Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.5

- S.6

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Seite 6

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

dem, was geschaffen wurde, die AnertVnnmig nicht
versagen können.
Auch im laufenden Jahre soll einiges verwirklicht
werden, was auf dein Wnnschprogramm der Sport
srcnnde steht. Zu, den vordringlichsten Erfordernissen
am Sportplatz an der S i l l gehören: die Erstellung einer eigenen Wasserpnmpanlagc znr Berieselung der
Nasenflächen und Frischhaltung derselben. (Visher
mußte, wenn Bcregnnng unerläßlich wnrde, die Feu
erwehr mit ihren Einrichtungen, ihre Dienste leihen,
was verstä"ndlicherwcisc ziemliche Kosten verursachte.)
Ferner maugelt es an Kugelstoßanlagen, an Weit
sprnnggruben und Laufbahnen für die Leichtathletik.
Die Baracken bedürfen eines Anstriches und die
Barrieren müssen zum Teil ncn aufgestellt, teils ergänzt werden. Auch der Mangel an Sitzplätzen soll
nun endlich behoben werden, so daß sich deren bisherige minimale Zahl von 12W ans etwa 18W erhöhen
wird. Der Hanptwuusch jedes „Tivoli-Besuchers" ist
und bleibt aber die Entstehung des Stadions im östlichen Teil der Platzanlage zwecks Abhaltnng großer
und anch internationaler Wettspiele.

Nummer 5

Der Stadionplatz, iu uord südlicher Nichlnng, iu
der Größe vou 75>X l l<) M^k^ erscheint bereits abge
steckt uud nimmt sich, mit kräftigen! Naseu bewachsen,
schon jetzt recht gut aus. Sobald die erforderlichen
Mittel vorhanden sein werden, wird der gemeinde
rätliche Sportausschuß auch der Errichtung des Stadions uud der neuen Ankleideränme mit Warmwasserbransen die Aufmerksamkeit zuwendeu. Der Zn
gang zum Stadio»: ist von der Pfurtschcllerstraßc aus
geplant. Nicht weniger vordringlich ist aber auch die
Errichtung eines Platzes für die Eissportler. Aller
Wahrscheiulichkcit nach ist mit dessen Verwirklichung
auf dem Übungsplatze noch im Laufe des Henri gen
Jahres zu rechnen; allerdings stellen sich die Kosten
für die Beleuchtung allein auf iti.WN Schilling. Sind
noch diese Pläne nntcr Dach und Fach gebracht,
dann kann die Sportstadt Innsbruck über das in
den letzten 25 Jahren Geleistete wahrhaft stolz sein.
Die allgemeine Ansicht, der Sportplatz an der S i l l
gehöre zn den schönsten Sportanlagen Österreichs
oder gar ganz Europas, wird dann nm so eher znr
vollen Tatsache werden.

Die Berg Isel-Anlage im Zeichen des Kriegsgeschehens nnd der
Wiederanfban
Verfaßt v o m Leiter der B e r g - I s e l - V e r w a l t u n g , G m . a. D . W i l h e l m W e i ß .

(Schluß.)
Museum:
Auch hier wollen wir vorerst im Geschichtsbuch dieses Heldcnbcrgcs zurückblättern, nm uns wieder zu
erinnern, w i c es znr Entstchnng dieses Museums
kam. — Nach den Bcvg-Gsel-Schl"achten 1809 schlug
die damalige Besatzungmacht (Bayern nnd Franzosen) die bewaldete Höhe vollkommen kahl, weil sie befürchteten, die Tiroler könnten sich dort nochmals zum
Kampfe einnisten und uicht so, wie es damaliger
Kricgsführuug entsprach, in die ebenen Wiltcner Felder herabsteigen, nm sich ans offenem Kamvsfclde in
geschlossenen Formationen zn schlagen. H o f er zog
es vor, die „Anderen" bergan und damit in ihr Ver
derben rennen zu lassen.
Ein vor knrzcm durch die Berg-lIsel-Verwaltung
erstandenes Gemälde bayrischen Ursprunges zeigt nur
zn deutlich das Debakel, was dadurch ihrerseits entstand, "während H o f e r s Leute hinter dein Busch
hockend, lustig drauf "los schössen.
Als N a p o l e o n s Stern sank, Tirol frei nud der
österreichische Kaiserstaat selbstherrlich erstand, übten
sich ans der kahlen Plattform des Museums und Denkmals die vom Kaiser F r a n z neu errichteten Kaiserjäger im Schießen. Die dazn errichtete Scheiben
Hütte bildete den Ursprungsbau des heutigen M n
senms. 1838 wurde die Plattform znr richtigen Schießstatte, aus der Hütte eine Schicßhalle. I m weiteren
nnd steten Ausbau wurde diese 1878 Museum.
Die Erhaltung und Ausgestaltung dnrch Ncnerwer"
düngen erfolgte ans dein Berg-Isel Fonds, der dnrch
monatliche Beiträge aller Kaiserjägeroffizierc gespeist
wurde.

Nach 1918 wurde durch Zusanuueulegung der
klostcreigencn Gründe nnd des Eigentums der Kaiserjägeroffiziere, wie das Mufeum, Nrichhaus, Schieß"
statte und sonstiger Baulichkeiten einschließlich deren
Inventar, eine Stiftung geschaffen, die den Namen
„Stiftung zum ewigen Gedenken an die vier Regimenter der Tiroler Kaiscrjäger" führt.
Das Schicksal des Museums während des zweiten
Weltkrieges wnrde bereits ^erwähnt. Als 1915 Osterreich und damit Tirol wieder frei, gingen nnverzüglich alle ehemaligen Kaiscrjägcroffiziere, so wie nach
1918, daran, voll nenem aufzubaueu. Freilich waren,
diesmal die Voraussetzungen ungleich schlechter. Die
hauptsächlichste Einuahmsguelle, das Mnseum, seit
1913 versiegt, alle Baulichkeiten schwer beschädigt, die
Park uud Waldflächen durch Bomben aufgewühlt,
der wertvollste Teil, das Mnsenm, zerstört uud sein
reicher Inhalt ini Schloß Petersberg bei Silz nngewissem Schicksal überlassen. So blieb denn jenen Offizieren, allen voran der unermüdlich tätige Gm. vonJ a k o b au der Spitze, nichts anderes übrig, als an
Land nnd Stadt heranzutreten, durch eine laufende
Unterstützung den weiteren Verfall der gesamten An^
läge hintan",nda!!en und die gröbsten Schäden behebeu
zu können.
Aber an einen Wiederanfban drs Musenms war
mit diesen Mitteln nicht zu denken. Als nnn l917 die
Frage des Wiederansbanes des Musenms mit einer
weiteren tnmnliert wurde, lo i e und wo das Mouumeulalwerk des T i r o l e r (3 h r e n b nche s würdig
werdcn I"önnl^ war nun der erste Schritt