Innsbruck Informiert

Jg.2000

/ Nr.3

- S.49

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Diese Ausgabe – 2000_Innsbruck_informiert_03
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INN

Frauen in Innsbruck Eine Spurensuche
en Maximilians I. an den Erkorroliefs
des Goldenen Dachls gehen auf die In
itiative des späteren Kaisers zurück und
zeigen zumindest eine Frau, nämlich
Bianca Maria Sforza, die vorwiegend in
Maximilians W u n s c h angefertigt und
Innsbruck gelebt hat. Maria von BurA u s dem Stadtarchiv
g u n d war von 1477 bis 1482 mit Maxivon Josefine Justic
milian verheiratet. Bedingt d u r c h ihren
frühen T o d , sind ihre Spuren in Innsbruck spärlich. Bianca Maria Sforza,
aufgestellt w u r d e n . Dass d i e s e Nadie ebenso am G o l d e n e n Dachl und in
m e n s g e b u n g , die sich im Laufe der
der Hofkirche zu sehen ist, w u r d e von
Jahrhunderte im S p r a c h g e b r a u c h verMaximilian aus reiner Staatsräson gefestigt hat, nicht ganz den Tatsachen
heiratet. O b w o h l er durch diese Verentspricht, sei diesen Zeilen über Fraubindung eine reiche Mitgift erhielt, wurenpersönlichkeiten in Innsbruck vorande Bianca Maria von ihrem kaiserlichen
gestellt. Denn nicht weniger als acht
G e m a h l rücksichtslos und demütigend
überlebensgroße Frauengestalten umbehandelt und fristete in Innsbruck ein
stehen den Kenotaph Maximilians und
trostloses Dasein, das nur manchmal
weisen damit w o h l darauf hin, daß Mavon Reisen z. B. nach A u g s b u r g und
ximilian W e r t auch auf deren letztes
andere Reichsstädte unterbrochen
Geleit legte.
war. Verstorben 1510
AB
3ZZ;:
in Innsbruck, fand die
unglückliche Kaiserin
in S t a m s ihre letzte
Ruhestätte.
Wer könnt sio nicht, ciio „ S c h w a t z e n
M a n d e r " , die dorn (leeren) G r a b m a l
Kaiser Maximilians I. in der Hofkirche
die letzte Ehre erweisen und die auf

G a n z a n d e r s gestaltete sich das Leben in Innsbruck für
Philippine Welser, die
„heimliche Landesfürstin" von Tirol und erste Frau E r z h e r z o g
F e r d i n a n d s II. w a r .
Seit 1557 in morgan a t i s c h e r Ehe mit
Baronin Thérèse von Sternbach hoch zu Ross. Die Pfeife in der d e m österreichischen
Hand feuert sie die Schützen an. Im Hintergrund die Arzler Kalvarienbergkapelle. Original im Sternbach "sehen Archiv/Mühlau. Erzherzog verbunden,
k a m e n die
beiden
1567 nach Innsbruck, w o Philippine
Die unübersehbarsten S p u r e n von
Welser gleich auf Schloss Ambras, das
Flauen finden sieh in Inrist)i uck natur
ihr Ferdinand geschenkt hatte, einzog.
gemäß von sogenannten privilegierten
Aufgrund eines Schweigegelöbnisses
F r a u e n , das heißt L a n d e s f ü r s t i n n e n ,
blieb ihr zwar die offizielle Anerkennung
Gemahlinnen von Landesfürsten bzw.
als Gemahlin des Erzherzogs bis 1576
W i t w e n derselben. Dennoch hatten die
versagt, in das höfische Leben, das sich
meisten von ihnen ihre besondere perv o r w i e g e n g auf S c h l o s s A m b r a s absönliche Note und haben sowohl in ih
spielte, war Philippine jedoch voll einrer Lebenszeit nachhaltig gewirkt als
gebunden.
auch der Nachwelt konkrete Denkmale hinterlassen.
Die Darstellungen der beiden Frau-

Ein ganz anderes Naturell hatte die
zweite Frau Erzherzog Ferdinands II.,

I N N S B R U C K I N I ( ) R l M l i ; R I - M Ä R Z 2000

Frau in Tracht „Bei Innsbruck".
Original-Lithographie von C. A. Czichna
im Stadtarchiv Innsbruck
die er 1 5 8 2 in der Innsbrucker Hofkirche heiratete: Anna Katharina von G o n zaga-Mantua, seine um 37 Jahre jüngere Nichte. Anlass dieser nochmalig e n V e r e h e l i c h u n g w a r der W u n s c h
nach einem erbberechtigten S o h n ; A n na Katharina gebar drei Töchter, bevor
sie mit 29 Jahren W i t w e w u r d e . Zeitlebens s c h o n von großer F r ö m m i g k e i t
g e t r a g e n , entschied sich A n n a Katharina in ihrem W i t w e n d a s e i n für ein noch
tiefer g e h e n d e s G l a u b e n s l e b e n . S o ist
es nicht verwunderlich, dass sie in diesen Jahren zur großen Klostergründerin I n n s b r u c k s w u r d e . 1 6 0 7 b e g a n n
der Bau des Servitinnenklosters.
Claudia dei Medici ist besonders aufg r u n d ihrer politischen Tätigkeit als regierende Tiroler Landesfürstin, in Innsb r u c k aber b e s o n d e r s als Initiatorin
mehrerer Baudenkmale in Erinnerung.
Die Florentiner P r i n z e s s i n , g e b o r e n
1 6 0 4 , heiratete im Jahre 1626 in Innsbruck den Tiroler Landesfürsten Erzherzog Leopold V Mit der feinsinnigen
und d e n s c h ö n e n K ü n s t e n a u f g e schlossenen Italienerin kam eine Landesfürstin nach Innsbruck, die d a s Kulturleben der Stadt sehr beeinflusst hat
und ihl, unterstützt von L e o p o l d V., einige schöngeistige Einrichtungen und
B a u d e n k m a l e z u k o m m e n ließ. Ihr zu
E h r e n w u r d e im ü b r i g e n d i e Innsbrucker Akademische Studentinnenv e r b i n d u n g , in die auch Frauen aufgen o m m e n w e r d e n , die den männlichen
Kommilitonen gleichberechtigt sind,
„ C l a u d i a n a " benannt.
Zumindest für eine starke Persönlichkeit unter den privilegierten Frauen sei
Fortsetzung (inj Seile 22

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