Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.12

- S.33

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Bozen - Innsbruck:
Ein Gespräch unter Frauen
A n f a n g O k t o b e r w a r Vizebürgermeisterin Hilde Zach
in B o z e n , a m 12. November
s t a t t e t e die B o z n e r Stadträtin I n g e b o r g B a u e r - P o l o
Innsbruck einen Besuch ab.
Grund war der Beginn eines
Gedankenaustausches
/wischen Innsbruck und Bozen
über Fragen der Frauen- und Familienpolitik in beiden Städten.
Städteübergreifend sollen
auch Rezepte entwickelt werden, wie Frauen am besten
agieren können, damit sie Familie, Kinder und Beruf auf einen
Nenner bringen können. Was
kann bzw. muss verändert werden, dass Frauen der Einstieg in
das öffentliche Leben leichter

nierung von Lebenszeit und Arbeitszeit, im Sinne der Hebung
der Lebensqualität aller Bürger/innen. Dabei geht es um die
Frage, was kann die Gesellschaft dazu beitragen, um es
Frauen zu ermöglichen, neben
dem Beruf auch Mutter zu sein?
Es geht darum, die Zeit in der
Stadt den Bedürfnissen der
Benutzer anzupassen: Von den
Öffnungszeiten der Kindergärten
über die Betriebszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel bis zu
den Öffnungszeiten der Frisöre.
Ein runder Tisch wurde geschaffen, an dem alle Partner,
Stadt, Wirtschaft, Frauenorganisationen etc., zusammensitzen.
Weitere Bozner Projekte sind

Stadträtin Ingeborg Bauer-Polo mit Innsbrucks Vizebürgermeisterin Hilde Zach und Frauenreferentin Mag. Barbara Hutter.
gemacht wird. Wichtig ist, so
Bauer-Polo und Zach übereinstimmend, dass Frauen sich in
der Öffentlichkeit engagieren,
weil sie viele Dinge anders sehen als Männer.
Bauer-Polo war u. a. für die
Ressorts Schule, Jugend,
Sport, für den Verkehr und die
öffentlichen Arbeiten zuständig.
Seit der letzten Wahl ist sie
amtsführende Stadträtin für die
Bereiche Schule, Weiterbildung, Universität und Personal.
„Der Bürgermeister wollte, dass
das Personalreferat von einer
Frau geführt wird. Darüber hinaus habe ich hauptsächlich in
Bereichen gearbeitet, die, wie
z. B. der Verkehr, normalerweise den Männern vorbehalten
sind. Aber es ist wichtig, dass
Frauen in allen Lebensbereichen mitmischen."
Eines der in Bozen aktuellen
Projekte ist die „Zeit in der
Stadt": Eine Initiative zur Koordi-

derzeit die Wiederbelebung von
peripheren autofreien Einkaufsstraßen als Orte der Begegnung,
die Einführung von Schulstraßen
und die Öffnung von Schulhöfen
in der schulfreien Zeit für die Allgemeinheit.
Bauer-Polo setzt auf die Zusammenarbeit der drei Frauen
im insgesamt elf Mitglieder umfassenden Bozner Stadtrat. Wir
wollen parteienübergreifend einen Beitrag leisten, dass Frauen den Mut und auch die Chance haben, sich in der Öffentlichkeit zu engagieren.
IM Innsbruck stand am Besichtigungsprogramm das Haus
der Kinder- und Jugendkullui,
der Kindergarten und Schülerhort Hötting-West, das Projekt
„Sprengel Innsbruck", das
Schulprojekt „Handwerk-Hightech", die Frauenprojekte „Frauen in Innsbruck - Rollenbild",
Mädchenbücherbroschüre und
die Frauencard.

Wo echtes Italien
präsentiert wird
W e n n in P a r m a der „ C l u b
der 2 7 " e i n m a l in der W o che über Verdi und seine 27
Opern diskutiert, ist es eher
exklusiv.
Für die Teilnehmer der vom
Italionisi :hi;n Kultunnstitut orga

nisierten Fahrt zum Verdi-Festival und der Macbeth-Premiere
machte es Dott.essa Ester Caiani möglich, ein Treffen und die
Diskussion „dieser echten Verdianer" zu erleben. Die Direktorin des Istituto Italiano di Cultura in Innsbruck öffnete den Teilnehmern die Tore des Clubs der
„ventisette" und ein neues Verdi- und Italien-Verständnis.
Über das reine Sprache-Lernen hinaus italienischen Lebensstil, Diskussionsart und
Kultur näher zu bringen, sieht
die Instituts-Responsabile (Verantwortliche) als eine der
Schwerpunktaufgaben ihres Instituts: „Wir versuchen, echtes
Italien zu präsentieren!"
Die vornehme Instituts-Adresse Palais Trapp in der MariaTheresien-Straße 38 ist die Zentrale für ein großes Aufgabengebiet - inhaltlich als auch geografisch: Vorarlberg und Salzburg werden von der Tiroler
Landeshauptstadt aus betreut
(in enger Kooperation mit dem
Dante-Alighieri-Verein). Neben
einem vielseitigen und intensiven Kulturprogramm (wie eben
Opernbesuche, Filmveranstaltungen, Vernissagen, Vorträge)
wird eine Reihe von Sprachkursen für jedes Können und jedes
Alter angeboten. „Das Interesse
an Italienisch ist sehr groß", so

die an der renommierten Mailänder Bocconi-Universität promovierte Germanistin mit starkem
Österreichbezug („Texte zur
Zauberflöte" waren das Dissertationsthema, in Wien Studium
an der Universität für Theater
und Musikwissenschaft und bis
1992 beschäftigt am dortigen
Kulturinstitut). Über 500 Italienisch-Interessierte besuchen
einen der Kurse (vom Anfängerbis zum Intensivkurs), die von
15 Fachlehrkräften (alle mit italienischer Muttersprache) unterrichtet werden. Dazu kommt
die Erledigung der Bürokratie
für den Institutsbetrieb (unterstellt dem italienischen Außenministerium).
In Zusammenarbeit mit dem
Pädagogischen Institut werden
Symposien organisiert und
„Certificazione" abgenommen
(Prüfungen). Auch Sprachaufenthalte in Italien werden von
Innsbruck aus vermittelt.
Ein Novum ist das „Progetto
Teatro-Universitä": In Zusammenarbeit mit der Universität
und dem Romanistik-Institut im
Speziellen wird interessierten
Studenten Theaterarbeit angeboten - vom Rezitieren in Italienisch, dem Arbeiten an Szenen
bis zur Regieführung. Das „Istituto" ist aber auch Treff der
Innsbruck-Italiener - sie kommen vor allem wegen des
großen Angebots der Bibliothek.
„Die Arbeit für unser kleines
Team in dem kleinen Büro ist
sehr vielfältig", erklärt Institutsdirektorin Caiani, „aber sehr interessant!" (A.G.)

Gedenken an den
Ungarnaufstand
Am 20. Oktober fand im
Großen Saal des Landhauses,
aus Anlass des 45. Jahrestages des Ungarnaufstandes im
Jahre 1956, eine Gedenkfeier
mit ca. 200 ehemaligen ungarischen Schülern, Studenten
und Familien statt. Nach der
Dankesrede durch Stefan
RADDA übergab Unterrichtsminister a.D. und Obmann der
größten Regierungspartei „FlDESZ Ungarische Bürgerliche
Partei", Zoltän Pokorni, Landeshauptmann Dr. Wendelin
Weingartner sowie Vizebür-

INNSBRUCK INIORMIERT- SERVICEBEILAGE -DEZEMBER 200

germeister Dipl. Ing. Eugen
Sprenger als Dankessymbol
die Millenniumsausgabe der
uni |,iii",< :hf!ii K i ö n u n g s j u w o h m

in Gold. Damit wollten sich die
noch in Tirol lebenden Ungarn
für die nach 1956 erwiesene
großzügige und spontane Hilfsbereitschaft des Landes Tirol,
der Stadt Innsbruck sowie den
vielen Tiroler Familien bedanken. Am Nachmittag fand vor
dorn Ungarnhaus in der Richard-Wagner-Straße die feierliche Enthüllung einer Gedenktafel statt.

XXI