Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.6

- S.46

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STADTGESCHICHTE

Ein Stadtmuseum für Innsbruck
Bozen, M e r a n und Klausen, aber auch Kufstein, Hall und Reutte
h a b e n b e r e i t s seit J a h r e n e i n S t a d t m u s e u m .
A b 14. Juni 2002 ist es a u c h in I n n s b r u c k s o w e i t .
Ein Stadtarchiv gibt es in Innsbruck
schon seit l907.Wie aus dem zugrunde liegenden lateinischen Ausdruck arca, dieTruhe, deutlich wird, dienen Archive der Lagerung und Aufbewahrung.
Bis das städtische Archiv 1966 Räumlichkeiten des ehemaligen Badhauses in
Aus dem Stadtarchiv
von Mag. Margot Rauch
der Badgasse bezog, wurde in provisorischen Depots imWesentlichen das
verwahrt, was in den städtischen Ä m tern anfiel: Urkunden, Akten, Studien,
Pläne, Fotografien und Ähnliches. Seit
ca. 1967 begannen die Leiter des Stadtarchivs mit Ankäufen und konnten zusätzlich immer wieder Privatpersonen
zu Schenkungen bewegen. Dadurch hat
sich eineVielzahl von interessanten und

unter Beachtung des bestmöglichen
Schutzes für die Objekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Stadt Innsbruck hat bereits 16
größere und kleinere Museen zu bieten, jedoch keines, das sich der Stadtgeschichte widmet. Diese Lücke will
nun das Stadtarchiv und Stadtmuseum
- so der neue Name des Hauses - füllen. Zu wissen, wie es in früheren Jahrhunderten im eigenen Stadtteil ausgesehen hat, wie die Menschen hier gelebt haben und was sie bewegte, fördert das Zugehörigkeitsgefühl zur und
damit auch das Wohlbefinden in einer
Stadt.
Auf der ca. 180 m2 großen Ausstellungsfläche ist es nicht möglich, die gesamte Stadtgeschichte in aller Ausführlichkeit zu erläutern. Daher wer-

Innsbruck in alten Stichen: Hinschauen, hinschauen und noch einmal hinschauen.

schönen, aus dem Mittelalter bis zur
Gegenwart stammenden Objekten angesammelt, die zusammengenommen
als das Gedächtnis der Stadt bezeichnet werden können. Die Gemälde bedeutender Tiroler Künstler, Stadtansichten aus verschiedenen Jahrhunderten, mittelalterliche Urkunden,historische Fotografien sowie Panoramabilder, Plakate, Flugblätter und violes mehr verdienen es, endlich ausgestellt zu werden.
Durch den großzügigen Umbau und
die Erweiterung der Räumlichkeiten in
der Badgasse wird es nun möglich, einen Teil der Schätze des Stadtarchivs

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den einzelne Themen herausgegriffen
und vorgestellt. Schubladen in den Vitrinen laden dazu ein, weitere Aspekte zu betrachten. Für die Dauerausstellung haben Lukas Morscher, der
Leiter des Stadtarchivs und Stadtmuseums, und die Ausstellungskuratorin
Margot Rauch insgesamt rund 300 Objekte ausgewählt.Verüefendere Nachforschungen können dann im Lesesaal
des Archivs im ersten Stock betrieben
werden.
Hinschauen, hinschauen und
n o c h e i n m a l hinschauen wurde daher auch als Motto für dieses Haus gewählt.

Hinschauen sollte man aber auch öfters: Immer wieder etwas Neues bietet im ersten Stock der Bereich Fundgrube Stadtarchiv. Hier wird das Team
des Stadtarchivs und Stadtmuseums in
regelmäßigen Abständen aktuelleThemen, wie zum Beispiel den Bahnhofsneubau oder die Geschichte der Innsbrucker Rathäuser, aufbereiten. Auch
besonders schöne Neuerwerbungen
können hier ausgestellt werden. Diese
Präsentationen werden jeweils von einem Beitrag in der neuen Zeitschrift
des Stadtarchivs, Zeit-Raum-Innsbruck, begleitet. Außer der Dauerausstellung sollen in den Räumen des Erdgeschoßes auch zahlreiche Sonderausstellungen stattfinden.Je nach Platzbedarf einer solchen Sonderschau kann
entweder nur ein Teil oder die gesamte Dauerausstellung platz- und zeitsparend verräumt werden. Ende September 2002 wird beispielsweise eine
Retrospektive des Innsbrucker Malers
Herbert
Gurschner, der in England zu großer Anerkennung gelangte, im Stadtmuseum eröffnet. Mit
wenigen Handgriffen kann im Museum auch ein Raum
für
Lesungen,
Buchpräsentationen und Veranstal(Digital Foto Services)
tungen geschaffen
werden, und mittels Daten-Beamer
sind auch animierte Präsentationen
möglich.
Es gibt nicht nur mehrere Gründe
zum Hinschauen ins neue Stadtarchiv
und Stadtmuseum, sondern auch mehrere Wege: Zusätzlich zum Eingang in
der Badgasse wurde ein neuer Zugang
über den Innenhof der Claudiana in der
Herzog-Friedrich-Straße 3 geschaffen.
Das Stadtarchiv und Stadtmuseum
wurde dadurch nicht nur an die zentralste und belebteste Straße der Stadt
angebunden, sondern auch mit einem
Lift erschlossen, der einen stufenlosen
Zugang in alle Bereiche bietet.

INNSBRUCK INFORMIERT-JUNI 2002