Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.10

- S.15

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JUBILARE

Hohe Geburtstage: 101 Jahre und 102 Jahre
Ihren 101. Geburtstag feierte Frau M a r i a F o g l a r am
15. August, einen Tag zuvor
überbrachte Vizebgm. DI Eugen Sprenger im Namen der
Stadt Innsbruck herzliche

Glückwünsche. T r o t z ihres
hohen Alters lebt die Jubilarin
alleine in ihrer W o h n u n g im
Stadtteil Saggen, betreut von
den Johannitern und mit dem
Service von „Essen auf Rädern".
Ihr ausgezeichnetes Gedächtnis stellte Maria Foglar
bei ihren Erzählungen über ihre f r ü h e r e Heimat Südmähren, den Familienbetrieb,
die Monarchie und über die
Ereignisse rund um die Vertreibung aus der Heimat unter Beweis.

Mann Foglar.

(Fortsetzung von Seite III)
mädchen kennen gelernt und
hatten später als Eheleute die
Möglichkeit, einen Betrieb in
Hall von ihrem Lehrherrn zu
übernehmen. Selbst ist sie das
mittlere von drei Kindern ,,/ heute W i r t i n im Leipziger Hof
und der Bruder hat den el-

Vizebürgermeistcrin Hilde Zach:
Gern unter Menschen.
terlichen Metzgereibetrieb in
der Wilhelm-Greil-Straße. Ihre Liebe zur Musik und zum
Theater hat sie von der Mutt e r geerbt. „Die Ebenbichler

IV

Als Vizebgm. Sprenger bei
der Verabschiedung seine Bewunderung für das gute Erinnerungsvermögen zum Ausdruck brachte, meinte Maria

waren alle sehr musikalisch und
dem Theater verbunden."
Die Handelsschule besuchte Hilde Zach im Internat in
Feldkirch, weil die Eltern
nicht wollten, dass ihre w o h l behütete T o c h t e r m i t der
Straßenbahn nach Innsbruck
fährt und dabei Bekanntschaften macht. In der Handelsschule w a r sie i m m e r V o r zugsschülerin. Ihren Wunsch,
auf eine höher Schule zu gehen und Lehrerin zu werden,
hatte der Vater nicht goutiert,
weil er der Meinung war, „dass
sich das nicht auszahlt, weil die
Mädeln eh wegheiraten. Alle
mussten wir die Metzgerlehre
machen und im Geschäft mitarbeiten, mein Bruder hatte das
männliche Privileg, die Handelsakademie besuchen zu dürfen".
Hilde Zach kam mit 18 Jahren nach Innsbruck. Ihre Eltern hatten 1956 die Bombenruine „ W e i ß " , das Eckhaus am Bozner P l a t z / W i l helm-Greil-Straße, erworben
„im Innenhof wo heute der
Betrieb steht, war ein riesiger
Bombentrichter.
Es war ein
großes Ereignis für unsere Familie, ein eigenes Haus und ein

Foglar: „Im Rückblick sind die
101 Jahre k u r z wie ein
Traum."
Mit D r . G e o r g M a t h i s besuchte Vizebürgermeister DI
Eugen Sprenger einen schon
alten Bekannten, um ihm im
N a m e n der Stadt
Innsbruck zu seinem 102. Geburtstag zu gratulieren.
„Seit drei Jahren
besuche ich Sie hier
in i h r e m Haus in
Allerheiligen und
ich stelle fest, Sie
sind immer noch so
gut beisammen wie
zu ihrem Hunderts t e n " , zeigte sich
Innsbrucks Sozialre-

ferent erstaunt über den guten Allgemeinzustand des rüstigen Seniors. Besonders stolz
ist Dr. Mathis auf seine harmonische Familie: drei Töchter, acht Enkel und neun Urenkel. (BS/KR)

Vizebgm. Sprenger mit Dr. Georg Mathis.

Geschäft in Innsbruck zu haben.
Voll stolz sagte mein Vater immer wieder: Kinder, wir haben
ein Haus in Innsbruck, das ist
unser Grund und Boden."
In der Folge hatte Hilde
Zach selbst den Ehrgeiz, die
Matura in der Abendschule an
der Handelsakademie nachzumachen. „Es war damals der erste Externistenzug, ich hatte viereinhalb Jahre jeden Abend nach
der Arbeit von 7 bis 10 die Schulbank gedrückt. An schönen
Sonntagen hab ich immer die
Vorhänge im Zimmer zugezogen, um lernen zu können. Es
war ein unglaublicher Tschach.
43 hatten begonnen, drei waren
wir noch bei der Matura, und zu
zweit haben wir sie bestanden."
Im A l t e r von 20 Jahren das war ihr Einstieg in die Pol i t i k - i s t sie zur „Jungen W i r t schaft" gestoßen. Chef war
damals der jetzige W i r t schaftskammerpräsident Jäger. „Dort kam ich mir zunächst
vor wie ein Maskottchen. Sie waren alle unglaublich nett, aber
sagen durfte ich zunächst nichts.
Ganz anders als heute, denn
heute sind wir Frauen gottlob
echte Konkurrentinnen."

Privat war Hilde Zach sehr
auf Selbstständigkeit bedacht
und hat sie auch verwirklicht.
„Ich habe Schulden gemacht, sie
zurückgezahlt, gleichzeitig auch
noch die
Konzessionsprüfung
gemacht, sodass ich gelernte Lebensmitteleinzelhändlerin
und
Hotelierin bin." Viele kennen
Hilde Zach ja noch von ihrem
Betrieb „ Z a c h am M a r k t " ,
den sie heute verpachtet hat.
Im Rahmen der politischen
Laufbahn ist Hilde Zach mit
40 zum Wirtschaftsbund gekommen, vertrat d o r t die Interessen der
InnenstadtW i r t s c h a f t , w u r d e 1990 als
Nachfolgerin von A r t h u r Krasovic Wirtschaftsbundobfrau.
Bei einem politischen Vortrag in Telfs hat Hilde Zach einen Redner gehört, der sie faszinierte. Auf die Frage, wer der
sei, bekam sie zur A n t w o r t , es
ist der Schwiegersohn v o m
Wallnöfer, der van Staa.
,,/c/i hab ihn angesprochen,
und meine große Frage war, wie
gibt es das, dass so ein g"scheiter Mensch keine große Bekanntheit aufweist. In der Folge
haben wir einander immer wieder getroffen und Pläne für

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