Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.12

- S.32

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Advent im Zeichen der Kunst
Künstlerbrücken
In den letzten Jahren waren die
Brücken der Stadt in der Vorweihn;ichtszeit zwar auch schon
beleuchtet, die Art der Beleuchtung stieß aber nicht nur auf positive Rückmeldungen. Heuer hat
die Stadt Bozen etwas ganz Besonderes zu bieten. Acht
Brücken werden zwischen 23.
N o v e m b e r u n d 7. Jänner in
einem ganz besonderen, künstlerischen Licht erstrahlen. Acht
namhafte Künstlerinnen und
Künstler haben dafür die Kon/epte geliefert. Es sind dies: Arthur Kostner (St.-Anton-

Brücke), Giorgio Seppi (Talferbrücke), Stefano Cagol
(Drususbrücke),
Thomas
Mittermair
(Rombrücke),
Paul
Thuile
(Palermobrücke), Elisabeth Hölzl
(Reschenbrücke),
Erwin
Lantschner (Loretobrücke)
u n d Robert Pan (Kampiller
Brücke). Dass es bei den leuchtenden Brücken nicht einfach um
verzierte Brücken geht, sondern
dass jeder Künstler, jede Künstlerin einem ganz bestimmten
Konzept folgt, versteht sich von
selbst. Arthur Kostner bringt auf
der St.-Anton-Brücke farbige

XX

S e i t d e m 23. N o v e m b e r w i r d a u c h in B o z e n d a s „ C h r i s t k i n d l " groß geschrieben. A m Waltherplatz, am Musterplatz und am Rathausplatz dominieren die Christkindlm ä r k t e , m i t d e n e n m a n auf j e d e n Fall l o c k e n k a n n . B o z e n
i m A d v e n t b i e t e t a b e r a u c h eine g a n z e Reihe v o n a n d e r e n I n i t i a t i v e n , d i e heuer neu s i n d .
Neonleuchten in eine rhythmische Seguenz, Giorgio Seppi
nutzt die Straßenlampen der Talferbrücke, um Licht-„Wasserfälle" zu erzeugen, die auch das
Wasser der Talfer in ihr Spiel
miteinbeziehen. Stefano Cagol
wird in einer Höhe von fünf Metern auf der Drususbrücke rote
Fische (im Alten Orient ein Symbol des Friedens, des Reichtums und der Fruchtbarkeit) erscheinen lassen. Erwin Lantschner hat mit weihnachtlichen
Stereotypen gar nichts im Sinn.
Leuchtende und klingende Plexiglascontainer werden an der
Loretobrücke eine irreale Atmosphäre entstehen lassen. Eine Überdachung aus einem geflochtenen,
golden
leuchtenden Band soll
nach Thomas Mittermair auf der Rombrücke für festliche
Stimmung
sorgen.
Paul Thuile versieht die
Palermobrücke mit einer Struktur, die auch
dazu einladen soll, die Brücke
zu Fuß zu begehen. Eine bewegliche Wand aus Perlen und
Stahlseilen, die beim kleinsten
Windhauch in Bewegung geraten und ein Spiel mit Reflexen
auslösen, hat Elisabeth Hölzl für
die Reschenbrücke geschaffen.
Hunderte von kleinen roten Lichtern hingegen werden die Kampiller Brücke zu einem Ort der
Emotionen machen. Mit diesem
stillen Projekt macht Pan auf die
„Gefallenen" unserer Gesellschaft aufmerksam. Die Lichter
werden jeden Tag von Obdachlosen angezündet. Als Gegenleistung bekommen sie ein Geschenk. Die Entwürfe für die
Brür.kenprojekte sind im Foyer
des Rathauses zu sehen.

Ikonen auf Schloss
Runkelstein
Einzigartige Ikonen können bis
Anfang Jcänner auf Schloss Run-

kelstein besichtigt werden. In
der Ausstellung „Der Himmel auf
Erden" werden 43 Werke gezeigt, die zwischen dem 17. und
dem 18. Jahrhundert entstanden
sind. Die Ikonen waren bisher in
den Lagern der Kunstgalerie des
Palazzo Leoni Montanari in Vicenza untergebracht. Dort gibt
es eine Dauerausstellung von
Ikonen aus derselben Sammlung, welche von Experten als
die bedeutendste der westlichen
Welt betrachtet wird. Die Ikonen, welche auf Schloss Runkelstein zu sehen sind, sind sozusagen unveröffentlicht. Sie
waren bisher lediglich den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bekannt, welche für
deren Katalogisierung gearbeitet
haben, bzw. den Retauratorinnen und Restauratoren, die für
ihre Konservierung sorgen. Von
den russischen Ikonen geht eine ganz eigene Faszination aus.
Die Bilder erzählen Geschichten, und sie wecken das Bedürfnis, mehr zu erfahren. Die
Tatsache, dass die Ikonen von
weit her kommen, erhöht den
Zauber dieser Bildtafeln noch
zusätzlich. Während der Ausstellung gibt es an den Wochenenden zwischen 10 und 18
Uhr einen Shuttle-Bus, welcher
den Christkindlmarkt direkt mit
dem Schloss verbindet. An Wochentagen kann der Bus vorgemerkt werden. Öffnungszeiten
auf Runkelstein: So-Di 10 bis 18
Uhr, Montag Ruhetag, Tel. 0471
329808, E-mail Runkelstein®
gemeinde, bozen.it

Hofer und die
Wiener Sécession
Vom 15. Dezember (Eröffnung am 14. Dezember) bis zum
9. März 2002 zeigt die Stadtgalerie am Dominikanerplatz eine
Ausstellung, die der Wiener Sécession gewidmet ist. Zu sehen
sind die Plakate der Wiener Sécession aus der Zeit zwischen

1898 und 1905. Die Ausstellung
wurde in Zusammenarbeit mit
der Stadt Treviso, dem Denkmalamt der Region Veneto und
der Unindustria Treviso zusammengestellt. Von den 21 Plakaten, die für die Secessionsausstellungen entstanden, stammen
17 aus der Sammlung Salce,
vier weitere wurden vom Österreichischen Museum für angewandte Kunst in Wien zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen der Ausstellung
zu den Plakaten der Wiener Sécession widmet die Stadt Bozen
dem Bozner Anton Hofer ( 18881979) eine Sonderausstellung.
Hofer war nach einer ersten
Ausbildung an der k.k.Fachschule von Bozen und der
Staatsgewerbeschule in Innsbruck in Wien Schüler von Kolomann Moser, einem der bedeutendsten Vertreter der Wiener Sécession. Stadtgalerie,
Dominikanerplatz, Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr

Frauenfotografie
Über 400 Fotografien werden
vom 4. Dezember an einen Monat lang in drei Ausstellungsräumen in Bozen zu sehen sein. Im
Centro Trevi in der Kapuzinergasse 28 sind Arbeiten der Fotografin Tina M o d o t t i zu sehen, einer Frau, der es gelungen ist, ihre Sicht der Dinge sehr
eindrucksvoll über die Fotografie zu transportieren, und das in
einer Zeit, in welcher Kunst, Kultur und Politik klare Männerdomänen waren. Die Kanadierin Jane Evelyn A t w o o d kann
als geistige Erbin von Tina Modotti betrachtet werden. Sie zeigt
im Stadtmuseum die Ausstellung
„Trop de Peines - Femmes in
prison", 122 eindrucksvolle Bilder über das Leben von Frauen
in Haftanstalten. Die Reise führt
durch Kerker in Europa, den
USA und Russland. Jane Evelyn
Atwood wird bei der Ausstellungseröffnung in Bozen sein.
Sollten Sie in der Vorweihnachtszeit mit dem Auto nach Bozen kommen, beachten Sie das
Parkleitsystem oder benutzen Sie
die Parkgarage Bozen Mitte (fünf
Gehminuten vom Waltherplatz).

INNSBRUCK INFORMIERT- SERVICEBEILAGE -DEZEMBER 2001