Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.5

- S.9

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Nummer 5

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13.

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17.

der Landeshauptstadt Innsbruck

möglich j e , , doß t^er Ni>! diese ^ l x ^ i l i ! i w n K a r l e n
fassen konnte. Der lauteste Veifal! begleitete die Vor
stellung bis (ins 6nde."
empfiehlt sich Witwe Katliarina Knoll «Is Goldschlägeri»
alle» Kaufleulen, Vergoldern und Elidili indurii mit ge«
schlagenem Feingold, Zwischgold und Silber, Die Auf«
forderung" „Auch wird altes largamo»! zii annehm«
baren preisen gekauft", erinnert an die Vernichtung
zahlloser, unersetzlicher pergamenturkunden durch die
Goldschläger!
reist der Kriegsminister 5 ^ ^ Grillai nach wie» ab.
schreibt der „ v o t e " - „Wie in der Stadt allgemein er<
zählt ivird, ist vor einigen 5aa.cn der Hund eines hie<
figen ^ril"aten, nachdem er mehrere Hunde gebissen
hatte, unter Kiimptomen der hundsmut umgestanden,
lind bei der darauf vorgenommenen tierarztlichen 6e>
cierung wirklich als an der Hundswut umgekommen
erkannt worden, ss wäre zur Veruhigung des mit
Recht besorgten Publikums sehr wünschenswert, hierüber eine antentische Aufklärung veröffentlicht Zu sehen,
da der umstand, das; bisher obrigkeitlicherseits noch
keine Vorkehrungen getroffen wurden, um Anglücksfällen, die im Ermahrungfalle hierdurch herbeigeführt
werden können, vorzubeugen, zu der Vermutung berechtigt, daft das diesfällige in der <3tadt Zirkulierende
Gerücht unwahr oder übertrieben sei." Die Kreisregierung ordnete daraufhin an, das; die Hunde entweder
an einer Leine geführt werden müssen oder einen
Maulkorb tragen.
findet eine Sitzung des großen Vürgerausschusses statt.
Verhandelt wurde, über das Armenuersorgungshaus
lplahwahl und Grundankauf), die Hundesteuer lEinführung der Hundemarken), das Gesuch des ßranz Diet!
um Verleihung einer persönlichen Kaffee- und Villardgerechtsame, die Stadtbeleuchtung, die Veschränkung
der Gewerbeuerleihungen und das Gesuch der Töpserinnung dem Josef penz und Kranz hofer das ßeilhalten
ihrer Ware nach 10 Ahr vormittags zu untersagen.
berichtet der „Vote" über das Auftreten der Vlattern

Seite 9

li. a." „ I n neuester Zeil >st unler den epidemisch herrschenden Krankheiten die Vlatternepidemie die anhaltendste und ausgebreitetsle. Kaum in einem anderen
Kronlande wird die Impfung so fleißig vollzogen als
in T i r o l " die Regierung erteilt seil Iahren nicht unansehnliche Geldbelohnungen als Anerkennung an ausgezeichnete Impfärzte" das Volk zeigt sich allenthalben
bereit, den Impfungsvorschriften sich zu fügen — und
dennoch bricht alljährlich in mehreren Gegenden eine
Vlatternkrankheil aus, die nicht selten zahlreiche Opfer
fordert, Eben jetzt liegt zu Vozen ein Drittel der Kinder
in der ünterabteilungS" lind Vorbereitungsklasse an
Vlattern und Röteln krank. I n Innsbruck herrschen
gleichfalls stark die V l a t t e r n . . . "
18. kündet der Nrzt Dr. 6eb. Pirchcr eine Wohnungsueränderung an" „praktifcher Arzt zu Wüten shabe er)
jetzt ganz in der Rahe der Stadt Innsbruck, im 4.
Hause sLackiererhause) ober der Triumphpforte Rr. 126
sein Quartier bezogen."
22. übersiedelt Prof. und Xandesral Dr. Wafer, nachdem
er 13 Iahre der hiesigen juridischen Fakultät angehörte,
als Staatsanwalt nach Graz.
23. wird der cirlaft über die Ausstellung von heimatscheinen kundgemacht.
26. werden bei einer Parade im Hofe der Klosterkaserne der
Gendarmerie-Oberwachtmeister Karl Venkiser, vormaliger Hauptmann im Kaiserjäger-Regiment, und der
ßeldkaplan dieses Regimentes <5d. Wolf dekoriert.
27. wird ein Infanterist, der seinen Korporal erschienen
wollte, kurz vor der ßüsilierung begnadigt.
28. wird die Prüfungskommission für Glimnasia!-3ehramtskandidaten bekanntgegeben! Prof. Dr.
Alois ßlir
(Philologie), Prof. Dr. Philipps ^Geschichte und Geographie), Prof. Dr. Schenach lphilosophie), Prof. Dr.
Vöhm Mathematik), Prof. Dr. Vaumgartner I M M 1 ,
Prof. Dr. Nowotnlj litalien. Sprache).
30. tragen die Voamten bei der ßronleichnamsprozession
erstmals die neue Staatsuniform.

Neuerscheinungen für Innsbruck
„Innsbrucker Oejchichtsalmanach 1949" von K a r l 6 chad e I b a u e r. Verlag Albort Ditterich, Innsbruck, Aniversitätsstrasie 13. 60 Seiten, preis" 4.— Schilling. — Ls ist
dies schon der dritte Geschichtsalmanach, den der Innsbrucker Historiker Dr. Schadelbauer nach dem Kriegsende
1945 herausgibt. Das Heft enthält wieder 13 von ihm selbst
geschriebene Aufsähe. Zwei Abhandlungen gehen in Probleme der historischen Forschung ein 12. Innsbrucker „Dipauliana"-Vände. 11. Grenzen der Stadtgeschichtsforschung),
vier sind, dem besonderen Interessengebiet des Verfassers
entsprechend, Medizin-geschichtlich <5. Zur Herkunft des Anatomieprofessors Hieron. Leopold Vacchettoni. 7. ßranz u.
Lothringens Cod nach der Lebensgeschichte des Peter prosch.
«. Die Angst vor dem „Englischen Schweiß" im Jahre 1529.
10. Der Männerohrring in Innsbruck), ein Aufsatz ist kir
chengeschichtlich <9. Zwei Ablaßbriefe für die St. Jakobs»
kirche), die übrigen Abhandlunqen berichten über kultur^
geschichtliche Einzelheiten aller Art si. Aus alten Faschings
Zeitungen. 3. Das Hestschieße» l"om ßasching 1574. 4. Lien
hard zierels Veschreibung von Innsbruck. 6. sin Privileg
für Sparherde vom Jahre 1574). Vesonders hübsch ist der
12. lSchllift"1 Aufsatz „Hans hörlnag! als Sladtgeschichts»
forfcher", der Erinnerungen an den in historikerkreisen un<
vergessenen, so gemütlichen, humorvollen, dabei fein gebil»
beten und doch bescheidenen Großkaufmann bringt, der ein
vornehmer Mäzen von Kunst und Wissenschaft lind zugleich
ein erfolgreicher, gerne gelesener 3iro!er Historiker gewesen

und geworden ist. Solche Männer gibt es heute nicht mehr.
Schadelbauer sollte noch weitere solche Aufsähe schreiben," es
gäbe eine ganze Reihe von bedeutenden Männern hier,
wahrhaft der „guten alten Zeit", die vor kurzem gestorben
sind, deren Gestalt aber in der Erinnerung der großen Masse
der Einwohner von Innsbruck rasch verblaßt. Das äußerlich
bescheidene Heft, dessen preis auch an den Geldbeutel heute
finanziell weit zurückgebliebener Stände des Volkes keine
Anforderungen stellt, sollte viel gekauft und gelesen werden.
Es ist wirklich gemütlich und gut heimatlich gehalten. Es
liest sich, bei allen interessanten, z. 5. neuen Tatsachen, die
es enthält, leicht. Vei vielen solchen Tirolensien ist es soi
Zuerst gelien sie nicht rasch ab und können es mit irgend
welchen, gut gehenden Kitsch nicht ausnehmen. Es «ergehen
Jahre" auf einmal hört man, daß sie doch vergriffen sind.
Sie werden für Tirolensiensammler bibliophile Raritäten
und spätere Vücherfreunde müssen die Antiquare bitten,
ihnen doch noch ein Esemplar zu verschaffen. Diese Go<
schichlöalmanache sind sozusagen die Innsbrucker Ergänzung
zu den allgemein lirolisch gehaltenen „5iroler heimutblät»
tern", die im allgemeinen denselben populärwissenschaftlichen, leicht verständlichen und gemütlichen S t i l pflegen
und die sich einen gewissen ständigen Stock von treuen Abnehmern und Anhängern geschaffen haben. Wir hoffen also
auch in den folgenden Jahren auf gleiche Geschichtsalina«
nache.
Dr. Hans Kramer.