Innsbruck Informiert

Jg.2004

/ Nr.12

- S.39

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STANDPUNKTE

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Thema „Ehrungen"
Öffentlicher Dank
und Anerkennung
Das Funktionieren jedes
Gcmcinwesens hängt im hohen Mnße vorn ehrenamtlichen Engagement seiner einzelnen Mitglieder ab. So lebt
unsere städtische Gesellschaft
zu einem guten Teil von jenen
Menschen, die mehr tun, als
sie eigentlich tun müssten.
Städtische Ehrungen sind der
sichtbare Beweis und die A n erkennung erbrachter besonderer Leistungen in kulturellen, sozialen und sportlichen
Lebensbereichen. Durch die
Verleihung von hör- und
sichtbaren Auszeichnungen
zollt die Stadt verdienten Mit
burgern
öffentlichen Dank und öffentliche Anerkennung für ihr beispielhaftes W i r k e n .

Ehrungen und Auszeichnungen bilden einen ideellen Anreiz, sich vermehrt für unsere Gemeinschaft zu engagieren. Bei der Erhaltung und der
Absicherung unserer W o h l standsgesellschaft gewinnen
Fragen der Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Dieser
Tatsache Rechnung tragend,
sind auch die landesgesetzlichen Rechtsgrundlagen für
städtische Auszeichnungen
und Ehrungen neu zu überdenken.
Bürgermeisterin
Hilde Zach

Herwig van Staa
FÜR INNSBRUCK

D

www.fuer-innsbruck.at

Solche u n d andere Bräuche
Ordensverleihungen und Ehrungen sind „seit langem geübter
Brauch", meint die Redaktion.
Dem haben wir nichts hinzuzufügen. Unsere Begeisterung hält
sich in engen Grenzen.
Da aber von Brauchtum die
Rede ist: Die Bürgermeisterin
hat die Wiederbelebung des
„Christkindleinzugs" durchgesetzt. Das ist ihr 160.000 Euro
der Steuerzahlerinnen wert
(70.000 aus der Stadtkasse, der
Rest vom Land und aus den
Zwangsbeiträgen des Tourismusverbandes). Für Kostüme,
einen „künstlerischen Leiter",
„Light-Show" ... für „leuchtende
Kinderaugen". Naja, in etlichen
Schulen wurden die Eltern der
als Darstellerinnen rekrutierten
Kinder und die Lehrerinnen
nicht einmal gefragt. Ist es Aufgabe der Stadt, gegen die kommerzialisierte Hektik des Ein-

kaufsrummels „Besinnlichkeit
und Beschaulichkeit" zu inszenieren?
Ja, es brauchte Beschaulichkeit
und Besinnlichkeit. Aber ist es
nicht Aufgabe von Vätern und
Müttern, dem Weihnachtsfest
genau jenen Sinn zu geben, den
sie selbst ihren Kindern vermitteln wollen?
Lassen wir die Kirche im Dorf
und das Christkind in Ruhe.
Weihnachtsstimmung per Verordnung der Bürgermeisterin,
um 160.000 Euro Steuergeld haben wir keine anderen Sorgen?

GR Mag. Gerhard Fritz
Klubobmann

PIE

ORUNEN

DIE INNSBRUCKER GRÜNEN

INNSBRUCK INFORMIERT - DEZEMBER 2004

Z

u den Gesetzmößigkciten unserer Zeit gehört
es, fur Leistungen auch Lohn
zu empfangen. Dagegen ist
wohl kaum etwas einzuwenden.Würde allerdings nur die
Pro fitmaxime Geltung haben,
würde dies jeglichen Idealis- Der Ehrenring
mus erdrücken. Elementare Grundlagen des privaten und
öffentlichen Lebens blieben auf der Strecke, würde man
sie nur an ihrem materiellen Vorteil messen, den Wert aber,
den sie für die Gemeinschaft besitzen, vernachlässigen.In
diesem Sinne ist es wichtig, dass sich immer wieder Menschen dazu bereit finden, sich uneigennützig in den Dienst einer Sache
und des Wohls der Allgemeinheit zu
stellen. Nicht minder ist es wichtig,
Menschen dafür auszuzeichnen und
die Öffentlichkeit auf jene Bürger aufmerksam zu machen, deren Einsatz
Das Verdienstkreuz fjjr unser Gemeinwesen beispielhaft
ist. Lesen Sie hier, was die Fraktionen des Gemeinderates
vom Brauch der Stadt Innsbruck, Ehrungen zu verleihen,
halten.

Ein unverzichtbares
Zeichen des Dankeschöns
Ehrungen sind ein unverzichtbares Zeichen des Dankeschöns für Leistungen und
Arbeiten, die von der Öffentlichkeit finanziell nicht abgegolten werden können. Ein Dankeschön für den unentgeltlichen Einsatz für das Allgemeinwohl in unserer Stadt, in
den Institutionen und Vereinen, die unsere Gemeinschaft
zusammenhalten. Ein Dankeschön für den Einsatz für alle
die, die Hilfe brauchen. Allein
die Freude und der Stolz in den
Gesichtern vieler Geehrten
zeigt, dass die meisten Ehrungen richtig und wichtig sind.

ter sehr schwierig, denn viele
Menschen posaunen ihre Leistungen und ihren Einsatz nicht
für alle hörbar hinaus. Und die
Stadt sollte vor allem darauf
achten, dass aktive Politikerinnen sich nicht gegenseitig
mit Ehrungen überhäufen.
Denn „Freunderl- und Gefälligkeitsehrungen" entwerten
ganz sicher den W e r t der Ehrungen für jene, die sie wirklich verdienen.

Von Seiten der Politik ist allerdings darauf zu achten, dass
alle Menschen den gleichen
Zugang zu den Ehrungen der
Stadt erhalten. Das ist mitun-

SPO

Dr. Marie-Luise
Pokorny-Reitter

Innsbruck

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