Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.6

- S.37

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INNSBR

Tierschutzverein bittet um Hilfe
Die Sanierungs- und Ausbauarbeiten im Tierheim Mentlberg laufen auf Hochdruck. Für 22. Juni ist schon die Firstfeier geplant, zu der alle Tierfreunde
herzlich eingeladen sind, um sich ein Bild von den Veränderungen machen
zu können. Die Bauarbeiten gestalten sich nicht einfach, da die Tiere in der
Zwischenzeit nicht ausquartiert werden können.
Inge Welzig ist sehr froh, dass dank
der erstklassigen und gewissenhaften
Arbeit der Baufirma Huter die Arbeiten
schneller vorangehen, als geplant.
Schließlich ist es für die Tiere, aber
auch für die Mitarbeiter/innen eine
große Belastung, in einer Baustelle zu
leben bzw. zu arbeiten. Doch die engagierte Tierschützerin plagen auch
große Sorgen. Trotz der Subventionen
von Stadt und Land (insgesamt sieben
Mio. S) sind die Kosten, die bis zur Fertigstellung bis Ende des Sommers anlaufen werden, noch bei weitem nicht
abgedeckt. Die sieben Millionen werden allein für die Sanierung gebraucht.
So sind nun u. a. für die dringend erforderliche Aufstockung des Gebäudes
und die Errichtung der Büroräume mindestens noch drei Mio. S erforderlich.
Die Sanierung der Freigehege wird sich
mit weiteren drei Mio. S zu Buche schlagen. Eine großzügige Kreditzusage half
zwar über das Erste hinweg, doch auch

B

ürgermeister Dr. Herwig van
Staa weiß um die Leistungen,
die von dem seit 120 Jahren
bestehenden Tierschutzverein für Tirol in unzähligen Stunden idealistischer Arbeit erbracht werden. „Es
sind Aufgaben, die sonst die Öffentlichkeit treffen würden", betont van
Staa und bittet die Bevölkerung um
Mithilfe. „Ich ersuche alle Tierfreunde, die Arbeit des Tierschutzvereines für Tirol und im Speziellen von
Frau Inge Welzig zu unterstützen.
Der Tierschutzverein leistet auch Sozialarbeit. Müssten in schwierigen Situationen alle unversorgten Tiere
getötet werden, würde dies nicht nur
für die Tiere, sondern auch für die betroffenen Menschen oft ein großes
Leid bedeuten. Ich danke dem Tierschutzverein für sein großes Engagement im Sinne des Tierschutzes
und der Mitmenschlichkeit."

len (vor allem Aufklärung und Aul
deckung) auf Idealismus aufgebaut, die
praktische Arbeit mit dem Tier ist jedoch zu kostenintensiv, als dass sie alleine finanziert werden könnte. Der Betrieb eines Tierheimes oder z. B. auch
das Kastrieren von Katzen sind nicht
kostenlos.
Inge Welzig, rund um die Uhr im Einsatz befindliche Tierschützerin, bittet daher um Hilfe. Gesucht werden Firmen,
die bereit sind, Gehege zu sponsern.
Auch bei dem geplanten neuen Lehr-

dieser Kredit muss zurückbezahlt werden.
Dazu kommt, dass derzeit auch im
laufenden Betrieb finanzielle Engpässe
entstanden sind. Ja, die laufenden Kosten machen Inge Welzig fast mehr Sorgen als der Umbau. Neben den Mitgliedsbeiträgen (120 S im
Jahr) lebt das Tierheim auch
von Erbschaften und Legaten.
Diese Finanzierungsquelle ist
jedoch seit zwei Jahren praktisch versickert. Gleichzeitig
werden jedoch die Anforderungen an das Tierheim ständig größer. Einer der Gründe
ist das vermehrte Auftreten
von Allergien. Ein weiterer
Grund liegt im Zunehmen gesellschaftlicher Veränderun- Bgm. van Staa beim Betrachten des von Inge Welzig
präsentierten Tierheim-Modelles, das (Bild unten) ingen: Scheidungen, immer zwischen in Ausführung begriffen ist.
schneller wechselnde Partnerschaften, Delogierungen,
Alkohol und Drogen, Vereinsamung und Verlust von Nachbarschaftshilfe bei Krankheit.
Auch neue Mietverträge, die
die Haltung eines vierbeinigen
Freundes nicht mehr erlauben, führen dazu, dass Tiere
ins Tierheim gebracht werden.
Sollen alle in diesen Fällen
beteiligten Tiere einfach getötet werden? Inge Welzig meint nein!
„Der sorglose Umgang mit dem Leben
ist in einer Zeit der Verrohung durch
Fernsehen und Video bedenklich genug. Wie wollen wir Kindern beibringen, dass das Tier nach dem Tiroler
Tierschutzgesetz ein Jeidens- und emotionsfähiges Mitgeschöpf" ist, wenn wir
uns seiner in jeder unbequemen Situation sofort entledigen. Traurig genug,
dass beim Tierschutzverein soeben die
Meldung kam, dass zwei kleine
Mädchen mit einer Schere einen jungen
Vogel zerschnitten haben. Wo bleibt da
die Achtung vor dem Leben?"
Tierschutzarbeit ist zwar in vielen Fäl-

INNSBRUCK INTORMIKRT- JUNI 200

pfad in der Umgebung des Heimes sind
Firmenaufschriften möglich. Auf der
Spendertafel, die beim Tierheim aufgestellt ist, scheint derzeit erst die Raiffeisen-Landesbank auf. Hoffentlich wird
der freie Platz bald ausgefüllt.
Anmeldungen nimmt Inge Welzig gerne am Handy (das auch für Notfälle immer eingeschaltet ist) entgegen. Die
Nummer: 0664/2745964.
Gesucht werden auch private Tierfreunde, denen es möglich ist, mit einer
Spende zu helfen. Die Kontonummer
für den Betrieb: 0000 025189 und für
den Umbau 0000 003400, beide bei
der Sparkasse. (WW)

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