Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1950

/ Nr.5

- S.5

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Nummer 5

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

nisse genügend breiler )>la>im ",nv Vclsngung sland.
Fast gleichzeitig Nnirde a>^l, der Weg ani ^illiifer
hergerichtet uild die Bepflan",nng mit "Räumen dort
selbst und um den Platz herum vorgciiommcii, Wäh"
rend des ersten Weltkrieges ionrde beinahe die ganze
Platzsläche Nlit Barackeil verbaut uud erst nach ^lb
lauf desselben, iin Hiai 192l), über Ansuchen der
Turnvereine wieder frei gemacht nnd nen eröffnet.
Bei der Vielfalt der städt. Aufgaben wurde damals
dein Platze nnr kärgliche Aufmerksamkeit zuteil. Le
diglich der damalige l^emeinderat M i s c h e r (später
Vizebürgermeister und schließlich langjähriger B i i r
germeister von Innsbruck) trat im Äiärz 1!Ì22 euergisch dafür eiu, den Platz an der S i l l als Spiel-,
T u r n und Sportplatz gründlich herzurichten und vor
allem die Bodensenkungen uud Erhöhungen, die den
Betrieb beinahe lebensgefährlich gestalteten, auszu
bessern. Die T u r n - und Sportvereine, voran der bereits seit 1A)5 bestehende Innsbrucker Sportverein
nnd der qleichrührige Bankbeamten Sportklnb, stellten bereitwilligst ihre Mannschaften zur Verfügung.
Beide letztgenannten Vereine stellten sogar im März
U»2:; dell Antrag anf pachtweise Überlassung des
Sportplatzes für 20 Jähre. E i n diesbezüglicher Vertrag kam jedoch nicht zustande, Wohl aber erreichten
die Vereine, daß der anstoßende Viehmarktplatz als
solcher aufgehoben nnd etwas südlicher, wo er sich
heute noch befindet, verlegt wurde. Auf diese Weise
erhielt der Sportplatz seine heutige Breite.
Der in aller Welt organisierte Sport hatte inzwischen auch iil T i r o l immer mehr und mehr Boden gefaßt. Besonders drängten sich die Freunde des Fußballs in den Vordergrund. M a n wollte nicht mehr
nnr irgendwo „ w i l d " spielen oder guadcnhalber am
Platze neben der Ausstelluugshalle (wo seit 1924 Tennis gespielt wird) herumlummelu, sondern die I n n s bruckcr Jugend drängte anf die Gemüter der Stadtväter ein, endlich einen der Zeit entsprechenden Sportplatz zu erhalten. Angespornt überdies durch die A n lage des nenen Sportplatzes in der Höttiugerau seitens der Gemeinde Hotting, ging uuu der Junsbrucker
Gemeiudcrat darall, diese Konkurrenz durch dell B a n
ciuer dem Range der Laudeshauptstadt entsprechenden modernen Sportanlage in den Schatten zn stellen.
Noch im gleichen Jahre schritt man an die Einfriedung mittels eines zweieinhalb Meter hohen Bretterzaunes, die Bodeuplaniernug, den Ball einer Tribüue
und der Baracken mit dell Umkleideräumen nnd
Brausebädern für die Spieler sowie all die Errichtung
eines Nestauralionsraumes. Durch deu (^emeinderat
wurden am ".!. A p r i l l".»2 l 2l<» Millionen Kronen be
willigt für die Instandsetzung des Fußballplatzes iu
der l^röße von l05>X70 Meter, des Trainingsplatzes
in der lhrö"ßc von 100XU5) Meter sowie der Sprung
nud Schlackenlansbahn. ( Z u allcdem w o l l t e mau
1".!2l an der Peripherie eiueu Er,traplatz für Pferde
und Irabrenueu und anschließend daran ein großes
Freibad mit Kahnfahrt Gelegenheit, eiuem Nestau
railt und Vcrguüguugspark erstellen, wofür jedoch die
M i t t e l nicht aufgebracht werdeu kounten. Die sport
begeisterte Jugend gab sich mit dem in einjähriger
Ban;eit unter Oberbaural J u g . A I b e r t Geschafftnen zufrieden.
Die neue Sportanlage wnrd^" am l<», M a i l".!25>

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der ^ffeutlichkeii übergeben. I m Sommer U12Nkamen
noch verschiedene Neubauten und erweiterte Alilagen
hiuzu. 3 o wurde im alteu ^porlhans der Waschraum
errichtet, ein Telephon eingebaut und die Umkleide
fabinen zweckmäßig ausgestattet. Die ehemalige Baracke der Kreistrankentasse diente fortab als neues
Sporthalls. D a r i l l kam als Neuerung eine finnische
Badeanlage ;ur Aufstelluug, überdies wurden Um
lleideränm»," und Waschräume fiir weibliche Sportler
sowie ein ^ a a l für Empfänge und Vorträge eiugebalit. l".»2!» erlveiterte sich die ^iurichtung des Sport^
Platzes nm l<» große Fahrradstäilder, die um den
Preis voli li») U).— Schilling angeschafft wnrden. I m
Jahre 1W-) wurde zilr Vergrößerung des Sportfeldes ein wichtiger Schritt gctau, indem von den anliegenden städtischen Gründen noch ein bedeutendes
Stück dazugeschlagen wurde. Erst dadurch erreichte die
Anlage dell heutigen Großeuumfaug. I m Herbst genannten Jahres wurdeu je zwei neue Sprnnganlagcn
für Weit- und Hochsvrnng angelegt, die Sprunggrube
vor der Tribüne wnrdc auf das internationale Ausmaß von 8 Meter verlängert nnd die Laufbahn mit
ucnem Belag Verseheu. Laut einem Bericht des damaligen Platzleiters Luis Martinstetter wnrdcn 00
Knbikmcter Erde ausgehoben und ebensoviel Sand ill
15 Autos zugeführt. F ü r die Absprunganlagcn und
die Lausbahn wurden 40 Kubikmeter Losch beuötigt.
Während des zweiten Weltkrieges wurde der Sportbctricb der städtischen I n g e n d allmählich lahmgelegt.
Wehrmacht und H J . nahmen ihn fast zur Gänze in
Beschlag, bis er durch eine Un;ahl Bombentrichter —
<>7 wurden allein alls dem Nasenplatz gezählt — für
jedweden Sport-, Spiel- nnd Tnrnbctrieb unverwcndbar geworden war. Zwcckdienlicherweise entstand
lllln eine große Allzahl Schrebergärten, dnrch deren
Erträgnis gar manche Familie in bedrängter Zeit
eine Lindcrnng der schlimmsten Not ersnhr.
N n r wenig Brauchbares blieb von der Kriegsfurie
verschont; Trümmer lind Schutt, wohin man schaute.
Passeud zum allgemeinen B i l d der Stadt, wie es jeder Innsbrucker noch deutlich ill Erinnerung hat.
Unter Mithilfe zahlreicher Sportfreunde gelang es
aber der nencn Stadtvcrwaltnng, alsbald das allernötigste für dell Wiederaufbau des Sportplatzes, znmiudest behelfsmäßig, zu schaffeu uud vor allem anderen die Planiernngsarbcitcn dnrchznführcn. 1946
erstanden die Baracken nen. Ferner wurde die vollständig nenc Umzännnng ill Allgriff genommen nnd
die F i r m a Netter erstellte deu repräseutablei5HauPteiugaug, zu dem der Schlossermeister Foil die inassiveu Eiseilarbeiten leistete; auch der Neportageturm
als Neueiurichtuug, ill welchem sich eine <>5> Watt
starke Fnn^Lautsvrecher Aulage mit drei Pilzlallt
sprechern, die alleili 14.000 Schilling gekostet habeil,
befindet, kam hinzn. Als dann im Jahre l l ü l ^ die
Schrebergärtner den Platz räumten, "war am SportPlatzgelände der Vorkriegsznstand soweit wieder hergestellt. Alle ill dell letzten Jahren durchgeführten Ar"beileu verschlangen beträchtliche l^eldsnmmeu, die i n
Bevolkeruuskreisen uicht selten Anlaß,zu Erörterungeil lanten Eharaklers gegeben haben. Doch jedermauu, der dem sportlichen Bedürfnis unserer Zeit eiuiges Verständuis entgegen zu, bringen vermag, w i r d