Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.12

- S.45

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Erste Ergebnisse
der Innsbrucker Drogenstudie
Jeder vierte Jugendliche „experimentiert" mit legalen oder illegalen Drogen.
Mit brisanten ersten Ergebnissen wartet die repräsentative Studie über das
Suchtverhalten Innsbrucker Jugendlicher auf.
500 Jugendliche im Alter von 14 bis
1 7 Jahren, quer durch alle Schultypen,
wurden in der aut Initiative von Gesundheitsstadtrat Peter Moser vom Institut für medizinische Psychologie und
Psychotherapie der Universitätsklinik
Innsbruck durchgeführten Studie befragt. Alkohol, Medikamente (oder beide zusammen) stehen dabei an erster
Stelle der Sucht, gefolgt von Cannabisprodukten wie Haschisch und Mari-

Gleiche Chancen
auf Gesundheit
„In den Städten sollen die Gesundheitschancen für alle Bevölkerungsgruppen annähernd gleich gestaltet sein!" In einem Symposium,
anläßlich des Zehn-Jahre-Jubiläums,
fasste das Deutsche Gesunde-Städte-Netzwerk diese Resolution. „Das
ist auch das Ziel des Netzwerkes in
Österreich", so Gesundheitsstadtrat Peter Moser, als Beobachter und
Vorsitzender des Österreichischen
Städtewerkes beim Kölner Treffen:
„Innerhalb der Städte muss sozialen
und gesundheitlichen Benachteiligungen entgegengewirkt werden!"
Du; konkreten Vorschläge der Experten der „Gesunden Städte": In
die Stadtentwicklung sollen gesundheitliche und soziale Perspektiven einfließen (stadtpolitisohe Entscheidungen sind auf ihre Auswirkungen auf Gesundheit und die Bedürfnisse und Interessen der Bürger/innen zu überprüfen). Damit benachteiligte Menschen mehr als bisher gesundheitliche Leistungen nutzen können, müssen die Angebote
besser bekannt gemacht und die / u gangssehwellen abgebaut weiden.
Auch eine Frauengesundheitsstudie
ist in Ausarbeitung. Die Ergebnisse
werden in Kürze präsentiert. (A.G.)

INNSBRUCK INIORM1HRT

huana, darunter rangieren Freizeitdrogen wie Ecstasy. „Nur" ein Prozent haben (nach eigenen Angaben) Erfahrungen mit den harten Drogen (etwa Kokain oder Heroin) gemacht. Hinsichtlich der Hilfsangebote an die Jugendlichen ortet die Studie einige Lücken.
Immerhin 10 Prozent der 14- bis 17jährigen befinden sich im Stadium des
riskanten, gesundheitsgefährdeten
Substanzkonsums. Dabei spielen lega-

le Drogen (Alkohol, Nikotin) eine doppelt so große Rolle wie „illegale".
Für die Eltern ist es oft nur sehr
schwer möglich, ein Drogenproblem
rechtzeitig zu erkennen: Der einzig sichere Indikator ist die Änderung des
sozialen Verhaltens.
Die vollständige Auswertung der
Innsbrucker Drogenstudie liegt zwar
noch nicht vor, für Innsbrucks Gesundheitsstadtrat besteht aber Handlungsbedarf: „Eine Erweiterung vor allem im niederschwelligen und unbürokratischen Beratungsangebot ist dringend notwendig!" (A. G.)

Spielwarenfreier Kindergarten
In der Spiel- und Lernwerkstätte in
der Volksschule St. Nikolaus wurde
Mitte Oktober das Projekt „Spielwarenfreier Kindergarten Peergründe"
vorgestellt. Stadtrat Dr. Lothar Müller
präsentierte gemeinsam mit der Kindergarteninspektorin Brigitte Berchtold
und den Kindergärtnerinnen Elisabeth
Amrainer und Maria Steinkasserer die
Ergebnisse des von GRin Brigitte Hüttenberger initiierten Projekts.
Das Projekt wurde unter der fachlichen Begleitung von Mag. Peter Egg
im Kindergarten Peergründe drei Monate durchgeführt, um die Entwicklung
von Lebenskompetenzen durch das
Wegfallen von kommerziellem Spielzeug zu erproben.
Mit den GrundWmn IVirhtoldsdorf
satz
„Freunde
sind wichtiger als
Spielwaren" wurden die Spielwaren mit dem Einverständnis der
Kinder sukzessive
weggeräumt. Besonders die Unterscheidung zwischen Spielware
und Spielzeug
war für das Projekt wichtig, da

DLiZliMBl-R

im
i,

ii ii

Kinder durch das Wegfallen der Spielwaren auf andere Mittel (Decken,
Schachteln usw.) zurückgreifen mußten, um ihre Spielumwelt zu gestalten.
Somit wurde der Blick weg von einer
materialistischen Pädagogik hin in
Richtung „Peergroup" und Ideenreichtum gelenkt.
Insgesamt wurde das Ziel verfolgt,
Kindern ein höheres Potential an Konfliktmanagement, ein stärkeres Persönlichkeitsbild sowie kreative Aspekte und Gestaltungsfreiraum zu vermitteln. Die Kinder haben sich ihre Zeit
selbst eingeteilt und konnten aus dem
gewohnten „verschulten" Kindergartenalltag ausbrechen. (KR)
Dance Centre

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