Innsbruck Informiert

Jg.2002

/ Nr.4

- S.51

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Eine ernste
1UTÌQ
Sehr geehrte Kundinnen und
Kunden der Innsbrucker
KommunaJbetriebe
AC!

Verspielen wir nicht
unseren Wasserschatz!
Reines Trinkwasser ist unser w i c h tigstes Lebensmittel. Es besitzt
schon allein deshalb eine Sonders t e l l u n g . Gerade angesichts der
a k t u e l l e n Liberalisierungsund
Privatisierungsdebatte müssen w i r
auf unser herrliches Innsbrucker
Quellwasser ganz besonders aufpassen! Von e i n w a n d f r e i e m Wasser hängt die Gesundheit von M e n schen und Tieren ab.
Das wertvolle Wasser ist also kein
beliebiges Wirtschaftsgut. Und das
schließt auch eine Liberalisierung
wie bei Erdgas oder Strom aus.
Denn im Gegensatz zu Gas u n d
Strom ist beim Wasser die Trennung von Versorgungsnetz u n d
Produkt und dessen Einspeisung
durch
mehrere
Wettbewerber
nicht möglich.
| Fachleute warnen
Ginge es nach dem W i l l e n der
falschen Propheten des a n g e b lichen Fortschrittes, w ü r d e das
Lebensmittel Wasser also nicht
libor.ilisuM ! sondei n radikal pi ivati
siert w e r d e n . Ganze Regionen
w ä r e n in der Hand weniger Konzerne.
Vor einem solch drastischen Kurswechsel w a r n e n alle Fachleute.
Langfristig drohen schwere Nach-

teile für die Verbraucher, für die
U m w e l t und sogar f ü r den Arbeitsmarkt.
Nicht einmal eine Verbilligung des
Trinkwassers wäre durch die Preisgabe an ausländische Konzerne in
Aussicht: Während das quellfrische
Trinkwasser der Innsbrucker Komm u n a l b e t r i e b e seit Jahren m i t
1,29 € pro 1000 Liter gleich preisgünstig bleibt, haben sich im privatisierten England die Wasserpreise
zwischen 1990 und 1998 mehr als
verdoppelt!

| Sehr w o h l z u b e f ü r c h t e n ist
eine








Verschlechterung der Wasserqualität durch „ V e r s c h n i t t " von
besserem mit schlechterem Wasser;
Verschlechterung der t e u r e n ,
hygienisch j e d o c h besonders
wichtigen Rohrnetzpflege;
Verschlechterung in der Gleichmäßigkeit
der
Versorgung
(„ Rosinen pickerei " ) ;
Verschlechterung bei der de
mokratischen V e r w a l t u n g und
sozialen Preisgestaltung.
Innsbrucker
K o m m u n a l b e t r i e b e AG

a

Hygienisch einwandfreies, herrlich
frisches Trinkwasser ist für jeden
von uns derart wichtig, dass es im
Rahmen der Daseinsvorsorge des
besonderen öffentlichen Schutzes
bedarf.
Die IKB wird mit
allen ihr zur
Verfügung
stehenden Mitteln
dafür kämpfen,
dass nicht
Shareholder Value
internationaler
Konzerne sondern Innsbrucker
Bürger-Value die Maxime im
Umgang m i t unserem Wasser
bleibt.
Bei meinem derzeitigen Wissensstand spricht nichts für, sehr wohl
aber vieles gegen eine Privatisierung unseres Trinkwassers.
Die Versorgung durch die IKB
funktioniert erstklassig und seit
Jahren zu unverändert günstigen
Preisen. Sollen wir dies gefährden?
Die Nähe zu den Kunden und zum
Innsbrucker Stadtparlament als
Eigentümervertreter sichert eine
demokratische Kontrolle durch die
Bürger.
Eine bundesweite Privatisierung
würde nach zusätzlicher staatlicher
Regulierung verlangen - eine neue,
riesige Bundeswasserbehörde
müsste die ausländischen WasserGroßkonzerne in Schach halten.
Wollen wir noch mehr Staat?
Ich will das nicht.
Die IKB ist ein kerngesundes
Unternehmen und daher ohne jede
fremde Hilfe imstande, sämtliche
Investitionen zur ständigen
Optimierung des Innsbrucker
Wassernetzes aus eigener Kraft zu
schaffen.
Daher rufe ich nie ht nur zum
Weltwassertag auf: Verteidigen wir
unseren Wasserschatz!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Dr. Bruno Wallnöfer
Vorstandsvorsitzender