Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.5

- S.30

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Vornamen im Spiegel der Zeit
Die umfangreiche Erhebung
zeigt deutliche Trendänderungen bei der Auswahl von Vornamen unter Einfluss des gesellschaftlichen Wandels. Aus
der Zuordnung nach Altersstrukturen ist vor allem die Abkehr von früheren Traditionen,
sowohl familiärer wie auch religiöser Natur, zu erkennen. Mit
der Auswertung der Vornamen
der inländischen Hauptwohnsitzbevölkerung wurde ein Zeitraum von über einem Jahrhundert abgedeckt.

Mit d e n V o r n a m e n der I n n s b r u c k e r b e s c h ä f t i g t s i c h e i n
u m f a s s e n d e r Teil der I n n s b r u c k e r Q u a r t a l s b l ä t t e r , A u s g a b e A p r i l 2000. In d i e s e r i n t e r e s s a n t e n S t a t i s t i k w u r d e n
v o m A m t f ü r O r g a n i s a t i o n u n d K o m m u n i k a t i o n d i e Vornamen aller österreichischen Staatsbürger mit Hauptw o h n s i t z in I n n s b r u c k e r f a s s t . In der M ä r z - A u s g a b e (Seite 6) h a b e n w i r b e r i c h t e t , d a s s 1999 L u k a s , S a r a h u n d A n na d i e S p i t z e n r e i t e r w a r e n . Hier d i e Hitliste der V o r n a m e n ,
e r f a s s t in e i n e m Z e i t r a u m v o n 100 Jahren.

Johann ist männlicher Spitzenreiter
Du; rund 45.000 männlichen
Inii.litucker tragen 1534 verschiedene Vornamen. Der am
häufigsten vorkommende Männername ist Johann mit 2124
Namensträgern, wobei dieser
Gruppe auch die Namensverwandten Hans, Johannes und
Hansjörg sowie mit Johann
kombinierte Doppelnamen zu11< "ordnel winden.
Mit etwas Respektabstand
folgen Josef mit 1290 und Markus mit 1 225 Nennungen. Mehr

als 1000 Nennungen entfallen
auch auf: Peter (1215), Christian (1071), Franz und Thomas
(je 1059), Michael (1019) und
Andreas (1001).
Wird diese Namensstatistik
nach Altersklassen betrachtet,
sind deutliche Unterschiede im
Beliebtheitsgrad zu erkennen.
Zum Beispiel ist der Spitzenreiter „Johann" in der Altersklasse
41 bis 70 Jahre mit über 17 Prozent vertreten. Mehr als zwei
Drittel der Männer mit dem Namen Josef haben das 5 1 . Lebensjahr überschritten, in den
Altersklassen bis zu 30 Jahren
scheint Josef nur mehr mit drei
Prozent auf. Der dritthäufigste
Name in der Statistik ist Markus, der vor allem in den letzten
40 Jahren punkten konnte. 95
Prozent der Bewohner, die

f

Maria dominiert
bei den Frauen

Lukas bei den Buben und Sarah bzw. Anna bei den Mädchen sind
heute die beliebtesten Vornamen.
(Foto: E. Wodicka)

xxii



Markus heißen, sind nicht älter
als 40 Jahre, 35 Prozent davon
entfallen auf die Altersgruppe
bis 20 Jahre. Eine „junge" Klientel unter jenen Namen mit
über 1000 Nennungen besetzten Thomas, Michael und Andreas. Allein in der jüngsten Alterskategorie (bis 20 Jahre)
sind bei allen drei Namen mehr
als ein Drittel der Namensträger zu finden.
Vornamen, die früher zum traditionellen Namensgut gezählt
haben, werden heutzutage
kaum noch vergeben. Über 60
Prozent der Männer mit den Namen Adolf, Ludwig, Siegfried,
Walter, Vinzenz, Otto, Karl,
Alois, Hermann, Rudolf und AIfons haben den 60. Geburtstag
bereits hinter sich gebracht.
Dies zeigt deutlich, dass über
das Alter leicht auf die „Blütezeit" von Namen geschlossen
werden kann.

Ohne gesonderter Zählung
von Doppel- und phonetisch
gleich klingenden Namen wurden für die rund 53.000 inländischen Innsbruckerinnen 1868
verschiedene Vornamen ermittelt (Kurzformen, unterschiedliche Schreibweisen und vom
Hauptstamm abgeleitete Namen wurden zusammengefasst). Bei den weiblichen Vornamen wurden nur sechs öfter
als 1000 Mal vergeben. Mit
2830 Nennungen liegt Maria
klar voran. Danach folgen Anna
(1957), Elisabeth (1829), Christine
(1691),
Margarethe
(1461) und Gertraud (1045).
Dank der zahlreichen Kur/
formen sind die Namen Maria,
Anna und Elisabeth immer noch
sehr beliebt. Zehn Prozent der
„Marias" sind jünger als 30 Jah-

re. In dieser Altersgruppe finden sich aber auch 18 Prozent
der Einwohner mit den Vornamen Anna und Elisabeth sowie
23 Prozent mit dem Vornamen
Christine. Margarethe und Gertraud sind in den jungen Altersgruppen eher selten, in der Altersklasse 51 bis 60 Jahre hingegen am häufigsten vertreten
(25,6 bzw. 27,1 Prozent).
Wie sehr die Namensauswahl vom Zeitgeist beeinflusst
wird, geht auch daraus hervor,
dass einst beliebte Namen nahezu in Vergessenheit geraten
sind. So etwa wurde der Name
Zita vor 80 Jahren noch gerne
gewählt. Fast 40 Prozent der
Frauen mit diesem Namen sind
jetzt über 80 Jahre alt. Den Namen Notburga tragen 47 Prozent Frauen mit mehr als 71
Jahren. Mathilde, in den jungen
Altersklassen kaum vertreten,
war bei den heute über 61 -jährigen Frauen ein Topname. Auch
Martha, Luise, Leopoldine,
Kreszenzia, Herta, Hedwig,
Frieda, Erna, Charlotte, Cäcilia, Brunhilde und Adelheid sind
Vornamen, deren Trägerinnen
bereits höheren Altersgruppen
zuzurechnen sind. Die „jüngsten" Leopoldine und Kreszenzia sind z. B. in der Altersklasse 51 bis 60 zu finden.
Die neueste Ausgabe der
Innsbrucker
Quartalsblätter
enthält noch weitere interessante statistische Details rund
um das Thema „Bevölkerung",
wie z. B. Vornamenstatistik
1999, Geburten- und Sterbebilanz, Eheschließungen und
Scheidungen, etc. Umfangreiche Berichte über die Gemeinderatswahl vom 9. April mit Gesamtüberblick, Detailanalysen,
einer statistische Betrachtung
der Entwicklungen der Wahlergebnisse von 1950 bis 2000,
Aussagen über die Wahlbeteiligung und die Altersstrukturen
der Wahlberechtigten und vielem anderen mehr sind ebenfalls in der April-Ausgabe der
Innsbrucker
Quartalsblätter
nachzulesen.
Nähere Informationen und
Details: Amt lui Information und
Organisation, Tel. 5360 DW
547 (Martin Geiler). (BS)

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