Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.5

- S.37

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2000_Innsbruck_informiert_05
Ausgaben dieses Jahres – 2000
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
BINNSBRUfifty

Der „doppelte" Altar von St. Jakob
Die meisten von un:; kennen den [ )<>,,,
/ u vSt. Jakob in ciel Innsbi uoker Innen
:,!, H ll. Jeder davon kennt das berühmte
Manahilfhild von I uoas Cranar.h d. A.
Doch nur den wenigsten w u d ein ganz
markanter Onterselued am I lauptaltar
Aus d e m Stadtarchiv
von Lukas M o r s c h e r
auffallen: Es g i b t z w e i Blätter d e s
Hauptaltars. Eines mit b a r o c k e m Silberschmuck und ein weiteres mit einem
einfachen Rahmengemälde.
Seit dem Jahr 1650 befindet sich das
Marienbildnis in der damals noch gotischen Pfarrkirche St. Jakob. Im Jahr
1712 stiftete der Statthalter des Kaisers in Tirol, Karl Philipp von der PfalzNeuburg, einen prächtigen Silberaltar,
der vom G o l d s c h m i e d A n t o n Kuprian
ausgeführt w u r d e . Im Jahr 1715 wurde das Marienbild von einem Seitenaltar, der Marienkapelle, in den C h o r auf
den Hauptaltar der St.-Jakobs-Kirche
übertragen. Der aus S i l b e r b l e c h getriebene Schmuck stellt W o l k e n , Strahlen, Engel mit verschiedenen marianischen Attributen der Mauretanischen
Litanei dar. In der Zeit von 1717 bis
1 724 wurde die heutige barocke Kirche errichtet.
Der mamorne Hochaltar und der Tabernakel, die in den Jahren 1726 bis
1729 vom Brixner Fürstbischof Caspar
Ignaz Graf Künigl, einem g e b ü r t i g e n
Innsbrucker, gestiftet w u r d e n , erhielten
ebenfalls sehr reichen Silberschmuck,
der zum Teil noch aus der gotischen
V, m |.iin ]i"ikin.he stammte.
Seit damals rahmt dieser nun das Marienbild ein. Im Laufe der Zeit w u r d e das
Ensemble immer wieder erweitert und
ergänzt, besonders d u r c h den G o l d schmied Anton Geller. 1729 kam noch
die Tabernakelverkleidung hinzu. Die
heutige Form erhielt der Altar im Jahre
1842 durch die äußeren Seitenteile.
Das zweite Altarbild ist der Fastenzeit und dem Advent vorbehalten. Das
ursprüngliche Bild malte 1 728 Antonio
Balestra, das die Heiligen Antonius Abbas, Jakobus und Cassian darstellt. Es
befindet sich heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.

INNSBRUCK I N I O R M I I R [

Der Altar mit dem Silberschmuck.
D a s heutige Bild w a r kürzlich in der
Fastenzeit zu sehen. Es stammt von Josef S c h ö p f aus d e m Jahr 1 7 8 8 und
stellt den heiligen Jakobus und den heiligen Alexius, die beiden Kirchen- und
Stadtpatrone, dar. W ä h r e n d der Zeit
d e r V e r w e n d u n g d i e s e s Altarblattes
bleibt das Mariahilfbild in einem Ausschnitt sichtbar. Diese gesamte Darstellung ist auch auf einem der zahlreic h e n Fassadenbilder mit d e m Mariahilfbild in Innsbruck zu sehen, nämlich
auf d e m Haus Kiebachgasse 16, dem
Munding-Haus.
F ü r den
Aust a u s c h der beiden
Bilder gibt es einen
eigenen Mechanism u s , der über zwei
g r o ß e eiserne Kurbeln, die vom ersten
S t o c k der Sakristei
aus zu b e d i e n e n
s i n d , funktioniert.
Zuerst wird der silbeine
Altar
auf
s c h w e r e n holze!
nen Rollen etwa 4 0
ein nach hinten verschoben.
Das
Cranach-Bild bleibt
dabei in seiner angestammten Positi-

M A I 2000

KLEIDER • BILDER

o n . A n s c h l i e ß e n d w i r d mittels einer
z w e i t e n K u r b e l d a s B i l d von Josef
S c h ö p f von unten mit e i n e m Flaschenzug in den nun freien Platz gezogen. Trotz seiner Größe von 6,47 x 2,65
m hat das ganze Bild hinter dem Tabernakel Platz. Schließlich wird das Mariahilfbild von hinten in den ausgesparten Teil des Bildes g e s c h o b e n . Damit
ist der Austausch der beiden Altarblätter vollzogen. Der ganze V o r g a n g dauert weniger als zehn Minuten.

2nd HAND • Ist CLASS
BÜCHER • SCHUHE • TELLER • TASSEN

Innrain 100 • 6020 Innsbruck Tel 051 2 /57 31 61
Mo-Fr 9 - 1 8 Sa 9 -12 • Kein Ankauf!

13