Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.12

- S.39

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STANDPUNKTE

Die Fraktionen i m Gemeinderat
zum Thema Toleranz
Nicht n u r zur Weihnachtszeit

A d v e n t z e i t : Doch n i c h t e t w a die C h r i s t k i n d l m ä r k t e sind diesmal das T h e m a für die Standpunktseiten.Weihnachten ist bzw. sollte auch die
Zeit der Besinnung sein. Besinnung darauf, dass
w i r alle m e h r das Miteinander und die Gemeinsamkeiten suchen und das Trennende in den Hint e r g r u n d stellen sollten. Besinnung auf Toleranz
allen Mitmenschen gegenüber und gleichzeitig
darauf, dass w i r alle V e r a n t w o r t u n g haben. Was
kann die Politik dazu beitragen, dass diese Einstellung g e f ö r d e r t w i r d , welche Rahmenbedingungen sind dazu notwendig. Lesen Sie b i t t e hier
die Stellungnahmen der i m Gemeinderat vertretenen Fraktionen zu diesem T h e m a .

Wir brauchen Kultur
der Toleranz
Trotz aller Verschiedenheit sofern dadurch nicht ein höheres
der Kulturen und Interessen sind Gut, z.B. die Menschenrechte,
alle Menschen im Grunde gleich. verletzt werden. Toleranz heißt
Auch wenn jeder von uns ver- die Akzeptanz der Unterschiedlichkeit. Dialog heißt der Verleitet ist, im Besitze der „richtigen" Wahrheit zu sein, sollten ständigungsversuch, eine gewir nie vergessen, dass wir uns meinsame Wertegrundlage für
irren könnten und dass die an- das Zusammenleben in unserer
Stadt im 21. Jahrhundert zu finderen Recht haben.
Was wir brauchen, ist eine den. Aufgabe der Politik ist es, für
„Kultur der Toleranz". Einen diese gemeinsame WertgrundWeg, um das Bedürfnis nach lage einzustehen. W i r müssen
uns bemühen, jeder in seinem
Identität und Abgrenzung mit geBereich zuerst, und alle gemeinsellschaftlicher Offenheit zu verbindet!. Toleranz meint dabei sam. Ein gutes Miteinander in unnicht Gleichgültigkeit gegenüber serer Stadt ist kein Ergebnis, sondem anderen, seiner Kultur, sei- dern ein Weg, der immer neu
nem Glauben, seiner Herkunft. beschritten werden muss.
Sie setzt Kennenlernen und WisBürgermeisterin Hilde Zach
sen voraus.
Die identitätstiftenden Eigenarten, z.B.
eine eigene Sprache,
eigene Rituale, eigene
Kleidung usw., müswww.fuer-innsbruck.at
sen toleriert werden.

D

Herwig van Staa
FÜR INNSBRUCK

INNSBRUCK INFORMIERT - DEZEMBER 2002

Alle Menschen haben gleiche Rechte. Aber sie müssen
nicht gleich sein. Unterschiede und Vielfalt sind wichtig.
Unsere modernen städtischen Gesellschaften sind erstaunlich und erfreulich vielfältig - vom Kulturangebot
und den Essgewohnheiten bis
zu den Lebensstilen.
Tolerieren der Unterschiede ist sozusagen die Pflichtaufgabe. Manchen erscheint
das schon als eine Last. W i r
GRÜNE meinen: Bunt ist gesund- seien wir neugierig und
lernen w i r jeden Tag dazu.
Auch, dass unsere eigenen
Ideen und Gewohnheiten
nicht der Weisheit letzter
Schluss sein müssen.
Was die Politik zum Miteinander beitragen kann, ist
v o r allem die Sicherung der
Chancengleichheit und der
Grundrechte der Menschen.
Das fängt bei der Spracher-

ziehung im Kindergarten an und sollte eigentlich bis zur
Gleichberechtigung
von
gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften bei der
Wohnungsvergabe reichen.
Aber da haben wir wohl Meinungsverschiedenheiten mit
der OVP.
Kann Toleranz auch enden?
Sie muss enden, w o jemand
die Menschenrechte anderer
verletzt. Das ist nicht hinzunehmen, sondern zu bekämpfen.
Gerhard Fritz
Klubobmann

DIE

GRÜNEN

DIE INNSBRUCKER GRÜNEN

Ich bin nicht du, aber
gemeinsam sind wir wir !
T o l e r a n z in d e r P o l i t i k
bedeutet:
• Zuhören
• Auseinandersetzen mit dem
und den anderen
• Klare, transparente und zukunftsweisende Entscheidungen treffen
• Demokratische Mehrheitsentscheidungen achten
T o l e r a n z für die und
d e n Einzelnen h e i ß t :
• Zuhören
• Auseinandersetzen mit dem
und den anderen
• Auf ihre/seine Grenzen achten
Die Politik ist nicht immer
vorbildlich unterwegs, wenn
es um gelebte Toleranz geht.
Sowohl bei den politischen
I ntscheidungen fur oder ge-

gen bestimmte Interessen und
Bevölkerungsgruppen, aber
auch im Verhalten untereinander. Aber auch im Privaten
finden w i r einerseits Menschen, die alles für andere geben, und solche, die sich angstlich vor dem Fremden, ihnen
Unbekannten abschirmen.
W i r Politikerinnen könnten
hier doch ein bisschen dazulernen und vielleicht sogar
Vorbild sein, oder ?

Dr. Marie-Luise
Pokorny-Reitter

SPÖ
Innsbruck

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