Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.6

- S.3

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dcr

Tehr schlvierig und ;eilranbend >var auch die Er
gänznng der üppigen ^lnkkalllren in der Kirche, llnter
der Leitung und fast ständigen Äiitarbeit von Fran
Prof. Schmid Iesser von der Akademie für auge
wandle Knust iu Wien lvnrde diese veranlwortnngs
volle Arbeit volleudel. Dabei lvnrde sie von eiilem
Stab von Mitarbeitern unterstützt, die den Beweis
lieferten, daß dieses Knnsthandwerk, das in T i r o l trotz ältester Tradition
mangels au Aufträgen fast
auszusterben drohte, nieder seine alle leistungsfähig
leit errungen hat.
Nicht unerwähnt darf die Nesiauriernng der Altar
blatter bleiben, die der geschulten Hand von Hanna v.
PhiliPPovich anvertranl lzoar. Besonders die Wieder
Herstellung d>"s in huudert Fetzeil zerrisseilen großen
Altarbilder Avaria Hiilimelfahrt vou I o h . Georg
Grasmair, das einst ani linken, nnn ani rechten Tei
tenaltar angebracht wnrde, isl eine hervorragende
Leistung.
Anch das Zusammenflicken der zertrümmerten herrlichen Kanzel von Nikolaus M o l l ist so gut gelungen,
das; mau dem Kunstwerk die schwere Beschädigung, die
es erlitten hatte, nicht mehr aukennt. Die bildhauerischc Arbeit besorgte mit größtem Geschick der
Bildhauer Adolf Oberhofer.
l^iu eigenes Blatt in der Geschichte der Restaurierung bildet die Neuaufstelluug des Brouzedenkmals
Erzherzog Maximilians des Deutschmeisters. Bekanntlich war dieses Denkmal als einziger Nest der
alten gotischen Pfarrkirche bei dereu Abreißen iu die

uengebaute barocke Kirche überlrageu, dabei aber kläglich in ;wei Hälften zerschnitten worden, um als Portalrahniung der zwei Satristeitüreu ",u dienen. E s
brauchte als Anlas; eiue Katastrophe vom Ausmas;
der Bombardiernng, nin diese längst erkannte Tüude
ivieder gnl ;u »lachen. Dank dem Verständnis, das
dieses Borhaben bei unserem Propst fand, konnte das
Monument nnmneln im linlen Ouerschiff iu ursprünglicher Gestalt nen aufgestellt werden. Erst jetzt
kommt das kostbare Denkmal so zur Geltung, wie es
sein hoher künstlerischer Wert verdient. Bei der Ausarbeitung der Pläne zur Neuaufstelluug staud dem
Deukmalamt Herr Vaurat J u g . Iviatuella beratend
zur <5eite.
Bei dieser «.Gelegenheit ^vnrde auch das GruftgcU^ölbe unter dem ^uerschiff lvieder iustaudgesetzt. Ain
Tage, au dem das gleichfalls schwer bombenbeschädigt
gewesene Tiroler Laudesmuseum nach jahrelangem
Allsbau wieder seine Pforten öffnet, sei daran erinnert, daß einer der ersten Förderer des Ferdinandemns,
der 1830 verstorbene Baron Andreas Alois di P a u l i ,
der Schöpfer der berühmten Bibliothek Dipanliana,
hier beigesetzt ist. I m südlichen A r m der G r u f t wurde
eine Warmluftheizung für die Kirche eingebaut.
Allen, die an dein großen Werke der Instandsetzung
der S t . Jaköbspfarrkirche mitgewirkt haben, gebührt
ehrlicher Dank. Das Werk darf ohne Zweifel als gelungen bezeichnet werden uud bildet eiueu wertvollen
Beitrag zum Wiederaufbau uuserer so schwer heimg e snchien Land e s h auv t st a d t.

Verkehrszählungen in Innsbruck.
Voil Dr. Walter Funkhäuser, Statistisches Amt der Stadt Innsbruck.
Die Statistik des Straßenverkehrs bietet allen Behörden und Ämtern, denen die Handhabung der Straßeupolizci oder der Bau uud die Erhaltung der Straßen obliegt, wie anch den Plauungsstcllen für ihre
Eutscheidungcu, Entschlüsse und Entwürfe wertvolle
Uulerlageu. Die Ergebnisse voll Verkchrszähluugeu
gebeu diesen Stellen die Möglichkeit, nicht nur in gefühlsmäßiger Abschätzung der Verhältnisse, soudcrn
auf Grnnd nüchterner Berechnungen, die für einen
möglichst rcibuugs und gefahrloseil Verkehr erforderlichen Maßnahmen zn treffen oder die der festgestellten
Verkehrsdichte entsprechende Anlage nnd Ausgestaltung der Verkehlsflächen anzubahnen.
Die Aureguug zur ersteu Zählung des Straßenverkehrs i n Innsbruck giug vom 3lalislischen Amt der
Stadt Iuusbruck uud vom städtischen Plannngsamt
aus; diesem schieueu ;ur Erfüllung seiner Anfgaben
konkrete Zahlen unerläßlich. Die Bnndespoli;eidirek
tion in Innsbrnck führte die erbetene Zählung an
fangs M ä r ; 11! ll^ in entgegenkommender Weise unter
weitgehender Beachlnng der geltend gemachten
Wünsche durch. An sieben wichtigen Punt"teu der ^tadl
wnrden während des stärksten Verkehres und zwar
zwischen tt und ".> Uhr, l i uud Ui Uhr nnd I l i nnd
1tt.!><> Uhr, somit während fnnfeinlialb Ttnndell, die
Fnßgänger und Fahrzeuge, diese gegliedert uach
ihreli verscl,iedeueu Arteu, gezählt. Am Bnrggraben,
am Bahndnrchlaß, der von der Museumstraße uach

P r a d l führt, an der Ncichenauer Brücke uud an der
Sillbrücke a>n Vergisel wurde der Verkehr in Richtnng nnd Gegeurichtttug erfaßt, an der Uuiversitätsbrücke nnd der alten Innbrücke aber luir ftadtwärts,
bei der Miihlalter Brücke nur stadtauswärts ausgenommen. Die Ergebnisse dieser Zählung erhielt der
Stadtmagistrat iu sehr gegliederter und auswertbarer
Form. Diese erstmalige Zähluug gewann dadurch an
Bedeutung, daß die BundcspoliZeidirettion über Auftrag des Bnndesministcriums für Inneres seit dem
Jänner 1949 jedes halbe J a h r eine Verkchrszählung
derselben A r t vornahm. Es stehen somit die Ergebnisse von vier gleichartigen VerkehrszählnlWen znr
Verfügung, die jedesmal an drei verschiedenen Wochentagen innerhalb eines Zeitranmes von !"> bis t>
Tagen im März 1918, im Jänner nnd I n l i 19I9
nnd im Jänner 195><) durchgeführt wurdeu. Die ^>eobachlnngen au dieseu l ^ Zahltagen zu deu gleichen
Tagesstunden, an verschiedenen Wochentagen und
Jahreszeiten lassen schon eine gewisse Regelmäßigkeit
im Ablauf nnd iu der Zusammensetznng des Verkehrs
an den Brennpunkten der Stadt erlennen. D a s I n t e r esse au alleu Verkehrsfragen isl ili Innsbruck in den
letzten Jahren seit der Znnahme des Verkehrs nnd der
Verkehrsunfälle, seit der Abhaltung von Verkehrserziehuugswocheu, uud — nicht zuletzt — augesichts
des Problemes der Beseitigung der Ladenvorbanten
im B n r g nnd Marklgraben zlir endlichen GewiilNling