Wahl in den
Vorstand durchgeführt. Außer den
Gründern wurden einige Berufsgärtner Vorstandsmitglieder. Dr. Winkler
kündigte an, dass der Verein mit einer
Ausstellung, die vom ! 8.-22. Oktober
1905 im Saggen stattfinden sollte, an
die Öffentlichkeit treten werde.
Einer der Teilnehmer an der Gründungsversammlung war der Pomologe
Anton Falch von der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz. Er begrüßte
die Entstehung des Vereins, sicherte
seine Unterstützung zu und sprach die
Hoffnung aus, „dass dieser Verein die
Grundlage eines Gesamtvereins für
ganz Nordtirol sein werde". Im 1909
gegründeten Landesverband wirkten
zum Wohle der Allgemeinheit führende Mitglieder des Gartenbau Vereins
Innsbruck, u.a. Dr. Josef Winkler, Hans
Hörtnagl und Dr. Roman Rampony.
Bei der ordentlichen Jahresversammlung 1906, die im Gasthof „Bierwastl" stattfand, wurde die Abhaltung
eines Obstmarktes und die Gründung
eines Gartens beschlossen. Durch das
Entgegenkommen der Stadt konnte in
unmittelbarer Nähe der städtischen
Gärtnerei ein Grund gepachtet werden. D o r t sollte eine Obstbaumschule
angelegt werden, um die Mitglieder mit

Wahrung des Umweltschutzes, Grünraumgestaltung und Landschaftspflege.
Der Verein diente in seiner Gesamtzielsetzung zudem der Gemeinschaftspflege in der Gemeinde. Diesen
Grundsätzen fühlten sich sowohl der
Vorstand als auch die Mitglieder verpflichtet. Weiterbildung durch Vorträge und praxisbezogene Kurse, Unterstützung bei anstehenden Fragen, Besuche von Gärtnereien und Ausstellungen. Lehrfahrten gepaart mit kulturellen Angeboten und Unterhaltung
standen durch Jahrzehnte nach dem
Zweiten Weltkrieg auf dem Programm
des Vereins. Beginnend mit der O b mannschaft Ing. Knitels bis in die Ä r a
der jetzigen Obfrau Dagmar Passer
wurden diese Tätigkeiten intensiviert.
1985 wurde Ing. Knitel durch Stadt-

gesunden und der Lage angepassten
Obstbäumen versorgen zu können.
Nach erfolgreichen Ausstellungen
der Jahre 1905, 1906, 1907 und 1912
kam es erst wieder im Jahr 1927 zu einer neuerlichen Präsentation von Gartenprodukten auf der Innsbrucker
Herbstmesse.
In der Zeit des Austrofaschismus
entstand der neue Vereinskataster. Er
wurde bei der Sicherheitsdirektion in
Innsbruck hinterlegt. 1938 bildete er
die Grundlage für die Arbeit des Stillhaltekommissars für Tirol.
DerVerein gehörte nun zum
Landesverband alpenländischer Gartenbauvereine, die
dem Reichsnährstand angeschlossen wurden.Während
dieser Zeit und bis zu seinem Rücktritt 1946 war Dr.
Wilhelm Duregger Obmann
des Vereins. Danach führte
Dr. Kar! Weingartner die Be!_ » " V W t i H ^ u Aj,»t»iiu»» l ftusbruck 19Ü5.
lange weiter.
195! wurde vom Vorstand Ein preisgekrönter Tisch der Obst- und Gartenbau-Ausstellu
die Wiederaufnahme der 1905.
(Foto: F. Grati, Original in Privatbesitz)
Tätigkeit des Obst- und Gartenbauvereins Innsbruck bei der
gärtnerei-Direktor i. R. Rudolf Dicht!
Behörde angezeigt. Man bat um Ge- abgelöst, der die Funktion eines O b nehmigung der Namens- und Satmannes bis zu seinemTod im Jahr 2000
zungsänderungen aufgrund der von ausübte. Nach dem Tod des langjährider Sicherheitsdirektion genehmigten
gen verdienten Obmannes wurden die
Einheitszulassungen.
Geschicke des Vereins von Ing. Peter
Brezina geleitet, ihm folgte Mag. GerAls weitere Vorstände tätig waren
hard Grepaz nach. 2003 wurde der geIng. Anton Beer und danach Ing. O t t o
samte Vorstand neu gewählt. Zum ersKnitel. 1969 kam es zur Namensändeten Mal in derVereinsgeschichte steht
rung des Vereins in „Obst- und Garheute mit Dagmar Passer eine Frau an
tenbauverein Innsbruck". 1975 wurder Spitze.
den die Statuten teilweise geändert. In
In den 1960er Jahren wurden Bluder Folge galten als Wirkungsbereiche:
die Förderung des Obst- und Gartenbaues, die Ortsverschönerung und
(Fortsetzung auf Seite 22)

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 2005

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