Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.7

- S.44

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Diese Ausgabe – 2000_Innsbruck_informiert_07
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Innsbrucker Wallfahrtsorte
„Wallon" ( gehen, pilgern) bedeute
! unstet soin". Die W. illf.ihtl w, H demnach
(Miic ans religiösen Motiven unternom
mené Reise / u einer heiligen Stätte. An
diesen ( )iten stehen Kultobjekte wie Re
Aus dem Stadtarchiv
von M a g . Thomas Zeiler

liquien, G e m ä l d e oder Skulpturen im
Mittelpunkt der Verehrung. Besonders
Mariendarstellungen kommen im Tiroler
Raum gehäuft vor.
Im Zuge der Jahr-2000-Feiern wurden in Innsbruck der Dom zu St. Jakob,
die Basilika zu Unserer Lieben Frau in
Wüten, die Stiftskirche sowie die Servitenkirche zu sogenannten Jubiläumskirchon erhoben. So ist Innsbruck, aber
auch die umliegenden Wallfahrtsorte
(Höttinger Bild, Heiligwasser, Mentelberg, Götzens, A b s a m und der Arzler
Kalvarienberg) beliebte Ausflugsziele für
gläubige Pilger.
W e g e n ihres berühmten Mariahüfbildos von Lukas Granach d. Ä. zählt heute die Dom- und Propsteikirche St. Jakob w o h l zu den bekanntesten Wallfahrtsstätten der Landeshauptstadt. Diese ist aber auch deshalb bedeutungsvoll, weil viele Reisende des Mittelalters
auf ihren Wallfahrten nach Santiago de
C o m p o s t e l a , Rom oder Jerusalem in
Innsbruck bei der dem Pilgerpatron Jakobus geweihten Kirche Station machten.
Romischen Ursprungs soll dei Sage
nach die Wallfahl t /ui Wütener Basilika
sein, in dei die Wütener Mutteigottes
von zahlreichen Gläubigen verehrt wird.
Die I egende besagt, dass von loitn
.( h e u I i •( ||i il M l e n i "in M , HU "11! )ll( I n u l l "I

vier Bäumen verehrt w o r d e n sei. Heute
handelt es sich hierbei um eine Statue
dei M,mu mil dem Kinde aus der ersten
Hälfte d e s 14. Jahrhunderts, plaziert
übet dem Hoohaltai unter einem auf viel
Säulen ruhenden Baldachin.
In der Servitenkirche feiert man am 19.
März das Fest des hl. Josef; bekannt je
doch sind die von den Serviten betreutun Wallfahrtsstätten Maria Waldrast,
Maria Weißenstein und Maria I uggau.

INNSBRUCK

INI O k M I U R T J U N

chen w e r d e n . D o c h bereits im Jahre
Stellvertretend für alle anderen Wall1794 w u r d e die Kapelle erweitert und
fallt len und ( "ügotwcgi • firols ist eine
als zweijochiger, kreuzgewölbter Raum
im I Jmfeld von Innsbruck romantisch
mit S a t t e l d a c h , D a c h r e i t e r , R u n d b o g e l e g e n e , das ganze Jahr übet von
genpottal und -fenster sowie überhöhzahlreichen W a n d e r e r n besuchte Gnatem C h o r v e r s e h e n . B e m e r k e n s w e r t
denstätte: das Höttinger Bild. Die 1971
sind das D e c k e n f r e s k o und vier G r i bis 1 9 7 3 r e s t a u r i e r t e kleine W a l l saillekartuschen, die G r ü n d u n g s i e g e n fahrtskapelle w u r d e in ihrer jetzigen
de darstellend, von Franz Altmutter aus
Form 1 777 an der Stelle einer kleinen
d e m Jahre 1 7 7 8 . D a s G n a d e n b i l d
Holzkapelle von 1705 erbaut. Aber beselbst verwahrte man j e d o c h noch bis
reits seit Ende des 17. Jahrhunderts
zur Restaurierung der Kapelle im Jahre
gilt ihr Standort als Pügerstätte für Stu1886 in der Höttinger Pfarrkirche. Der
denten in Prüfungsnöten. Der LegenBarockaltar der Kapelle stammt aus der
de nach soll der f r o m m e Student Franz
A n t o n Peier im Jahre
1675 ein Muttergottesbüd an einem Lärchenbaum befestigt haben,
w o er seine Anliegen
der Gottesmutter vorbrachte. Dieses Bild ein Kupferstich mit der
Abbildung des Gnadenbildes
auf
der
W a l d r a s t , einem W a l l fahrtsort bei Matrei am
Brenner - befand sich
Höttinger Bild um 1905. (Sammlung Stadtarchiv, Sign. Ph-14807)
ursprünglich im Haus
des Rudolf Peier in der Kirchgasse in
Zeit um 1794 und w u r d e von Michael
Hötting. Es soll j e d o c h immer wieder
Egger errichtet. Z w i s c h e n zwei gevon der W a n d gefallen sein, und man
drehten Säulen befindet sich das bewar bald davon überzeugt, dass ein ansagte Gnadenbild in einem reich verderer Aufstellungsort gefunden w e r d e n
zierten und in G o l d gefassten Rahmen.
m u s s t e , w i e N o r b e r t Möller schreibt
Es stellt die Muttergottes mit Krone und
(„Die Kirchen Innsbrucks", Innsbruck
Barockmantel das Jesuskind - ebenfalls
1997, S 90).
mit Krone und Mantel - auf dem Arm haltend dar. Das Höttinger Bild ist vor alUm 1 700 wurde an dei Stolle dot jet
lem eine Studenten Wallfahrtsstätte. Es
zigen Kapelle eine ! folzkapelle errichtet.
pilgern aber auch vor d e m Muttertag
Aber nicht nur Studenten gingen dortviele Jugendliche herauf, um für ihre
hin, um für ihre Anliegen zu bitten. Auch
M ü t t e r zu b e t e n . O r g a n i s i e i te W a l l
elf Bäckermeister gelobten am 14. Juli
fahrten finden von Mai bis S e p t e m b e r
1721 alljährlich eine Wallfahrt abzuhal
jeden ersten Samstag im Monat von der
ten. Diese findet seitdem immer am 2 6 .
I Mat te Allerheiligen aus statt. I ine
Oktober statt, an der sich die Bäcker
Nachtwallfahrt wird am 3 0 . April vom
mit ihren Angehörigen beteiligen. An
I "laut il."i "IIIK >! aus gefuhrt. Die bekann
den Türflügeln dei Kapelle befindet sich
te Bäcker wallfahrt ist am 26. Oktober.
links, ein Ährenrelief mit der Inschrift:
Anlang Juli w n d die I Iottinger-Bild-Wo„ G i b uns heute unser tägliches Brot",
che mit täglicher hl. M e s s e und Rosenrechts das W a p p e n der Bäckerinnung,
kranz abgehalten. Regelmäßige G o t die Muttergottes mit einer Breze dart
e s d i e n s t e : Von Mai bis S e p t e m b e r
stellend. Im Jahre 1774 baute man zu
S
a m s t a g 6 . 0 0 Uhr; b e s o n d e r s stimE Inen der Gottesmutter die Kapelle
mungsvoll
die Mitternachtsmette am 24.
aus,. 1786 w i n d e sie durch Kaiser JoDezembet um 22.00 U l l i .
seph II. gesperrt und sollte abgebro

2000

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