Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1949

/ Nr.4

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

bergung dienten. Durch die Freigabe seitens der Besätzuugsmacht, durch Freistellung von Dcmermieteru,
vor allein aber durch die Wiederinstandsetzung der
Gaststätten, die ohne Zuhilfenahme öffentlicher Gel
der seitens der Besitzer vorgenommen wurde, ist oie
Anzahl der für den Fremdenverkehr verfügbaren Betriebe, der Zimmer und Betten im Gesamt-Innsbruck
gegenüber dem Vorjahre erheblich gestiegen. M i t dem
Stichtag 1. Jänner 1949 nahm gegenüber dem Jahre
1948 zu: die Zahl der Betriebe um 11 Prozent, der
Zimmer um 27 Prozent, der Betten um 23 Prozent.
Damit ist ein Stand erreicht, der es im allgemeinen
beim Umfang des heutigen Fremdenverkehres dem
Gaste gestattet, sich die Gaststätte selbst auszuwählen,
zum Unterschied von. den Vorjahren, iu dencu jeder
Fremde in Innsbruck froh sciu mußte, überhaupt
eine Unterkunft zu finden. Durch die Wiederinstand
setzung von Hotels ersten Ranges, einiger guter Hotels und Gaststätten zweiten Ranges hat Innsbruck
wieder Gaststätten aufzuweisen, die in jeder Hinsicht

Nummer 4

als einwandfrei zu bezeichnen und geeignet sind, den
Ruf Innsbrucks als Frcmdcustadt neuerdingö zu de
kräftigen. Freilich reichen die bestehenden und verfüg
baren Fremdenbeherbungsstätten noch lange nicht
aus, den sich wahrscheinlich steigernden Fremdender
kehr zu fassen. Doch loir sind gewiß, daß der Unter
nehmergeist uuscrer Gastwirte bestrebt sein wird, mit
nnd ohne Wicdcraufbauhilfe des Staates die Gast
statten von allen den verschiedenartigen Kriegsschäden
zu heilen uud sie so auszugestalten, daß sie den >"ln
forderungen der einfachen wie auch der verwöhnten
Fremden entsprechen werden. Huffen wir, daß die
heute noch bestehenden Ncisecrschwcrnissc von allen
Staaten zn uus uud die Devisenbeschränkungen in ab
sehbarer Zeit so gelockert werden, daß der fremde Gast
ohne große Schwierigkeit in unser schönes Land einreisen kann. Dann wird unser Fremdenverkehr wieder die Bedeutung erringen, die er als eine der wichtigsten Wirtschaftsgruppen feit Jahrzehnten in Tirol
schon besaß.
Dr. Angerer.

Leiträ^e von Dr. Karl

Innsbruck vor hundert Jahren
März 1849 (Schluß).
15. gibt der Stadtmagistrat folgende Danksagung in die
Zeitung: „Laut Anzeige des hiesigen Marschkommissariates haben sich die Herren Mathias Ettl, Handelsmann, Johann Flunger, Gastwirt zum goldenen Stern,
Johann Lautschncr, Gastwirt, Johann Lcchlcitncr,
Gastwirt zur goldenen Rose, Nikolaus Strickner, Gastwirt zum goldenen Kreuz, und die Frau Witwe Elisabeth Lener, Gastwirtin zum weißen Kren; in Innsbruck, schon im vorigen Jahre unaufgefordert bereit erklärt, verwundete und leidende Militärs auch außer der
Tour in das Quartier und in Verpflegung übernehmen
zn wollen und bei eingetretenen Fällen mit aller Bereitwilligkeit auch wirklich aufgenommen.
Der Ausschuß des ärztlichen Vereins für Tirol und Vorarlberg erhält von Dr. Ernst Frh. v. Fenchtersleben, dem
bekannten Dichter nnd Kritiker sgcb. Wien, 1806), aus
Wien für die Übersendung der Vercinsstatutcn ein sehr
sclnueickelhaftes Schreiben. Fcuchterslcben war bei der Begründung der k. t. Gesellschaft der Ärzte in Wien im Jahre
1810 deren Secretar geworden, 1847 Vicedircktor des modiz.chirurg. Studiumo nnd 1848 Untcrstaatssckrctär im Unterrichtsministerium ; er starb bereits im September 1849. Er
schrieb u. a. : „Die Versammlung der Ärzte für Tirol und
Vorarlberg hat sich, es geschehe, was da wolle, durch ihren
Zusammentritt und ihre Beschlüsse ein bleibendes Verdienst
um die Interessen des ärztlichen Standes erworben. M i t
wahrer Befriedigung ersah ich ans dem recht gut abgefaßten
Protokolle die Einmütigkeit der Beratenden und die sehr
tüchtige Leitung der Beratung."

April 1849:
l . erlaßt Hofrat Mcnsi als Präses des Vercinsausschufscs
des Innsbruckcr Musikvcrcins einen Aufruf an die
„Freunde der Tonkunst und an die Beförderer alles
Gemeinnützigen im Vatcrlandc". I m Anschluß an
einen früheren Aufruf des Musitvcrcinsdirektorö Dr.
Gröber, der die Bedcntung des 30 Jahre bestehenden
Musikvereins ausführte und zart andeutete, „wie ein
mäßiger, den einzelnen Gemeinden nicht fühlbarer
Jahresbeitrag, wenn viele Gemeinden ibn leisten, den
erschöpften Kräften des Vereino-Fonds nicht nur aufhelfen, sondcru die" ganze bisher so wirksame Alistall
vor dem Verfalle retten und ihre immer ausgebreiteter».Wirksamkeit möglich machen wurde", erneuert Mcnsi
die Bitte um ciuc weitere Unterstützung des Vereines;
5. wird der kais. Erlaß über die Kuudmaclmna, der Gesetze in einem allgemeinen Rcichsgesetz- und Regierungsblatt (vom 1. März <8l9) im „Boten" veröffentlicht;
l:l. empfängt der Inualidcnfonds 1200 Gulden von
I . Maj. der Kaiserin-Mutter;
17. veranstalten die Tiroler Nationalsänger Gebrüder
Meister von Etams vor Antritt einer längeren .Konzertreise einen Abschiedsabend, von dessen Einnahmen
sie die Hälfte für die in der Schlacht bei Novara vcrwnndetcn Kaiserjägcr widmen;
Flotow für den Sänger Friedrick Dreitzlcr statt;
:l<). wird ;u Gunsten der Schauspielerin Earoliiia Alliani