Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1935

/ Nr.8

- S.3

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Amtsblatt Nr. 9

Kein Klassenabbau an öen slawischen
Volksschulen

Schuljahre errichtet. Hiemit ist die Gewähr gebjoten,
daß die zwar noch immer notwendigen Verschiebungen
von einem Schulsprengel in den anderen nur im ungefähren Ausmaße des verflossenen Schuljahres vorgenommen werden müssen und auf die Schüler der vierI m Schuljahre 1934/35 bestanden an den städtischen ten Klasse beschränkt bleiben werden.
Volksschulen in Innsbruck 46 sogenannte gesetzlich not
wendige und 8 gesetzlich nicht notwendige Klassen. Der
Landesschulrat setzte für das kommende Schuljahr die
Gesamtklassengahl von 54 auf 47 herab, und Zwar verminderte er die gesetzlich notwendigen Klassen um 2
9er Rachöruck von Aufsätze«/ Verichten oöer nur von
und die gesetzlich nicht notwendigen Klassen um 5.
Zum Abbau der gesetzlich notwendigen Klassen war Teilen öerselben sowie öie Weöergabe von Daten unö
der Landesschulrat auf Grund des § 7 des Tiroler Lan<
desschulgesetzes, der eine Durchschnittszahl von 60 Statistiken sinü nur mit genauer Huellenangabe gestattet.
Schülern für eine Lehrkraft verlangt, infolge des Rückganges der gesamten Schülergahl des ganzen Stadtgebietes genötigt. Für den Abbau der 5 gesetzlich nicht
notwendigen Klassen, deren Kosten die Stadtgemeinde
mit ungefähr 8 4000.— pro Klasse allein Zu tragen hat,
war in erster Linie die Sorge des Landesschulrates um
die finanzielle Situation der Gemeinde ausschlaggebend. Die Bewilligung zur Weiterführung der restlichen
3 gesetzlich nicht notwendigen Klassen wurde an die BeInsgesamt vorgemerkt sind:
Männer 1677
dingung geknüpft, daß die Stadt von der im Landesschulgesetze gebotenen Möglichkeit der EinHebung eines
Frauen 1029
Schulgeldes Gebrauch macht.
Zusammen: 2706
Die Durchführung des verlangten Abbaues hätte nun
eine Reihe derart schwerwiegender Nachteile — BeeinHievon sind unterstützt:
Männer 1485
trächtigung des Unterrichtserfolges, Gefährdung der
Frauen 823
körperlichen Sicherheit und der Gesundheit der Schulkinder — mit sich gebracht, daß sich der Herr RegieZusammen: 2308
rungskommissär im Sinne eines Gutachtens des Innsbrucker Stadtschulrates veranlaßt sah, in einer an den
Die 2706 arbeitslos gemeldeten Personen verteilen sich auf die
Landesschulrat gerichteten Vorstellung die Folgen des
Männer Frauen Zusam.
verlangten Klassenabbaues in ausführlicher Weise dar- einzelnen Berufsklassen wie folgt:
12
1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei)
zulegen. Insbesondere wurde darauf hingewiefen, daß
2. Bergbau und Salinenwesen
bei einer Zahl von 12 Volksschulen mit insgesamt 47
3. Stein-, Ton-, Glasindustrie
32
2
30
Klassen, lediglich 11 Schulen mit 4 Schulstufen und eine
300
3
497
4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe
Schule nur mit 3 Schulstufen geführt werden könnten
118
118
5. Metallindustrie
91
91
6. Holzindustrie, Tapezierergewerbe
und daß durch die notwendige Auflassung der 6 Paral4
4
7. Leder- und Häuteindustrie
lelklassen, die von mehr als 300 Schulkindern besucht
122
21
101
8. Textilindustrie
werden, diese 300 Kinder auf die Schulen der verschie9. Bekleidungsindustrie
153
78
75
denen Schulsprengel verteilt werden müßten. Die ganze 10. Papierindustrie
17
11
6
61
39
22
Verschiebung wäre ein rein rechnerisches Problem ge- 11. Graphische Industrie
5
5
worden, bei dessen Lösung es keine pädagogischen Rück- 12. Chemische Industrie
Nahrungs- u. Genußmittelindustrie
119
2
117
sichten, keine Berücksichtigung der physischen Leistungs- 13.
14. Hotel-, Gast- und Schankgewerbe
455
369
86
fähigkeit der Schulkinder und keine Rücksichtnahme 15. Handel
208
104
104
127
5
122
auf die Gefährdung der Schulkinder, die durch die täg- 16. Transport und Verkehr
7
7
lich wiederholte Kreuzung verschiedener Verkehrszent- 17. Bank- und Versicherungswesen
23
23
Körperpflege und Reinigungswefen
Itt
ren der Stadt gegeben gewesen wäre, hätte geben kön- 18.
19. Heilkunde und Gesundheitswesen
15
9
6
nen.
20. Lehr-, Bildungs-, Kunst- und Unter40
haltungsberufe
20

Der Landesschulrat hat sich denn auch der Vorstel- 21. Rechtsberatungsberufe
(Advokaten, Notare)) 5
5

lung des Herrn Regierungskommissärs nicht verschlos- 22. Oeffentlicher Dienst
2
sen und bewilligte mit Erlaß vom 6. Juli d. I . nicht 23. Haushaltungsberufe
20
20

nur wie im Vorjahre 8, sondern 2 weitere gesetzlich 24. I n verschiedenen Industriezweigen vor261
266
kommende Berufe
527
nicht notwendige Klassen, um die gesetzlich nicht zu umgehende Streichung der 2 gesetzlich notwendigen Klas1029
Summe: 1677
2709
sen wettzumachen.
I m Vergleich zum Stande der Arbeitslofen am 30. Juni 1935
Es wird also für das kommende Schuljahr dieselbe
Klassenzahl von insgesamt 54 wie im abgelaufenen ergibt sich eine Abnahme um 504 Personen.

Arbeitslosenstanö im
Stadtgebiete Innsbruck am )7. Juli