Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.5

- S.38

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INNSBR

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Thema Europastadt Innsbruck
reits zu Zeiten der Römer ein wichtiger
Ort auf ihrem Weg nach Norden.
Innsbruck befindet sich aber auch an
einer Schnittstelle zwischen Ost und
West, in der Mitte des Alpenbogens,
und ist damit auch geographisch ein
parat das Prädikat „Europastadt" verMittelpunkt kultureller und touristischer
liehen. Seit damals hat sich die neuere
Geschichte Europas nicht nur durch Entwicklung. Diese besondere Lage
hat bereits vor über 500 Jahren dazu
den Fall des „Eisernen Vorhanges" wesentlich verändert. Zwei internationale geführt, daß Kaiser Maximilian sein
Staatengemeinschaften: die Europäi- Reich zeitweise von Innsbruck aus resche Union und der Europarat, das Eu- gierte. Bereits in den 60er Jahren ist es
ropa der 40 Staaten, beherrschen die Bürgermeister Dr. Alois Lugger aufgrund dieser Gegebenheiten geluneuropäische Bühne. Eines der Hauptgen, Innsbruck
ziele des Europarates ist die ständige
Innsbrucker
Suche nach einem verbesserten Schutz
zur
EuropaVolkspartei
der Menschenrechte. Will Innsbruck
stadt zu maweiterhin im härter werdenden Konkurchen
und
renzkampf der europäischen Regionaldurch zweimametropolen dem Prädikat „Europastadt"
lige Olympigerecht werden, ist es unbedingt notsche Spiele
wendig, sich aktiv in den europäischen
den Ruf unseProzeß einrer Stadt als
p&^.
zubringen. In Herz der Alpen weltweit hinauszutradiesem Licht gen.
Heute ist es Aufgabe, dieses Bild und
gibt das eudie Bedeutung unserer Stadt durch eiropapolitine offensive Wirtschafts- und Tourissche Engagement un- muspolitik zu erhalten und zu verstärken, wobei kulturellen Aktivitäten eine
seres Bürbesondere Bedeutung zukommt.
germeisters
in seiner Eigenschaft als Präsident der Kammer
Vizebgm. DI Eugen Sprenger
der Gemeinden des Europarates besonderen Sinn. Nicht zuletzt auf Grund
seines Einsatzes war es möglich, in- Bomben für Mennerhalb eines Jahres vier internationale
Kongresse und Fachtagungen nach schenrechte?
Innsbruck zu bekommen und Innsbruck
Es herrscht wieder Krieg in Europa.
als internationale Begegnungsstätte zu
Können wir freudig „50 Jahre Europaprofilieren.
rat" feiern? Der Europarat hat sich der
GR Wolf gang Steinbauer Durchsetzung von Demokratie und
Menschenrechten verschrieben. Er
konnte doch nicht vorhindern, daß die
NATO - in Europa unter ihrem KomEuropastadt und mando - auf zumindest zweifelhafter
völkerrechtlicher Grundlage einen
Herz der Alpen
Krieg führt, mit dem Ziel, eine politische
Verhandlungslösung für den KoInnsbrucks Entwicklung wurde in der
sovo
zu erzwingen und die ZivilbevölGeschichte maßgeblich durch seine
kerung
zu schützen. Niemand kann
Lage bestimmt. Am Ausgang des niedmehr
die
Augen davor verschließen,
rigsten Alpenüberganges war es be-

Auch in Innsbruck wird im Mai das 50jährige Bestehen des Europarates
gefeiert. Lesen Sie bitte hier die Stellungnahmen der Fraktionen zum Thema
„Innsbruck - europäische Stadt im Herzen der Alpen" in u. a. historischer, kultureller, touristischer und wirtschaftlicher Hinsicht.

Innsbruck Europastadt!
Schon von seiner geographischen
Lage her stellt Innsbruck einen klassischen Ort der Begegnung im Rahmen
Europas dar. Dies hat sowohl positive
als auch negative Auswirkungen. Die
negativen Auswirkungen sind in der
schon zur Genüge beklagten Verkehrsüberlastung spürbar. Mobilität ist
aber auch eine
Chance. Dort, wo
sich Menschen
J^
treffen, findet wirt"
schaftlicher Austausch und kulturelle Befruchtung statt.
Innsbruck hat diese Chance in vielen
Feldern der Politik und Wirtschaft
wahrgenommen. Als eines der europäischen Sportzentren ist die Landeshauptstadt jährlich Austragungsort
zahlreicher internationaler Wettbewerbe. Im kulturellen Bereich setzen Landestheater, ein immer stärker werdendes Symphonieorchester, aber auch
viele Einrichtungen engagierter, freier
Kulturschaffender Akzente, die in Mitteleuropa Resonanz finden. Auch die
Politik versucht, europäisches Terrain
zu gewinnen. Was not tut, ist der Abbau von Schwellenangst vor dem europäischen Parkett. Dies müßte durch
Selbstbewußtsein und zunehmende Erfahrung gelingen. Innsbruck hat jedenfalls beste Voraussetzungen, im europäischen Wettbewerb zu bestehen.
Vizebgm.Univ.-Prof. Dr. Norbert Wimmer

Europa: Mehr als
nur Fördertöpfe
Innsbruck als Stadt mit europäischer
Tradition wurde 1964 durch den Euro-

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INNSBRUCK INFORMIERT - MAI 1999