Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.7

- S.17

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INNSBR
BRP,

Soziale Verantwortung
auch beim Wohnen
Erst vor kurzem wurde
wieder von der Stadt eine
Wohnung als ein Zuhause
für drei psychisch kranke
Frauen angemietet.
„Es freut mich, dass wir
nach kurzer Zeit eine Wohnung zur Verfügung stellen

Seit 25 Jahren versucht die Gesellschaft für Psychische
Gesundheit Tirol Menschen in und nach psychischen Krisen den Weg zurück ins Alltagsleben zu ebnen. Neben
Beratung-Begleitung-Therapie ist vor allem das Erlernen
selbständigen Wohnens die Schwerpunktarbeit.

de", so StRin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter und Silvia
Trattnig, Leiterin
des Wohnbereiches der Gesellschaft für Psychische Gesundheit.
Bei rund 6000
Wohnungen, die
der Stadt gehören,
ist es wichtig, „die
soziale Verantwortung vor allem gegenüber geistig,
körperlich
oder
psychisch kranken
Menschen oder
solchen, die durch
Lebensumstände
aus der Bahn geworfen wurden,
Häuserskulpturen sind Bestandteil des künstlerisch-kreativen Prozesses der Rehabilitation wahrzunehmen",
in der Gesellschaft für Psychische Gesund- unterstreicht Innsheit. Psychisch kranke Menschen benötigen brucks
Wohaber auch reale Wohnmöglichkeiten.
nungsstadträtin.
In den 16 Monaten seit
konnten und damit ein neuJänner
des Vorjahres konner Start in einer Wohngeten
an
neun Rollstuhlfahrer
meinschaft ermöglicht wur-

behindertengerechte Wohnungen übergeben werden.
54 Wohnungen wurden an
verschiedene Gesundheitsund Sozialvereine vermietet,
die den Wohnraum an diese
Personengruppen weitervermieten. Da kommt es
auch darauf an, dass die
Stadt in diesen Gesundheits- und Sozialvereinen
kompetente Partner hat, die
die Menschen auch im Wohnen begleiten und unterstützen", erklärt Dr. PokornyReitter: „Ziel einer städtischen
Wohnungspolitik
muss sein, dass kranke und
behinderte Menschen nicht
„ausgesperrt" werden dürfen. Sie müssen im Wohnbereich integriert werden
und haben ein Recht darauf,
vollwertige Mitglieder der
Gesellschaft zu sein."
Das ist auch das Ziel und
die Grundidee der Gesellschaft für Psychische Ge-

Projekt „WERKstart": eine Qualifizierungschance
Der Verein START betreut
seit beinahe zehn Jahren
Menschen mit psychischen
Beeinträchtigungen, die aufgrund ihrer Erkrankungen immer wieder berufliche Ausgrenzung und gesellschaftliche Isolation erleben und einen Wiedereinstieg ins Berufsleben aus eigener Kraft
meist nicht mehr schaffen.
Mit finanzieller Unterstützung des Bundessozialamtes
konnte START nun im Rahmen des Qualifizierungspro-

18

jektes „WERKstart" für
sechs Personen einen befristeten Arbeitsplatz bereitstellen. Bei der Herstellung von
handgefertigten Produkten
aus dem Buchbindebereich
(Bücher, Fotoalben, Kalender, Adressbücher etc.) sowie dem Textilbereich (Überzüge, Tischwäsche, Filzarbeiten etc.) sowie dem
anschließenden
Vertrieb
werden Grundarbeitsfähigkeiten trainiert, die eine Wiedereingliederung in den Be-

rufsalltag ermöglichen sollen.
Dabei steht den betreuten
Personen eine begleitende
Arbeitsassistenz unterstützend zur Seite.
Die Produkte des Vereins
werden jeden Freitag beim
Bauernmarkt am Sparkassenplatz zum Kauf angeboten. Ebenso nimmt das
WERKstart-Team gerne Arbeitsaufträge entgegen. Informationen:
Verein
START/WERKstart, Museumstraße 10. (BS)

sundheit. Rehabilitationsverantwortliche Silvia Trattnig:
„Wir wollen diesen Menschen zu mehr Selbständigkeit verhelfen, damit sie aus
ihrer Isolierung kommen.
Dazu hilft auch das eigenständige Wohnen." 11
Wohngemeinschaften konnten bisher gegründet werden. Die 43 Klienten (darunter auch eine jugendliche
Wohngemeinschaft) werden
in Teamarbeit betreut.
Die Wohngemeinschaften
(seit kurzem auch eine W G
für Frauen mit Essstörungen) sollen als „Schutzraum" gesehen werden, wo
neben Wohnen auch Therapie angeboten wird. Grundvoraussetzung ist: Die Patienten müssen rehabilitationsfähig und -willig sein. Beziehen die Klienten später eine eigene Mietwohnung,
dann werden sie ein halbes
Jahr von der „Psychischen
Gesundheit" weiter betreut.
Silvia Trattnig: „Ich begrüße
es sehr, dass die Stadt
Innsbruck Verständnis für
diese Anliegen zeigt, und
freue mich über die Zusammenarbeit!" (A.G.)

Suchtberatung
per Mausklick
Schüler der HTL 1 Anichstraße haben gemeinsam mit dem Sprengel Innsbruck ein einzigartiges Projekt verwirklicht:
Internetberatung zum Thema Sucht, anonym und kostenlos.
Unter „Kontakt" können
auch anonym Fragen gestellt und Probleme angesprochen werden.
Internetadresse:
www.sprengel-ibk.at

I N N S B R U C K INFORMIERT - JULI 2001