Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1951

/ Nr.10

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummcr

Alls dem GclM"inderat
Der Gcmeinderal der ^ande^liauplsladl Innsbruck
lrat am 20. September, l".>5>l im Adlersaal zu seiner
ersteil Sitzung nach don Tommerferien zilsaminen,
I u Beginn drückte Bürgermeister D r . Grciter dem
Genieiuderatsiilitglied Prof. D r . Vinatzer im Namen
dos Gemeiuderates anlaßlich seiuer Promotion ",nm
Doktor der Philosophic scine Glückwünsche ans.
Eine Anfrage des G R . D i p l . - I n g . Roschc, warnm
der Fraktionsführcr der WdU., Stadtrat Gamper,
kürzlichei: Verhaudluugeir über die Tiwag nicht bei
gezogen wurde, obwohl er laut Gemeiuderatsbeschluß
dem Exekutivausschuß der Stadtwerke angehöre, bc
antwortete Bürgermeister D r . (breiter mit der M i t
teilung, daß es sich nm eiuc private Aussprache gc
handelt habe.
G^ii. I d a Flöckiuger ivandte sich gegen, Boden
beschlagnahmen einer Besatznngsmacht in Trins nnd
anderen Gebieten Tirols nnd richtete an den Bürger
meister die Anfrage, ob er bereit sei, gegen diese Mas;
nahmen bei der Bundesregierung zu protestieren. Dcr
Bürgermeister wies auf den § 18 der Gcschästsord
nnng hin, wonach nur Angelegenheiten zu beraten
sind, die in den Wirkungskreis der Ttadtgemeinde
Innsbruck falleu.
E s folgten Anträge der Gcmeinderäte: S t R . D i p l .
I n g . K u m m e r und Gen. beantragten, an die Gemeinde
Wien nm Überlassung der für eiu Leichcnbcstattungs
unternehmen notwendigen Geräte heranzutreten, da
mit das der Stadt Innsbruck gehörende Bestattungs
unternehmen in Betrieb genominen werden kann. Der
Bürgermeister stellte in Aussicht, bei der Gemeinde
Wien sofort diesbezügliche Erkundigungen eiuzuzieheu.

die evsle >>ilfc angcdcilicn ",u lasscu, locuu sie au^
irgend einem Grnnd in eine vorübergehende Notlage
geraten. Überdies hätte es zu ^törnngen des ^-rcm
denverkehrs geführt, lvenn niall die Jugendlichen alls
dem Bahnhofe gelassen hätte. An Kosten sind 27.000
Schilling aufgclaufeu. Die ^ladt versucht, eiueu E r
satz voin Laude anzustreben, nnd wird sich, sollte dies
erfolglos sein, an den Bnnd wenden, damit im Wege
der Bnndesregiernng die Regierungen der betroffenen
Länder aufmerksam gemacht werdeu, daß die Stadt
durch mehrere Tage eine größere Anzahl ihrer Staatsangehöriger, die hier in Not geraten sind, versorgt
hat uud eiue Vergütung der Auswcndnng erhofft. Gc
gebenenfalls könnte durch die Bundesrcgierung den
Regierungen vorgeschlagen werden, Innsbrnckcr >tin
der einzuladen und so durch eiuc uatürlichc.^tompeu
sation die Schuld zu dcckeu.

G N . Prof. D r . Vinatzer und Geu. stellten eiueu
Autrag um eiueu Nachtragskredit von 5)0.000.^
^
für das Tiroler HilfsWerk, der dem ^inanzansschnß
zngelvicscn wurde.
Anschließend berichtete der Bürgermeister ausfuhr
lich über den Aufenthalt von Teilnehmern der Ber
liner Weltjngendfestspiele 1!>5l in Innsbruck. Den»
nach sammelten sich am ">. Angnst abends auf dem
Iunsbruckcr Hauptbahuhofe ungefähr 2000 Iugeud
liche, hauptsächlich englischer nnd französischer Staats
angehörigkeit, die ans der Fahrt nach B e r l i n Schwie
rigkeiten an der Demarkationslinie in Saalfelden ge
habt hatten. I m Lanfe des Samstags lvnrdcn die
französischen Jugendlichen in der Ausstellungshalle,
die englischen in einer Schnlc nntergebracht. Tie er
hielten eine ausreichende Verpflegung, die erst am
folgenden Mittwoch eingestellt wnrde, nachdem sich
hcrausgcstcllt hatte, daß die Iugeudlichen übcr gc
nügcnd Geldmittel vcrfügtcn, nm sich privat Lcbcns
mittcl zu verschafseu. (5iu Ersuchen um ^vcilcrc Ver
pflegnng stellten sie nicht.

Eine längere Ausspräche löste eiu Autrag des
Stadtrates auf Geuehmiguug einer Orchesterordnnng
für das Stadt. Orchester nnd von Sonderbestimmuu
gvir für die ständigen Orchestermitglieder ans. schließ
lich wurden nach längerer Wechselrede beide Vorlagen
einstimmig angenommen.

Der Bürgermeister beionle in seiueu Ausführuu
geu, daß die Gemeiudc, ohne sich in Polilischc fragen
cinznmischen, es für ein Gebot der Menschlichkeit an
gesehen habe, den Iugeudlicben Obdach uud ^iahruug
;u gelvähren, weil es Pflickl einer Ortsgemciude sci,
Mitmenschen, gleich welcher )>iasse uud ^c

Z u r viel erörtertcu ^ragc der von der Besatzuug
beanspruchten Wohuuugeu berichtete der Bürger
meister über eine von ihm verfaßte Denkschrift an die
^ran;ösische Mission für T i r o l und Vorarlberg sowic
iiber die von der Mission eingelangte Antwort. Wie
der Bürgermeister ansführte, hatte er Abschriften "der
beiden ^chriftstückc mit eiuem Begleitschreiben an die
Bundesregierung uach Wien gesandt, weil allc Lasten, die der Bevölkernng durch die Besatzung aus
erlegt werden, durch die Bundesgesetzgebuug gleich
mäßig ans die gesamte Bevölkernng verteil! werden
sollten. S t R . Gamper wandte sich dagegen, daß die
Besatznngsmacht Leute, die ihr gar nicht angehören,
mit Wohnnngen bctcilc, während die Innsbrncker
Bcvölkernng seit Jahren auf ihre Wohnnngen warte.

Weitere Anträge des Stadtrates betrafen einen
Grnndverkanf an den Landesfenerwchrverbano und
im Znsammenhang damit die Erwerbung eiucs lau
deseigeueu Grundstückes. Die Anträge wurdeu au
genommen.
Auf Antrag des Finanzausschusses wurde bcschlos
scu, aus M i t t e l n des Bundes Wohu nnd Siedlnngs
fonds ein Darlehen von >,214.000.— 3 für siebeil
Volkswohunngshäuser an der Nordkettenstraße auf
mnchmen, die .""topfquotc für Binder der Privaltiuder
gärten von l40.—^ l) auf 200.— 3 zu erhöhen, dcn
Wiederanfban des Kindergartens Pechegarten mit
einer vorlänsigen Tuinmc vo,i !il)l).l)l>l>.— 8 sofort
in Angriff zn nehmen, ferner nmrden ^lachtrags
lredite von 2<».000.
^ für die Zentralheizung nnd
dir iaiiilävcu Anlagen der Volksschule Pradler Platz 8
sowie !"»<>,000.
>> füv ^remdcnverkebrviörderung ge
^ n einem Antrag des Bauansschnsses, ei,>c Au^
nähme vom Banvcrbot ;u beuülligeu, setzte der Re
sereni, Bgm. ^lcllv, ^-löckingcr, seiuc grundsätzlichen