Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1934

/ Nr.12

- S.13

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13

Amtsblatt Nr. 1
Insgesamt wurden im Jahre 1933 die beiden Eisplätze in 61 Schleiftagen von über 37.000 Schleifenden
besucht, was einem Tagesdurchschnitt von über 600 ergibt.
Für die kommende Eissaison wurden die Eintrittspreise der Wirtschaftslage angepaßt und entsprechend
herabgesetzt.
Es kostet eine
Saisonkarte, gültig für beide Plätze .
Dutzendkarte, gültig für beide Plätze
Eintritt
Eintritt, ermäßigt für Mitglieder von
Turn- und Sportvereinen . . . .
Studenten, Schüler und Arbeitslofe .
Kinder unter 14 Jahren bis 7 Uhr
abends
Zuschauerkarte
Ausweise zum Bezug der ermäßigten
Karten

5 12.50
8 5.—
8 0.50
8 0.30
8 0.20
8 0.10
8 0.20
8 0.20

Saisonkarten und die Ausweise sind im Stadt. Verkehrsbüro, Sparkassendurchgang erhältlich.

Innsbruck in Zahlen
Es ist bestimmt nicht uninteressant, wenn man fernab
aller kommunalpolitischer Probleme Dingen nachgeht,
die in ihrer Existenz entweder übersehen oder als selbstverständlich betrachtet werden. Sonderbarerweise stellen
aber oft gerade sie eminent wichtige Faktoren dar, ohne
die ein moderner Gemeindebetrieb nicht denkbar wäre.
Es soll nun der Versuch unternommen werden, fortlaufend diefe Tatsachen aufzuzeigen, und an Hand der
Größe, Stärke und Umfang die Wichtigkeit dieser Le
bensnerven für eine Stadt von der Größe Innsbrucks
festzuhalten. Wenn es auch oft nur nüchterne Zahlen
sind, so sollen sie lebendig vor Augen führen, was für
ein wichtiger und für die Wirtschaft sowohl für Kultur und Zivilisation bereits unentbehrlicher Organismus ein Gemeindebetrieb ist.
Aus diesen Tatsachen wolle aber auch ersehen werden, welche Arbeit und wieviel Kapital notwendig waren und sind, um die Einrichtungen zu schaffen, sie in
Gang zu setzen und dauernd zu bewegen.
Innsbruck wird oft eine kleine Großstadt genannt.
Ich bin der Ueberzeugung, daß die nachfolgenden Daten diese Auszeichnung (sofern der Begriff „Großstadt" eine Auszeichnung sein kann), voll rechtfertigen,
ja noch mehr, sie werden den Beweis erbringen, daß
heute die Landeshauptstadt Tirols Einrichtungen besitzt,
die sehr viele Großstädte nicht ihr eigen nennen und
wenn, oft nur in beschränktem Maße.
Insgesamt betrug die Zahl der Stromabnehmer mit
Ende des Vetriebsjahres 1933: 28.094.

Veluche das

Angeschlossen waren: 266.662 Metallfadenlampen,
1655 Kohlenfadenlampen, 90 Projektionslampen, 3467
Motoren, 128 Transformatoren, 621 Ventilatoren, 1106
Staubsauger und Vohner, 2336 Klingeltransformatoren,
710 Kleinmotoren, 419 Vollherde (3—4 Platten), 34
Tischherde (Doppelkochplatte), 706 Einzelkochplatten,
31 Einzelbratrohre, 13 Großküchen, 6 Speicherbacköfen,
9 sonstige Backöfen, 1762 Boiler, 2 Großheißwasserspeicher, 15.647 Bügeleisen für Haushalt, 530 Bügeleisen
für Gewerbe, 2369 Heizapparate, 290 medizinische
Apparate, 745 diverse Apparate, 1005 Radionetzanschlüsse.
Nach Verwendungszwecken geordnet, gliedert sich der
Anschlußwert wie folgt: Für Licht: 11.278 K^V, für
Kraft: 12.913 K^V, für Wärme: 18.443 K>V, zusammen:
42.634 K^V.
Straßenbeleuchtung: I m Innsbrucker Stadtgebiete
besitzen wir 1400 Leuchten mit einem Anschlußwert von
490.605 Watt. Innsbruck besitzt 403.700 Quadratmeter
Straßenfläche in ausgesprochenen Hartdecken (Asphalt)
und 125.000 Quadratmeter Straßenfläche mit Makadamüberzug, das ist eine Gesamtstraßenfläche von
528.700 Quadratmeter. Bei einer Leuchtenanzahl von
1400 ergibt sich die wohl seltene Tatsache, daß es für
rund 377 Quadratmeter eine Leuchte trifft. Hiemit
kann Innsbruck wohl als eine der bestbeleuchteten
Städte der Welt angesehen werden.
2. Nach den Angaben des Herrn Direktor Ing. Sollner vom städt. Gaswerke, lassen sich die Leistungen dieses Betriebes ungefähr in folgenden vorstellbaren Zahlen ausdrücken: Das Werk verarbeitet im Jahre zirka
14.000 Tonnen Steinkohle. Diese Menge entspricht
einem Eisenbahnkohlenzug, der etwa von Innsbruck
bis Vaumkirchen reicht. Das Gaswerk erzeugt daraus
Koks vom gleichen Volumen, was also wiederum einem
solchen Kokszug entspricht. Das Ladegewicht dieses Zuges würde aber nur 73 Prozent desjenigen des Kohlenbezuges betragen. Von dieser Erzeugung verbraucht das
Gaswerk selbst wieder einen Teil, der Rest wird verkauft.
Die Teerproduktion beträgt 56 Waggon.
Die Wirtschaft steht heute im allgemeinen unter dem
Schlagwort „Autarkie", d. h. des Sichfelbstgenügens
und es wird infolgedessen mancher an einem so langen
Kohlenzug, der jährlich über unsere Grenze rollt, Anstoß nehmen. I n Wirklichkeit ist die Sache aber ganz
anders, als sie bei oberflächlicher Betrachtung erscheint.
Die Kohle wird als Rohstoff (wie Baumwolle oder
andere Rohprodukte) eingeführt und im Inlande veredelt. Der Wert der von den 26 österreichischen Gaswerken eingeführten Kohle beträgt 44,000.000 Schilling.
Der Wert der daraus gewonnenen Produkte, wie Gas,
Koks, Teer, Benzol, Ammoniakverbindungen usw. beträgt 118,000.000 Schilling. Die Wertvermehrung, die
dem Inlande zugute kommt, beträgt also 74,000.000
Schilling.
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