Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.1

- S.58

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«pi,

INNSBR

Das Bergiselsprineen
und seine Vorläufer
aber wegen Schneemangels abgesagt
und auf unbestimmte Zeit verschoben
werden. Der Winter 1926 muss wohl
ein schneearmer gewesen sein, denn
das besagte Eröffnungsspringen konnAus dem Stadtarchiv
te erst am 23. Jänner 1927 abgehalten
werden. Sieger wurde damals Heinrich
von Josefine Justic
Mayerl aus Hofgastein mit einer Weite
von
47,5 Metern.
zeigt sein Profil als Sportstadt, und die
Im folgenden Sommer wurde an der
Springerelite dieses nordischen BeBergiselschanze ein hölzerner Anlaufwerbes wird sich an dieser Schanze
turm erbaut (bei den ersten Springen
messen. Vielleicht heuer zum letzten
wurde auf Naturbahn „angelaufen"), der
Mal auf dieser Schanze - wird doch gebeim Springen am 22. Jänner 1928 die
rade jetzt über den Umbau des BergRekordweite von 53 Metern bzw. 1929
iselstadions und damit auch über den
sogar 62 Meter Sprungweite ermögUmbau der Schanze selbst verhandelt.
lichte.
Ein Blick zurück in die sportliche VerEin sportliches Großereignis, nämlich
gangenheit von Innsbruck wird uns zeidie
FIS-Wettkämpfe, die im Februar
gen, dass das Bergiselspringen eines
1933 in Innsbruck abgehalten wurden,
der am traditionsreichsten Ereignisse
waren der Anlass, dass auch die Bergauf dem Sportsektor darstellt.
iselschanze komplett umgebaut wurde.
Auf die Initiative der bekannten InnsEin neuer Sprunghügel (mit dem kritibrucker Skisportler Ing. Robert Lezuo,
schen Punkt bei 70,37 Metern) wurde
I ,," errichtet, die Schanze
den „aerodynamischen"
Anforderungen ange, * passt und das Stadion
„für viele Tausende" von
Menschen
adaptiert.
Tatsächlich gelang es
dann auch, beim Spezialspringen im Rahmen
dieser Wettkämpfe, den
neuen Schanzenrekord
von 75 Metern in den
Schnee zu setzen. Der
Blick von der Bergiselschanze in den Auslauf. Am NordendeNorweger Sörensen, der
r,t hier noch das 1961 abgebrochene Gasthaus Buchhof zudamals außer Konkursc/im.
(Foto: R. Müller. Orig. StAI, o. S.)
renz mitgesprungen war,
konnte die Weite stehen.
die Errichtung der ersten Großschanze
Am 4. Jänner ist es wieder soweit. Die
Intersport-Vierschanzen-Tournee
macht, wie jedes Jahr, Station im Innsbrucker Bergiselstadion. Innsbruck

am Bergisel zurück. Der Bau wurde im
Jahre 1925 begonnen, die Bauleitung
und Finanzierung übernahm die Stadtgemeinde, und hier setzte sich besonders der Stadtbaudirektor Ing. Jakob
Albert, der das Profil der Schanze ausarbeitete, sehr für die Anlage dieser
Sportstätte ein.
Bereits für den 3 1 . Jänner 1926 war
die Eröffnung der neuen Schanze mit einem Sprunglauf vorgesehen, musste

22

Nach dem Zweiten Weltkrieg, der
auch für die Bergiselschanze nichts Gutes bedeutete, 1941 stürzte der Anlaufturm ein, ging man daran, die ganze
Anlage wieder nach den Plänen der
Dreißigerjahre neu zu errichten.
Zur Reaktivierung sportlicher Ereignisse auf der Bergiselschanze schlössen sich 1951 Innsbrucker Skivereine,
konkret die Innsbrucker Skiläufervereinigung, die Turnerschaft Innsbruck, der

Wintersportverein Innsbruck und die
Sportvereinigung Tirol zur Interessengemeinschaft Bergisel zusammen und

Deutsche Länderwettkämpfe im Skispringen 1929
Großer

SPRUNGLAUF
auf der Berg-Isel-Schanze
Sonnlas, d e n 17. Februar, 2 Uhr nachmittags

organisierten zusammen mit dem Skiclub Bischofshofen und dem Kitzbüheler SC eine „kleine Schanzentournee".
Der erfolgreiche Neubeginn spornte an
und bereits ein Jahr später wurde in
Innsbruck die Deutsch-Österreichische
Springertournee ins Leben gerufen.
Seit 1952 also belebt dieses sportliche
Ereignis jeden Jahresbeginn und trägt
sicher auch dazu bei, dass sportbegeisterte Touristen nicht nur den Innsbrucker Bergsilvester mitmachen.
Die Bergiselschanze bzw. das -Stadion selbst wurde anlässlich der beiden
in Innsbruck abgehaltenen Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 umbzw. ausgebaut und auf den jeweils
neuesten Stand, was die technische
Ausrüstung betrifft (Kampfrichterturm,
Rechnungs- und Pressezentrum), gebracht. Seither sind Jahrzehnte vergangen, Architektenwettbewerbe wurden durchgeführt, und trotz alledem
harrt die Bergisel-Sportanlage immer
noch eines neuerlichen und vor allem
umfassenden Innovationsschubes.

INNSBRUCK INFORMIERT - JÄNNER 2001