Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.11

- S.2

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Anusblatt dri Vdeshauptstadt Innsbruck

für die Winterreisesaison ini l^ang, loobei die ^iele
diesmal noch lweiter gesteckt loerden sollen, ^liach Er
reichnng des ersten Zieles, nämlich einer gnten S a i
son, muß auch auf die Wünsche des verwöhnten Reise
Publikums eiugegaugeu uud besonderes Augenmerk
den knltnrellen, sportlichen nnd gesellschaftlichen Be
laiu^en ini Nahmen des Fremdenverkehres zugewendel
loerden.

<<

Der auf l^ivund des Landesfremdenvertehrsgesctzes
inzwischen ins ,^eben gerufeue Verkehrsverein I u n s brnck I g l s nnd llmgebnng wird in tameradschaft
licher Geluciufchaftsarbeit mit dem städt. Fremden
Verkehrsamt für die weitere gedeihliche Enlwicklnng
des Fremdenverkehres arbeiten znm Wohle der Stadt
nnd iliver Bürger.

Ein Besuch in der Patenstadt (ihnr
D r . K a r l Schadelbaner.
Ais in der sorgenvollsten Nachkriegszeit hilfsbereite
Schweizer Städte die Patenschaft über einzelne Tirolcr Orte übernahmen, da wandte die Hauptstadt des
Kantons Granbünden, Chnr, ihre Obsorge der Stadt
Innsbrnck zn. Dadurch vertieften sich die gegenfeiti
gen Beziehungen der beiden Städte, die ehedem kaum
nennenswert waren, so sehr, daß jetzt bereits allerlei
kulturelle und gesellschaftliche Verbindnngen auge
knüpft werden. Es scheint daher nicht unangebracht,
mich in diesem Blatte einmal kurz mit der Stadt Chur
bekannt zu macheu. Als der Stadtpräsideut D r . G. 51t.
Mohr anläßlich eines Konzcrtabends am !50. April
ll)^l7 die Beweggründe für eiuc Unterstützung I u n s
drucks auseinandersetzte, erklärte er unter anderem:
„Innsbrnck wurde früher als die schönste Stadt der
Alpeu bezeichnet, ihre Umgebung, ihr K l i m a uud iu
gewisser Hinsicht sogar ihre Tradition zeigen weitgehende Parallelen mit der Stadt Chur. Auch I n n s
brück liegt iu einem breiten T a l , eingeschlossen von
schönen Bergen, anch dort gibt der Föhn dem Klima
eine besondere Note. Innsbruck ist loie Chur uicht
uur die Hauptstadt des Landes, sondern auch die Dreh
scheibc des Verkehrs und der Ansgangspnukt zu vielen
berühmten Knrorten."
Einige dieser zwischen den beiden Städten bestehen
den Parallelen seien in den folgenden Zeilen heraus
gegriffen. Schon die Lage der etwa 20.000 Einwohner
zählenden Stadt Chur eriuuert verschiedentlich an
Innsbruck. Ähnlich dein I n n t a l verlänft das weite,
gerade Nheintal in West östlicher Richtung. Der S i l l
entsprechend fließt die Plessnr süd nördlich znm Nhein.
AH ihren Ufern breitet sich die Stadt Chur aus. Die
Nordkette wird durch den ziemlich kahlen Hang des
Ealanda freilich nicht annähernd erfetzt. Aber der
Föhn, der geht anch in Chnr fleißig. Was in I n n s
brnck einst das alte Veldidcnnm mit seiner Fluchtburg
„burgusellum", dem heutigen „Bergisel" (daher uicht
lreuueu „Berg I s e l " ! ) war, das ist iu Chur der Hü
gel mit dem Bischofshof, der altchrwürdigen Käthe
drale des heiligen Ln^ins und dem T u r m „ M a r s ö l " .

Weiters ahne!! Chnr auch darin Innsbrnct, daß es
vorzüglich eine Durchgangsstation für den Fremden^
Verkehr bildet. Die weltberühmten Knrorte Davos,
Arofa, S t . Moritz, Lenzerhaide, Passugg, Tschiertscheu usw. siud vou Chur aus leicht erreichbar.
Die seit jeher gerühmte Sauberkeit der Schweizer
Orte ist natürlich anch in Chnr zn Hause. Verschie
deutlich wird mau an Meran mit seinen zahlreichen
Grün- nnd Blumenanlagen nnd den von wohlgepfleg
ten Gärten umgebenen Villen erinnert. Die reich mil
Blumen geschmückten Brunnen, deren Wässer lustig
niederplätschern, mahnen etwas wehmütig an d^n
vorläufig uoch wasserloseu Leopoldsbruunen am
Neuuwcg. Der alte Friedhof wurde ähnlich wie in
Solbad Hall in einen mit vielen Sitzbänken ansgesla!
teten Stadtpart umgewandelt. I n die Nmfafsnngs
maner sind die alten, wappengeschmückten Grabsteine
eingelassen. Cin rühriger Gärtner betreut deu Park
so sorgsam, daß man den Eindruck erhält, er jage
jedem eiuzelucm oom Banme fallenden Blatte nach.
Auffällig ist die große Zahl vou Kouditoreieu, welche
auf eiue „sehr süße" Bevölkerung schließen läßt.
Überaus wohlgefällig wirken die gleichmäßigen
Grabeinfrieduugeu, wie sie bei dem schou durch seiue
Aulage ani Berghang hinler der Kathedrale herrlichen
Friedhof verwendet werden, ^hre Einführung würde
anch die heimischen Friedhöfe mit ihren zahlreichen
windschiefen Grabeinfriednugen beträchtlich verschö
uern.
Das bischöfliche Archiv enthält, da einst der
Viutschgau zur Diözese Chur gehörte, reiches Ouel
leumaterial zur Geschichte dieses Gebietes. Der I n n s
brucker Stemmet; Lorenz Höltzli — „ I ^ u r c n t i u ^
I l o c l t ^ i i lapicic^Ä ex ponte ^ n i "
erbaute die
Kirche vou S t ü r v i s im Albulatal, wüe E r w i u Poe
schel iu seiuem Prachtwerl „ D i e .^unstdenkmäler des
.^kautous Graubüudeu" angibt.
Der Schlnßberichl über die Aktion „Chur hüfl
Innsbruck", der Ende August d. I . ausqegebeu Unir
de, soll in einem eigenen Aufsähe behandelt werden.

100. Gebnttstaqe Llldwiq Pnrtschcllers
Von Wilhelm
Seine Persönlichkeit nud seine Bedeutung für die
alpine Welt wnrde von berufener Hand bereits in den
Tageszeitungen anläßlich seines GciX"nktages im vev

gangenen Ätonat geloürdigt. (Siehe z. V . ^5ir,
><»! Ta ev ein ^nnsbrucker ,^ind >oav, ist es wol,I am