Innsbruck Informiert

Jg.2005

/ Nr.3

- S.37

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2005_Innsbruck_informiert_03
Ausgaben dieses Jahres – 2005
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
SOZIALKS

Randgruppen in der Stadt —
Ein Großteil ist nicht kriminell
Randgruppen: Dazu zählen
M e n s c h e n , die keinen festen
W o h n s i t z h a b e n , oder Menschen,
die mit oder ohne Schuld ihre W o h nung verloren haben und nun in einer kommunalen Unterkunft ( O b dachlosenheim) wohnen müssen. Dazu gehören auch Menschen, die sich
keiner Heimordnung unterwerfen
wollen und ,,auf der Straße" leben.
M e n s c h e n aus a n d e r e n L ä n d e r n , die bei uns Zuflucht suchen, in
Asylheimen eine Bleibe gefunden habcti oder auch illegal irgendwo Unterschlupfgefunden haben.
K i n d e r aus P r o b l e m f a m i l i e n ,
die sich auffällig verhalten - entweder
introvertiert Trost in Drogen oder
Alkohol suchen oder ihre Probleme
mit Gewalt gegenüber anderen ausleben.
D r o g e n a b h ä n g i g e , die sich in
Parks und diversen Lokalen aufhalten

und deren Anwesenheit für die „normale" Gesellschaft vielfach ein Grund
für Beängstigung ist.
Für einen Großteil von Ihnen gilt,
dass die Gesellschaft prinzipiell Verständnis aufbringen will, bereit ist zu
helfen und auch einsieht, dass sie
unter uns sind und nicht eben an den
Rand gedrängt werden sollten.

Betrugsdelikte bis zu jenem unglaublichen Ereignis, das sich kürzlich in
Watten s zugetragen hat. Gewaltbereite Kinder terrorisieren ihre Schulkollegen, Drogendealer sind auf der
Suche nach jugendlichen Opfern.

Was kann die
Stadtgemeinde tun?

Die Stadt Innsbruck hat in den letzten Jahren dafür Sorge getragen, dass
obdachlosen Mitbürgerinnen menschenwürdige Unterkünfte zur VerAllerdings hat alles seine Grenzen,
fügung gestellt werden können. Vor
und es kommt immer öfter vor, dass
15 Jahren sah die Situation bei weimanche dieser Leute die Grenzen
tem nicht so rosig aus wie heute: Dades Zumutbaren übertreten. Damit
mals bevölkerten viel mehr Obdachist die Gefahr verbunden, dass alle in
lose Plätze und Wege der Landeseinen Topf geworfen werden.
hauptstadt. Inzwischen schätzen die
D e r U n m u t in der Bevölkerung
meisten so genannten „Sandler" die
wächst und auch der Fremdenhass
Angebote der Stadt - wie etwa eine
nimmt zu. Beispiele für Übergriffe gibt
Unterkunft im Alexihaus oder in der
es in letzter Zeit genug, angefangen
städtischen Herberge sowie ein rebei der Zunahme der Eigentums- und
gelmäßiges warmes Essen.Vor allem
in den kalten Wintermonaten wird
eine geheizte Behausung dem Leben
auf der Straße vorgezogen. Seit letzden, wie Mag. Uwe Steger. Obmann
Einen Zwanzger bitte! Diesen Austem Jahr läuft auch das Projekt „Vindes „Vereins zur Förderung einer
ruf sollte man so oft es geht tätigen,
zibus". bei dem direkt auf der Straße
Straßenzeitung i n T i r o l " betont: ,,Der
dient der Kauf der Straßenzeitung
heiße Getränke und Speisen an die
20er versteht sich als Zeitung mit hodoch einem guten Zweck. Seit letzBetroffenen ausgegeben werden.
her sozialer Kompetenz, die
In der Gutenbergstraße 16 w i r d
zehnmal im Jahr mit einer Aufladas Haus adaptiert und zusätzlich ein
ge von I 1.000 Stück erscheint."
Lift eingebaut. Im 4. Stock entsteht
Vom Verkaufspreis, er beträgt 2
eine Wohngemeinschaft mit sieben
€ , bleibt dem Verkäufer - gemäß
Zimmern für die Gesellschaft für Psydem Motto „Ein Projekt auf Gechische Gesundheit (GPG). A m
genseitigkeit - jeweils die Hälfte.
Haydnplatz konnte der Sozialkontakt
Beiträge und Artikel im Zwanz"inzwischen zwei Räume beziehen,
ger werden vielfach von den
wobei einer als Büro und der zweite
Transitmitarbeitern und Verkäuals Aufenthaltsraum für die Mieter im
fern gemeinsam erarbeitet. „Das
Haus dient.
baut Schwellenängste ab", erklärt
Im Jahr 2004 konnten 86 DelogieMag.AndreaWorsch, Leiterin des
Dos 20er-Redaktionsteam freut sich, dass die neue Gemeinnützigen Beschäftigung^ rungsansuchen abgeschlossen werZeitungsgcstaltung bei Tirols Lesern gut ankommt, projekts.
den (positiv wie negativ),70 Fälle sind
VI Mag. Andrea Worsch, Mag. Uwe Steger, Mag.
D j e s t e i g e n d e n Verkaufszahlen noch in Arbeit. Darunter sind auch
Sylvia Riedmann.
(Foto: A. Ambrosi)
rund 40 Dauerfälle. Als Vorbeugung
beweisen, dass sich das 20ergibt es die Delogierungsprävention,
tem Jahr präsentiert sich der 20er in
Team mit dem Relaunch der Straßeneinem neuen „ L o o k " . Neue Leserzeitung auf dem richtigen Weg befm(Fortsetzung auf Seite I 7)
schichten sollen angesprochen werdet. (AA)

W e n n die Grenzen
überschritten werden

Straßenzeitung 20er in n e u e m Look

5M
14

INNSBRUCK INFORMIERT - MÄRZ 2005