Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.7

- S.18

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2001_Innsbruck_informiert_07
Ausgaben dieses Jahres – 2001
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
INNSBR

Behindertenarbeit der Stadt
neu organisiert
Um die Behindertenarbeit im Bereich der Stadt Innsbruck effizienter zu gestalten, wurde die Position des städtischen Behindertenbeauftragten auf zwei
Fachbeamte aufgeteilt. „In der bisherigen Arbeit mit dem Behindertenbeauftragten hat sich gezeigt, dass ein Behindertenbeauftragter vor allem im Baubereich und in rechtlichen Fragen kompetent sein muss", so Vizebgm. Sprenger, der diese Bereiche mit der neuen Lösung eindeutig definiert sieht.
Konkret wurden Ing. Martin Exenberger von der Baupolizei und Mag.
Carina Wallnöfer-Meisinger von der
magistratsinternen Rechtsabteilung für
die baulichen und rechtlichen Fragen in
Zusammenhang mit der Behindertenfrage eingesetzt. Ergänzend dazu fungiert Mag. Michael Wurnitsch, Mitarbeiter des Innsbrucker Sozialreferenten Vizebgm. Sprenger, als Ansprechpartner für die Bevölkerung sowie für
diverse Interessenvertretungen und
Vereine. Mag. Wurnitsch steht als Koordinationsperson für Besprechungstermine, auch in behindertenfreundlichen Besprechungsräumen im Bereich
der Innenstadt, sowie telefonisch unter
5360/1912 oder via E-mail (m.wurnitsch@magibk.at) zur Verfügung.

Behindertenarbeit - ein
wichtiges Anliegen
Vizebürgermeister DI Sprenger betont, dass die Behindertenarbeit in
Innsbruck einen großen Stellenwert habe und auf eine breite Ebene gestellt
sei. „Die Stadt hat stets ein offenes Ohr
für alle Probleme behinderter Mitbürgerinnen und Mitbürger." Ein Beweis
sei auch die Anstellung von Schwerstbehinderten im Bereich des Stadtmagistrates. Personalbestellungen wie
des Behindertenbeauftragten seien allerdings eine hausinterne Angelegenheit. Er selbst werde in seiner Funktion als Behindertenreferent sich auch
weiterhin zwei Mal im Jahr mit Behindertenorganisationen treffen, um deren
Anliegen und Vorschläge zu erfahren,
so Sprenger.
Hinsichtlich des Vorwurfes, dass die
neu bestellten Behindertenbeauftragten nicht selbst betroffen seien, stellt Vizebgm. Sprenger fest, dass der frühere Behindertenbeauftragte Dr. Erlacher

Erfolg der neu geregelten Behindertenarbeit allein davon abhängen, wie
die Empfehlungen der drei Ansprechpartner im Gemeinderat und innerhalb
des Magistrats angenommen werden.
In der Sitzung des Gemeinderates am
21. Juni, in der die gesamte Problematik aufgerollt wurde, herrschte Übereinstimmung, dass die nunmehrige Lösung
ihre Vorteile habe und man die neuen
Behindertenbeauftragten unvoreingenommen ihre Arbeit machen lassen soll.
Bürgermeister Dr. Herwig van Staa

(er hat aus privaten Gründen die Stelle aufgegeben) zwar selbst Betroffener war und sich sehr für die Belange
der behinderten Mitbürger/innen eingesetzt hat, allerdings in rechtlichen
und technischen Belangen praktisch
keine Erfahrung
hatte. Bei der Bestellung der neuen
Behindertenbeauftragten sei durch
deren Fachwissen
eine wesentlich
bessere Qualifikation vorhanden,
weil es eben in erster Linie technische und rechtliche Probleme zu
bewältigen gebe.
Deshalb sei ein In- In der Ideenwerkstatt der Lebenshilfe Tirol werden Menschen mit
Behinderung entsprechend ihren Möglichkeiten begleitet. Im Bild
genieur mit den eine Szene aus der Sozial-Kreativ-Gruppe.
(Foto: Lebenshilfe)
technischen Belangen und eine Juristin mit den rechtli- verlas auch ein Schreiben von Caritaschen Belangen der Behindertenarbeit Direktor Georg Schärmer, in dem diebeauftragt worden. Auf diese Weise ser der Stadt Innsbruck das große Enkönne nunmehr den Erfordernissen der gagement im Bereich der BehinderBehindertenarbeit in geeigneterer Wei- tenarbeit bestätigt. Schärmer wies jese entsprochen werden.
doch auch u. a. darauf hin, dass es
seinerzeit bei der Bestellung von Dr. Erlacher auch ein Signal in Richtung
Stellungnahmen von
Selbstverantwortung gewesen sei,
Lebenshilfe und Caritas
Der Verein Lebenshilfe Tirol sieht in dass ein Mensch mit Behinderung für
der Neukonzeption der Arbeit für be- diese Tätigkeit bestellt wurde. Allerhinderte Menschen keine Gering- dings wisse er auch um die subjektive
schätzung der Interessen betroffener Wahrnehmung des Erfolges einer ArPersonen. Mag. Stephan Juen verweist beit und deshalb habe er auch Verständnis für die Dienstgeberseite.
in diesem Zusammenhang auch auf
den in der österreichischen Bundes- Schärmer empfiehlt zur Unterstützung
verfassung verankerten Gleichheits- der Fachkräfte die Einrichtung eines
Beirates aus Selbstbetroffenen. Der
grundsatz, durch den die Gleichbehandlung von behinderten und nicht be- Gemeinderat hat einen diesbezüglihinderten Menschen in allen Bereichen chen Antrag zur selbstständigen Erledes täglichen Lebens gewährleistet ist. digung dem Stadtsenat zugewiesen.
(WW/KR)
Nach Meinung des Vereins wird der

I N N S B R U C K INFORMIERT - JULI 2001

19