Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.3

- S.40

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STANDPUNKTE

Ein Bündnis der Verantwortung
Dns Unheil mit den Drogen nimmt immer größere
Ausmaße an. Nicht mehr
Heroin, sondern die viel gefahrlicheren Designerdrogen, die nicht gespritzt
werden, sondern einfach
nur im Mund zergehen,
sind das moderne Gift. Immer jünger sind die Menschen, die so gefährliche
Gifte zu sich nehmen und
oft auch intakte Familien
zerstören. An Vermittlern
fehlt es nicht; sie erfahren
nach wie vor viel zu große
Toleranz. Ein Drogenbeschaffer oder Drogenhändler ist ein Schwerverbrecher; hier darf keine Partei
sich schützend davor stellen. Gäbe es ein einheitliches Vorgehen gegen diese

Verbrechertypen,dann wäre vieles schon seit Jahren
verhindert worden. Das
umzusetzen ist schwierig,
weil sich auch in der Medienlandschaft Verbündete
für die Liberalisierung des
Drogenkonsums finden.
W i r brauchen ein Bündnis
der Verantwortung, auch
Liberale und Grüne sollen
das endlich begreifen.
GR Helmut Kritzinger
Landesobmann

Tiroler sè"niorenbund

Wertehaltung ist w i c h t i g !
Die Daseinsfürsorge ist eines der zentralen Elemente
unserer Politik. Es ist nicht zu
übersehen, dass gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen auch in unserer
Stadt neue Formen von Armut und Notsituationen hervorrufen. Arbeitslose, am Arbeitsmarkt Benachteiligte,
Obdachlose, Drogensüchtige
sowie Ausländer bilden den
Kern dieser von A r m u t und
Ausgrenzung bedrohten Personen. Aus Solidarität bekennen w i r uns zu einer Gesellschaft, die den Schwachen und
Ausgegrenzten Hilfe und Integration durch die Solidargemeinschaft angedeihen lässt.
Die Wertehaltung einer
Gesellschaft ist heute gerade
daran zu erkennen, wie sie
mit den Hilfsbedürftigen sowohl im Bereich der materiellen als auch der menschli-

chen Zuwendung umgeht. Soziale Politik soll Betroffene
nicht zu Bittstellern, sondern
zu Kunden machen. Sie bêdingt W ü r d e und Respekt gegenüber jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen
Situation. Z u m Schutz aller
Innsbruckerinnen und Innsbrucker begrüßt unsere Frakti on alle Initiativen, welche die
sogenannten Randgruppen
nicht nur mit Verboten belegen, sondern sich aktiv daran
beteiligen, diese Personengruppen zu integrieren und
damit das Gefahrenpotential
minimieren,
GR

Andreas Wanker

Karl Brunn
Der Innsbrucker

Für Arbeitnehmer

Keine Ausgrenzung von Randgruppen
(Forsetzung von Seite 14)
die sich auf Akutfälle beschränkt und
dann die Probleme an Betreuungsvereine weiterleitet.
Auch die Personengruppe ,,wohnungslos und psychisch krank" stellt
ein Problem dar, da seit 1990 rund
350 Langzeitbetten in den Psychiatrien abgebaut wurden, und fast genauso viele Personen sind inzwischen
von Wohnungslosigkeit betroffen.Allein für Innsbruck gibt es eine Zahl
von rund 300 Personen, die jahresdurchgängig der Problemgruppe zuzurechnen sind. Zu diesem Zweck
wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt,
um zu eruieren, welche Betreuungseinrichtungen oder Wohnformen für
die betroffene Personengruppe in
Innsbruck zur Verfügung gestellt werden können.
Für Asylanten haben LandTirol und
Stadt Innsbruck entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. Menschen, die d o r t leben, machen nach Aussagen der Betreuer

meist keine Probleme. Sie sind weder
Dealer noch Kriminelle. Eine Gefahr
sind jene, die „im Untergrund" leben
und aufgrund der zahnlosen Gesetzeslage nur schwer greifbar und auch
abschiebbar sind.
Für Kinder aus Problemfamilien ist
das A m t f ü r J u g e n d w o h l f a h r t zuständig. Die d o r t tätigen Mitarbeiter
sind mit viel Sensibilität bemüht, helfend einzugreifen - wobei es oft eine
Gratwanderung darstellt, ob eine einschneidende Maßnahme (wie z. B. eine Kindesabnahme) notwendig ist
oder nicht.

Die D r o g e n s z e n e
s p i t z t sich z u
In der Drogenszene hat sich die Situation trotz verstärkter Kontrollen
durch die Polizei und privater Überwachungsdienste verschärft. Spritzenfunde in W C s , aber auch a u f w i e sen nehmen zu. Das Ausmaß der Verschmutzung ebenso. Droge Nr. I ist
das Morphin, aber auch die Szene für
Kokain und Cannabis sollte nicht un-

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 2005

terschätzt werden. Illegale haben im
Vorjahr vor allem im Stadtpark Rapoldi den „ H a n d e l " ü b e r n o m m e n
und haben eine Verbindung zur heimischen Suchtgiftszene aufgebaut.
Diese Personen sind laut Aussagen
der Polizei sehr aggressiv und nützen
bei ihrer Ergreifung das Asylrecht aus.
Steigende Kriminalität und die Z u nahme von Drogendealern ist zweifellos eine negative Auswirkung der
EU-Erweiterung. Bewusst w e r d e n
auch Kinder eingesetzt, da bei ihnen
keine Strafverfolgung möglich ist.
Die Stadt Innsbruck (ISD) hat
a m H a y d n p l a t z 5 (Telefon 9300 I
7440) eine Stelle f ü r Suchtp r ä v e n t i o n e i n g e r i c h t e t . Diese
psychotherapeutische BeratungsundTherapieeinrichtung bietet suchtgefährdeten und suchtkranken Menschen kostenlos Hilfe an.
Die A r b e i t s g r u p p e
„Suchtp r ä v e n t i o n " der Stadt Innsbruck
tagt regelmäßig, diskutiert die Lage
und ist bemüht, Schritt für Schritt Lösungen zu finden. ( W W )

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