Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.5

- S.7

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Nummer 5

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

;>i ciücl gelücmsaüien Lösung dieser beiden Fragen
getan.
Wieder!!!!! N"aren es Land und Stadt, die in Er
lennlnis der ethisch traditionellen Wert»," des Berg
Isel nnd schließlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht
(Fremdenverkehr) den Weg anbahnten, beide fragen
in Einheit zn lösen, das Mnsenm nenerdings anfzil
banen und damit gleich;eilig erioeilerlen )1tanm pii
das Ehrenbnch zu schaffen.
Ätöge der Appell, der von der Stiftung nnd von,
Lande an alle Gemeinden Tirols hinausging, ;n die
sein Werte Beilrag ;n leisten, Erfolg haben, damit sie
der Ehre teilhaftig iverden, schöpferisch mitgeholfen
zu haben, dieses in der ganzen Welt einzig dastehende
Monument der Heimatliebe in^d Trelle, der Heldenehrnng nnd des Opfersiunes zu schaffen.
dankend sei erwähnt, daß bereits eine Anzahl Ge
nieinden in schönster Weise diesen Aufrufen nachgekommen sind.
Gestillt" auf dieser l^rnndlage ging es nun ans
Werk.
Als im M ä r ; l948 die Baufirma T h ö n i g mit
den ersten Aufräumnngs- und Abbruchsarbciten ain
boinbeuzerstörten Eiidostteil des Gebäudes begann,
liefen noch langwierige Verhandlungen wegen der
Ehrenbücher, Gestaltung und Form der Ehrenhalle
und alle damit verbundenen baulichen, architektonischen nnd künstlerischen Nebenfragcn.
I m M a i 1948 lagen die erstell planmäßigen Entwürfe des Architekten Baumeister F l u r vor, lind
wnrdcn nach internen Beratungen in einer erweiterten Konnnission, an der Spitze der Landcsbandirektor
Hofrat I n g . M e n a r d i , znr Vegntachtnng vorgelegt und mit einer örtlichen Begehung verbunden.
Wertvolle Meinungsäußerungen wurden zur Verbesserung der Plaining verwendet. Hauptthema war, die
architektonische Formgebnng der Ghrenhalle mit dem
S t i l des Hauses iu Znsammenhang zu bringen, trotzdem aber ersterer eine, der Widmung entsprechende
Charakteristik zu geben. Banlich war die Frage zu
entscheiden, wie weit man mit einem Vorbau des
Mitteltraktes nach Norden gehen könne, ohne Abrutschgefahr am steil abfallenden Nordhange heraufzubeschwören. Eine dritte Frage war, ob man Vorstehendein ausweichend, die Ghrenhalle nnter den mittleren
Parterresaal (Waffensaal) verlegen sollte. Die Erwägnugen zeitigten zwei Projekte, die nnn im I n n i
in einer weiteren Kommission, wozu Herr Landeshauptmann Hofrat J u g . W e i ß g a t t e r e r
und
Bürgermeister Hofrat D r . M e l z e r geladen waren,
erörtert wurden. Hierbei lagen anch fchon Kosten
Voranschläge vor, die für das billigere Projekt (Vor
ban nach Norden) sprachen.
Die Entscheidung fiel nicht nnr wegen der billigeren
Kostengestaltung, sondern auch wegen Fenchtigkeils
Verhältnissen, Licht nnd Lnft, nnd wegen günstigerer
Lösung der Frage des Stiegenhauses mit dreiarmi
;iem Treppeuaufgaug ",uguusteu eiues nordseitigen
Vorbaues aus.
Die wichtigste Eutscheiduug aber, die Finanzierung
des Baues, wnrde bei dieser den"kwürdigeu Sitzung
ebenfalls entschieden. Das Hanptverdienst fällt Herrn
Bürgermeister Hofrat D r . M e t zer zu, der spontan
erklärte, daß Land und ^tadt die Ausfallhaftuug je

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;nr Hälsle iil"ernrlnnrn üiögen, die Tilgnng der laut
Voranschlag lautenden Baukosten von 5 llw.WU.—
der l^emeinsamleil aller t i r o l e r Gemeinden obliegen
würde. Da sich auch Herr Landeshailptinann Hofrat
I n g . W e i ß g a l t e r e r diesem Vorschlag anschloß,
nnd in der Folge anch die betreffenden gefetzgebenden
Körperschaften diesen Vorschlag durch einmütigen Beschluß sanktionierten, war anch diese Frage in glücklichster Weise gelöst.
Dem Kuratorium der Stiftung znin ewigen (bedenken an die vier Regimenter der Tiroler Kaiscrjäger ist es daher eine Ehrensache und ein Herzensbedürfnis zugleich, dem Herrn Landeshauptmann
Hofrat D r . I n g . W e i ß g a t t e r e r und dem Herrn
Bürgermeister Hofrat D r . M e l z e r, sowie deu gesetzgebenden Körperschaften von Stadt und Land an
dieser Stelle den innigsten Dank ansznsprechen.
Auf (Hrnnd vorliegenden endgültigen Entscheides
erfolgte im J u l i und August 1948 die Abstellung der
Planung auf die neue Lage. Detailkostenvoranschläge
wurden erstellt und unverzüglich Offertausschreibungen an vier Tiroler Banfirmen veranlaßt. Gleichzeitig wnrden die banbehördlichen Anstichen, verfaßt.
I m September 1948 wnrden in einer weiteren S u znng des Knratorinms die eingelangten Offerte gewürdigt und der Banauftrag an die F i r m a Georg
A u c r ^ Sohn vergeben.
S o konnten die der Vollendung entgegengehenden
Arbeiten zur Behebung der Bombenschäden in den
B a l l zur Nengcstaltnng des Museums ineinanderfließend fortgesetzt und noch Ende September begonnen
werden. I n unglaublich kurzer Zeit wurde danu bis
Weihnachten 1948 der gesamte Erweiterungsbau unter Dach gebracht und am 23. Dezember mit einer kleinen Firstfeier beendet.
I n der Frostzeit des Winters zn 1949 wurden die
Abbrncharbeiten im Gebändeinneren (altes StiegenHans nnd Einbau der Deckenkonstruktion) ebenso rasch
durchgeführt.
I m A p r i l war der Ban günstig fortgeschritten und
daher auch immer die Frage dringender: „ W a n n kann
man endlich mit der Wiedereröffnung des Museums
rechnen?"
Trotz vieler widersprechender Stimmen war sich die
Berg Isel-Verwaltnng im Klaren, daß die Eröffnung
jedenfalls und zwar M i t t e Angnst möglich wäre, wenn
die Heranschaffnng des gesamten, ans Schloß Petcrsberg verlagerten Mnsenmsgnles noch während des
Frühjahres erfolgt, ini Urichhans deponiert nnd rcstanriert werden kann, nnd derart bereitgestellt, unverzüglich in die jeweils fertig werdenden Nänmlich
leiten verbracht und mnseal aufgemacht werden kann.
Trol) größter Schwierigkeiten wnrden diese Arbeiten in wenigen Wochen erledigt. Eine größere Anzahl ehemaliger Kaiserjägeroffiziere nnd Gönner aus
Künstlerkreisen stellten sich in selbstloser Weise zur
Verfügung, arbeiteten manchmal bis in die Nacht
hinein nnd an Sonntagen, so daß tatsächlich schon "^u
einer Zeit, als noch viele Professionisteu ini Hause arbeiteten, Bilder gehangen, Waffen drapiert, Teppiche
gelegt. Vorhänge nnd Beleuchtungskörper angebracht,
lnr;um alles für den Eröffnnngslag hergerichtet werden konnte.
Nnr so war es möglich, daß der gestellte Termin —