Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.10

- S.44

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INNSBR

Alpenstädte: Vorrang
für Mensch und Natur
Innsbrucks Bürgermeister
Dr. Herwig van Staa (auch in
seiner Funktion als Präsident
der Kammer der Gemeinden
Europas), Alain
Pilaud
(Stadtrat von Grenoble und
Vizepräsident der Alpenstädte), Alberto Pacher (Bürgermeister von Trient), Franco Graselli (Stadtrat von Trient), Daniel Sajko (Stadtrat
von Maribor), Tiziana Zaninelli (Vizebürgermeisterin

Am 9. Juli fand in Trient/Villazzano in der Villa Mersi die
Generalversammlung der Comunità di Lavoro „Citta délie Alpi" statt, an der auch der Präsident der Republik Italien, Carlo Azeglio Ciampi, teilnahm.

legungen und auch die Diskussion über touristische Erschließungsgrenzen muss
alpenweit geführt werden.
Ein Schlüssel für diese, nur
noch im internationalen Konsens lösbaren Anliegen ist im
großen Bezug die Alpenkonvention.
Dieser Zusammenschluss
muss mit Leben erfüllt sein,
dann kann er Ansporn und
Motor sein zur fruchtbaren
Zusammenarbeit ganz im
Sinne der von der Europäischen Union und dem Europarat gewünschten Kooperation von Staaten, Regionen
und Gemeinden mit gleichgerichteten Interessen und
Zukunftsüberlegungen.
Es ist daher wichtig, dass
die Menschen in unseren
Bgm. Dr. Herwig van Staa nahm an der Generalversammlung der
Städten und Provinzen zuComunità di Lavoro „Citta delle Alpi" in Trient/Villazzano teil.
sammenrücken, dass sie einander verstehen und die
von Locarno) und Paolo Bomüssen. Weiters, dass das
Chance der Grenzenfreiheit
Prinzip der Subsidiarität in der
logna (Stadtrat von Domonützen für gemeinsame Trefdossola) hoben in ihren AnEuropa-Politik angewandt
fen, für Gespräche, Diskuswird und dass eine Politik mit
sprachen die Bedeutung der
sionen und für neue FreundVereinigung der Alpenstädte
und für die Bürgerinnen und
schaften. 2001 ist das Jahr
Bürger und nicht ohne bzw.
hervor. „Wir müssen mit eider
Sprachen. Südtirol hat
ner Stimme sprechen!", so
gegen sie gemacht wird.
den
Vorteil der ZweispraBürgermeister Dr. Herwig
Die Alpen sind eine ganz
chigkeit,
wir in Nordtirol und
van Staa, der eine vielbebesondere Region in Euroauch
die
Menschen im Trenachtete Rede hielt:
pa. Sie sind ein großartiger
tino
haben
es da schwerer.
Erholungsraum, Touristen„Die Länder Trentino, SüdAber
das
künftige
Leben in
anziehungspunkt, Wassertirol und Nordtirol und mit ihder
gemeinsamen
Region
schloss, Transitschleuse und
nen die Landeshauptstädte
sollte
Ansporn
genug
sein,
vor
allem
ein
ökologisch
Trient, Bozen und Innsbruck
dass
die
Nordtiroler
Italiehöchst
sensibles
Frühwarnbilden in der künftigen genisch und die Trentiner
system. Genügend Aufgameinsamen europäischen
Deutsch lernen. Die Vielfalt
ben und Probleme also, um
Staatengemeinschaft eine
der Sprachen, auch die Mindie sich die Politik der AlRegion. Die drei Städte sind
derheitensprachen und Diapenländer gezielt und gezusammengeschweißt in der
lekte, sollten erhalten und
meinsam zu kümmern hat.
Comunità die Lavoro „Citta
gepflegt werden. Die Vielfalt
Vor allem der Verkehr erfordelle Alpi". Unsere Anliegen
sollte in Zukunft kein Hinderdert alpenweit gültige Übersind naturgemäß in vielen Fäl-

20

len die selben und wir müssen daher mit einer Stimme
sprechen, um unseren Forderungen zum Durchbruch zu
verhelfen. Eine dieser Forderungen ist, dass bei allen Entscheidungen Natur und
Mensch den Vorrang haben

nis für den gegenseitigen
Gedankenaustausch sein.
Das kommende Jahr 2002
ist das Internationale Jahr der
Berge. Für uns wird es darum gehen, herauszuarbeiten
und deutlich zu machen, wie
eine Zukunft für Mensch und
Berg gesichert werden kann.
Die Alpen mit ihren majes-

2002 - Das Jahr
der Berge
tätischen Gipfeln, ihren grandiosen Landschaften und
den spürbaren Naturkräften
und -gewalten sind Lebensraum für rund 14 Millionen
Menschen. Für sie, also für
uns alle und auch für die
künftigen
Generationen
müssen das klare Wasser,
die saubere Luft, die einmaligen Landschaften, die kulturelle Vielfalt, die Vielfalt der
Sprachen und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt
erhalten werden. Das Jahr
der Berge soll für unsere
Berglandwirtschaft, für den
Bergwald, den Bodenschutz, die Energiequellen
und den Naturschutz allgemein als Chance genützt
werden, um auf die Probleme, Ängste und Sorgen, aber
auch auf die positiven Seiten
aufmerksam zu machen.
Da ist es gut, wenn die
Städte Trient, Bozen und
Innsbruck und mit ihnen die dazugehörenden Länder gemeinsame Projekte und Initiativen entwickeln und aufzeigen,
wie ihren Vorstellungen nachhaltig entsprochen worden
kann. Es gibt einen gemeinsamen Nenner für Ökologie und
Ökonomie, aber es sind dafür
neue Arbeits- und Denkweisen
erforderlich. (WW)

I N N S B R U C K I N L O R M I I i R I - O K T O B E R 2001