Innsbruck Informiert

Jg.2001

/ Nr.1

- S.19

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2001_Innsbruck_informiert_01
Ausgaben dieses Jahres – 2001
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
I n f o r m a t i o n z u r Volkszählung 2001

Mai 2001

Soziale Sicherheit für alle
Hauptwohnsitz Innsbruck: Sicherheit in allen Lebensbereichen
Die E r h a l t u n g u n d d e r Aushau
d e r Daseinsförsorge kosten viel
( icld. )e m e h r 1 l a u p t w o h n s i t z e ,
u m s o m e h r G e l d ha1 I n n s b r u c k
auch für diese Anliegen z u r Verfugung.
Eineil besonderen Schwerpunkt bildet dabei der Begriff der
„sozialen Sicherheit", der je nach
individuellen Lebensumständen
anders beurteilt wird. Naturgemäß
unterscheiden sich die Bedürfnisse
von Kindern, Jugendlichen, Senioren, Behinderten, Familien u n d
O b d a c h l o s e n ganz gravierend.
Dementsprechend breit gestreut
sind auch die kommunalen Aufgaben, mit denen jedem Bürger des
( i e m e i n d e g e b i e t e s ein Leben in
W ü r d e und unter Sicherung des
alltäglichen Lebensbedarfes e r möglicht werden soll.
Die Finanzierung aller entsprechenden Erfordernisse erfolgt aus
Mitteln der öffentlichen Hand, somit aus Steuerleistungen, die von
allen I rwei bstätigen dieses Staates
erbracht werden. Sorgsamer U m gang mit den Geldern der Allgemeinheit ist daher oberstes G e b o t
Daraus resultiert, dass die vielfältigen sozialen Einrichtungen allen
Bürger/innen zur Verfügung stehen, jedoch jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten auch zur Abgeltung empfangener Leistungen beitragen muss. I )amit v ird sicherge
stellt, dass n u r jene Mitbürger in
den G e n u s s von finanziellen
Unterstützungen kommen, die ohne staatliehe I lille in ihrer Existenz
bedroht oder von lebenswichtigen

und -würdigen Betreuungen ausgeschlossen wären.

Ein Sicherheitsnetz für
Jung und Alt

Stadt Innsbruck zum Wohle ihrer
jüngsten Mitbürger (Jugendwohlfahrtsmaßnahmen) beträgt netto 58

Mio. S.

Ein qualitativ hochwertiges AnInnsbruck kann auf ein gut aus gebot an Kindergärten und Schugebautes soziales Netz verweisen, len, an außerschulischen Betreuin dein öffentliche und private Ein- ungsformen und eine Vielzahl von
Henningen intensive Zusammenar- Jugendvereinen und -Organisatiobeit pflegen und gemeinsam dafür nen vermitteln den jungen Mitbürsorgen, dass jeder, der 1 lilfe benö- gern eine qualifizierte Ausbildung
tigt, diese auch erhält. U m dieses und fördern gesellschaftliche Wergut funktionierende, soziale System te des Miteinander und Füreinanaufrecht zu erhalten, muss die der. 48 M i o . S stehen für KinderStadtgemeinde Innsbruck einen betreuungs- und AusbildungsmaßGroßteil der zur Verfügung ste- nahmen sowie die Unterstützung
henden Steuergelder aufwenden. von J u g e n d v e r e i n e n z u r VerfüN u r so ist garantiert, dass alle Inns- gung. Eine Investition, d i e sich
bruckerinnen und Innsbrucker im lohnt: Kinder sind die ErwachseErnstfall „auf ihre Stadt zählen nen von morgen!
können".

Die Stadt als Begleiter
durchs Leben
D e r soziale Einsatz der Stadt
beginnt in einigen Fällen bereits
mit der Geburt eines neuen Mitbürgers. Junge Familien, die sich
durch den Familienzuwachs „überfordert" fühlen, k ö n n e n auf die
vielseitigen U n t e r s t ü t z u n g s m ö g lichkeiten seitens des Jugendamtes
zählen. Viele Ursachen können dafür verantwortlich sein, dass ein
Kind nicht bei seinen leiblichen Eltern aufwachsen kann (z. B. Waisen, problematische Familienverhältnisse etc.). Sie alle finden in den
städtischen Kinderheimen oder bei
Pflegefamilien ein neues Zuhause,
Betreuung und vor allem eine solide Vorbereitung auf das „spätere
Leben". Der Gesamtaufwand der

Erschwingliche
Sozialwohnungen
Der Schritt ins Erwachsenenleben beginnt oft m i t d e r eigenen
W o h n u n g und/oder einer Familie n g r ü n d u n g . Zumeist m i t geringem Startkapital ausgestattet, ist es
von besonderer Bedeutung, eine
„erschwingliche" W o h n u n g zu erwerben oder zu mieten. Im Rahm e n einer g r o ß e n Bauoffensive
wurden in Innsbruck in den letzten
Jahren rund 6000 neue kostengünstige W o h n u n g e n errichtet und viele alte W o h n o b j e k t e saniert u n d
ausgebaut. D e r massiv betriebene
Wohnungsbau trug zu einer allgemeinen Baukostensenkung bei, wodurch auch vielfach die Mieten für
die im sozialen Wohnbau errichteten W o h n u n g e n niedriger wurden.
F o r t s e t z u n g a u f S. 10

Was geschieht mit den Steuern?
Je mein I lauptwohnsitze,
umso höher die Summe der Steu

ergelder, die nach Innsbruck zurückfließt
N u r ein kleiner lèil der Steu
erleistung, die die Bürgerinnen
und Bürger Innsbrucks erbringen, bleibt in Innsbruck, b i n
Großteil kommt in den „ T o p f
des Bundes, d e r seinerseits im

Rahmen «les Finanzausgleichs
zum Teil die ( leider wieder an
I .ander, Städte und ( icincinden

verteilt
Je mehr Einwohner eine ( ,e
meinde jeweils zum Zeitpunkt

der alle zehn Jahre stattfindenden Finanzausgleiehsverhandlungcn aufweist, umso mehr bekommt sie vom Steuei kuclien zurück. Als Einwohner zählen aber
ausschließlich jene Bürger/innen,
die ihren I lauptwohnsitz in der
betreffenden G e m e i n d e angemeldet haben.
Daher bemüht sich Innsbruck
vor d e r im Mai stattfindenden
Volkszählung um jeden zusätzlichen I lauptwohnsitz. Ei" ist bares Geld wert.
I )ie Stadtgemeinde, die selbst
sehr
sparsam
wirtschaftet,

braucht dieses Geld, um den h o hen Standard an Lebensqualität
in Innsbruck halten zu können.
Zur I .ebensqualität einer Stadt
zählen in erster Linie die Erhaltung und d e r Ausbau d e r D a seinsforsorge, wie die Sicherung
von Arbeitsplätzen, neue und er
schwingliche W o h n u n g e n , eine
entsprechende Zahl an qualitäts
vollen und zeitgemäßen Linderhetreuungseinrichtungen, Schulen und Seniorenheimen, die U m weltqualität, Freizeiteinrichtun
gen für J u n g und Alt, kulturelle
und sportliche Angebote etc.

Düstere Prognose
für die Finanzlage
Innsbrucks
Die Bevölkerungszahl in T i rol wächst. Auch in Innsbruck.
Aber leider geben viele der ständig in I n n s b r u c k w o h n e n d e n
Menschen (darunter auch viele
Studenten) Innsbruck n u r als
N e b e n w o h n s i t z an. Dies b e deutet, dass Innsbruck i m m e r
weniger E i n w o h n e r ( H a u p t wohnsitze) aufweist. D i e Zahl
der H a u p t w o h n s i t z e ist e n t scheidend für den Finanzausgleich und bestimmt, wie viel
(»cid Innsbruck jährlich ans
dem allgemeinen Steuertopf zugeteilt bekommt.
Innsbruck müsste den ( iiü
tel enger schnallen, wenn die
Zahl der I lauptwohnsitze, wie
befürchtet, abnimmt.
Erschwerend kommt dazu,
dass v o m G e m e i n d e b u n d die
Abschaffung bzw. Veränderung
des abgestuften Bevölkerungsschlüssels durchgesetzt wurde,
was Innsbruck ab 2001 ansteigend bis zu vier Jahren weitere
43 Mio. S jährlich kostet. D i e
Getränkesteuer-Abschaffung
hat die Stadt im vergangenen
Jahr schon 50 Mio. S gekostet
und wird sich in den Folgejahren auf je 30 Mio. S belaufen.
Alles in allem wird befürchtet,
dass Innsbruck ab den Jahren
2002/2003 einen Einnahmenverlust von ca. 200 Mio. S jährlich verkraften muss.
Dies würde den gesamten
Spareffekt aus der Verwaltungsreform der letzten Jahre autheben. ( »ewisse Leistungen auch
im Bereich der Daseinsfürsorge
könnten nicht m e h r erbracht
werden. Ei ne weitere Verschuldung ist auf G r u n d d e r Maastricht-Kriterien nicht möglich.
Auch heim Personal und beim
laufenden Aufwand sind in
Innsbruck keine weiteren neu
nenswei ten Lmspai ungsiin ig
lichkeiten mehr gegeben.

Der Vorschlag von Bürgermeister Dr. Herwig .m Staa,
die l Durchschnittszahl der Studenten während der letzten drei
Jahre im Rahmen des hinan/
ausgleichs zu SO Prozent der
Stadt Innsbruck zuzurechnen,
ohne dass die Studierenden sich
von ihrer Heimatgemeinde abmelden hätten müssen, wäre die
beste und einfachste Lösung gewesen. E r fand jedoch keine
Gegenliebe.