Innsbruck Informiert

Jg.2003

/ Nr.2

- S.42

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STADTPLANUNG

Braucht I n n s b r u c k Hochhäuser?
Die Hochhausstudie gibt Auskunft
Z u H o c h h ä u s e r n h a t t e m a n in I n n s b r u c k lange Z e i t e i n a m b i v a l e n t e s V e r h ä l t n i s , da m a n ü b e r die h o h e n Häuser, d i e v o r w i e g e n d
in d e n 6 0 e r u n d 7 0 e r J a h r e n g e b a u t w u r d e n , n i c h t b e s o n d e r s
g l ü c k l i c h war. In d i e s e m K o n t e x t ist a u c h das 1980 e r s t e l l t e S t a d t e n t w i c k l u n g s k o n z e p t zu l e s e n , nach d e m m i t R ü c k s i c h t n a h m e auf
die h i s t o r i s c h e S t a d t s i l h o u e t t e e i n e B a u h ö h e v o n 20 M e t e r i m
Allgemeinen nicht überschritten werden sollte.
In jüngerer Vergangenheit k o n f r o n t i e r t e n verschiedene Interessenten und Investoren die Stadtplanung mit Hochhausprojekten. Daraus und auf Grund derTatsache,dass
für Innsbruck im Gegensatz zu anderen Städten mit seiner alpinenTallage und der guten Einsehbarkeit von
oben andere Kriterien anzuwenden
sind, ergab sich das Bedürfnis nach
klar festgelegten Bedingungen, die
das Bauen von Hochhäusern reglementieren.

Idee Hochhausstudie
„ N a c h den Missgriffen wie dem
Holiday Inn in den 70er Jahren und
demTrend zum Hochhaus, der auch
in anderen Städten zu bemerken ist,
wurde es nötig, einheitliche K r i t e r i en für den Bau von Hochhäusern zu
e n t w i c k e l n " , so Dipl.-Ing. Thomas
Posch von der Stadtplanung. Um der
Thematik Hochhäuser verantwortungsvoll zu begegnen, hat sich die
Stadt Innsbruck auf Anregung der
Innsbrucker
Stadtplanung
entschlossen, Mitte 2001 eine H o c h hausstudie in Auftrag zu geben. Im
Rahmen einer europaweiten Ausschreibung wurde vom Architekturf o r u m Tirol als Auftragnehmer der
Studie unter 71 Bewerbungen die
drei A r c h i t e k t e n tea m s „ P i e t r o
Caruso, Rainer Pirker und Hélix",
„Jourdan & Müller-PAS" sowie „Rainer Köberl und Hermann Czech"
ausgewählt. Was folgte, war ein etwa einjähriger Kreativprozess unter
der Moderation von A r c h i t e k t Max
Rieder. in den u.a. Expertenberichte aus Wirtschaft, Tourismus, W i s -

senschaft und Kunst sowie der inv o l v i e r t e n Magistratsabteilungen
einflössen.

Ergebnis der Studie

ren Umgebung unterscheiden. Mindestens 25 Prozent der Nutzungsfläche soll - möglichst vertikal geschichtet-öffentlich zugänglich sein.
In Planung befindliche Hochhäuser,
wie z.B. jenes im Olympischen D o r f
oder wie im städtebaulichen Konzept
Tivoli Alt, wurden mit denTeams bzw.
den Zielsetzungen
der
Studie
grundsätzlich abgestimmt.
„ D i e Stadt hofft nun, dass Investoren die Ziele der Studie als Herausforderung für zukunftsweisende Projekte auffassen werden und somit die
dynamische und engagiert vorangetriebene Bauentwicklung in Innsbruck eine adäquate Fortsetzung findet", so Dipl.-Ing.Thomas Posch.

Das Ergebnis der Studie ist, dass
Innsbruck keine Hochhäuser braucht.
Für genau definierte Ausnahmen
weist die Untersuchung zwei verträgliche Möglichkeiten von Hochhäusern aus. Generell können im
Talkessel bzw. am
Talboden
der
Stadt keine neuen
Hochhäuser mehr
errichtet werden.
„ N o r m a l e " Hochhäuser
sollen
künftig in der südlichen Talrandlage,
längs der Inntalautobahn, an festgelegten Standorten
in einer H o c h hauszone entstehen können. Für Auf der Grafik sind die in der Innsbrucker Hochhausstudie vorgeden innerstädti- schlagenen Ausschließungszonen (Tabuzonen) fur die Urbanissima
schen
Bereich zu sehen. Hier wurden Sichtkorridore festgefegt, die auf den besonderen topographischen Bedingungen Innsbrucks basieren.
w u r d e ein neuer
Die Ergebnisse der Studie wurden
gestalt- und nutzungsvielschichtiger
von der Stadt Innsbruck und dem ArHochhaustypus vorgeschlagen,ein so
chitekturforum T i r o l in Form einer
genanntes Mehrwerthaus, das als
Publikation zusarnmengefasst und
„Urbanissima" bezeichnet wird. Diesollen
politischen Entscheidungsträser Typus kann prinzipiell im gesamgern, Investoren und potentiellen Platen Stadtgebiet bis auf festgelegte
nern als Grundlage für künftige ProAusschließungszonen entstehen, ist
jekte dienen. Für Interessenten ist die
jedoch individuell je nach Standort zu
Studie im Buchhandel zum Preis von
entwickeln und muss sich von den
€ 15 erhältlich. Nähere Informatiokonventionellen monofunktionalen
nen
unter
www.hochhausinnsHochhäusern in Nutzung, Form und
bruck.at. (KR)
Beziehungsfähigkeit zur unmittelba-

INNSBRUCK INFORMIERT - FEBRUAR 2003

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