Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.6

- S.40

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Behindert - Verhindert:
Integration im Alltag
Am 16. Mai lud Rudi Mossinger, seit seiner Geburt
Spastiker und unermüdlicher Kämpfer für ein menschengerechtes Leben von
Behinderten und deren Eingliederung in die Gesellschaft, in der Speckbachervilla der Pädagogischen
Bei der Eröffnung durch Vizebürgermeisterin Hilde Zach (links) Akademie in Stams zu einer
und Veronika Erhard (rechts) zeigte Patrizia Karg (Mitte), selbst bald
Podiumsdiskussion
zum
wieder Mutter, ihre Bilder aus dem Zyklus „Licht durch neues Le- Thema „Integration - Anhrt "
(Foto: W. Weger)
spruch und Wirklichkeit".
Dabei wurde eingehend
die Problematik unter dem
Thema „Integration - Anspruch und Wirklichkeit" unter
Berücksichtigung der
Unter dem Titel „Hebamviel früher und nicht erst bei
verschiedenen
Aspekte im
men begleiten auf dem Weg
der Geburt Ansprechpartgesellschaftlichen
Leben
ins Leben" veranstaltete die
nerinnen sein und in die
diskutiert.
Einhellig
waren
alLandesstellenleiterin der
ganze Schwangerenbetreu-

Hebamme,
Begleiterin ins Leben

Hebammen, GRin Veronika
Erhard, aus Anlass des Internationalen Hebammentages eine Info-Tagung in
Innsbruck. 60 freiberufliche
und in Krankenhäusern tätige Hebammen aus Tirol präsentierten die Palette ihrer,
Tätigkeit und machten auf
die Bedeutung des Hebammenberufes aufmerksam.
„Hebammen sollten schon

ung eingebunden werden.
Eine kontinuierliche Betreuung senkt die Risiken einer
Geburt, die Frauen können
gelöster und entspannter
der Geburt entgegensehen.
Daher sollte die Betreuung
durch eine Hebamme in die
Leistungen des MutterKind-Passes aufgenommen
werden", so Veronika Erhard.

An der Podiumsdiskussion (Leitung OSTR Prof. Dr. Hubert Brenn,
Direktor der Pädagogischen Akademie) nahmen v. r. Rudi Mössinger, Dir. Arnold Oswald (Hauptschule Weer), Mag. Franz Jenewein (Bildungsinstitut Grillhof), Mag. Stephan Juen (Lebenshilfe),
Dr. Waltraud Saischek (Sozial- und Gesundheitssprengel der Stadt
Innsbruck), Dr. Marina Descovich (Sozialakademie Innsbruck), Mag
Meinhard Erlacher (Behindertenbeauftragter der Stadt Innsbruck)
sowie (beide nicht im Bild) Prof. Kurt Gamper (Erwachsenenbildung) und Prof. Dr. Klaus Sonnweber (Pädagogische Akademie
Stams) teil.
(Foto: W. Weger)

le Beteiligten der Ansicht,
dass Integration keine punktuelle oder einmalige Maßnahme sein kann, sondern
vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt, die auch als Chance
gesehen werden kann. Ge„Frauen helfen Frauen": Hilfe in Problemsituationen
rade der Umgang mit RandAngeboten werden Rechtsberatung, Beratung in finanziellen An- gruppen oder Minderheiten
gelegenheiten, psychosoziale Unterstützung. Für Frauen in be- zeigt das wahre Gesicht der
sonderen Notsituationen stehen vorübergehende UnterkunftsGesellschaft. Hier hat die
möglichkeiten im Frauenhaus des Vereins zur Verfügung. Am 31.
März wurde ein neues Leitungsteam gewählt. Als Öbfrau fungiert Schule in der Vergangenseither LA Anneliese Junker, unterstützt von Geschäftsführerin RA heit sicherlich eine VorreiDr. Helga Neuberger. Bild: Im Kreise einer betroffenen Familie: v. terrolle
I.
übernommen, zumal
Dr. Schuler, Dr. Neuberger, Vbgm. Sprenger, LA Junker.

16

die rechtlichen Grundlagen
auf wohnortnahe Integration
schon seit einigen Jahren
vorliegen.
Mit der Verfassungsänderung des Art. 7, Abs.1 des
Grundgesetzes, nach der
kein Mensch aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden darf, ist sicherlich der zweite Schritt getan.
Allerdings ermöglichen die
bestehenden Rahmenbedingungen im öffentlichen Leben (wie bauliche Infrastruktur, öffentlicher Personennahverkehr, Freizeitangebote etc.) noch keine Barrierefreiheit
und
damit
Selbstbestimmung für alle
Menschen.

Einer der Höhepunkte der
Veranstaltung waren ein
sehr betroffen machendes,
mit exzellenten schauspielerischen Fähigkeiten der Akademie-Studenten aufgeführtes Theaterstück „Auszeit
oder der Löwe von Kauba",
welches die Situation von
Menschen mit Behinderungen im 3. Reich schilderte,
sowie die Premiere des von
Rudi Mössinger inszenierten
Videoclips mit dem Titel „Behindert - Verhindert". (WW)

INNSBRUCK INFORMIERT-JUNI 2000