Innsbruck Informiert

Jg.1999

/ Nr.5

- S.7

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Diese Ausgabe – 1999_Innsbruck_informiert_05
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INNSBR
österreichischen Bundesländer in
Kreuzform angebracht. Namen erfolgreicher Feldherren, Schlachten oder
siegreicher Länder fehlen. Die Inschrift
„Pro libertate Austriae mortuis" erinnert
an all jene, die für die Freiheit Österreichs gestorben sind. Auch in Bozen
steht ein Siegesdenkmal, das allerdings von einer anderen Gesinnung
Zeugnis ablegt.
Die freundschaftliche und respektierende Haltung Bethouarts gegenüber
Tirol hatte sich auch darin gezeigt, daß
an der Grenze von den einmarschiei enden französischen Truppen Tafeln
mit der Aufschrift „Autriche pays ami"
(Österreich, befreundetes Land) angebrachtwurden. Der große Franzose
förderte auch die Wiederbegründung
des Tiroler Schützenwesens. Den Wiltener Schützen hatte der General nach
dem Krieg als erster Kompanie erlaubt,
Waffen zu tragen. Das Land, in das er
als Besatzer gekommen war, wurde zu
seiner zweiten Heimat. Vor seiner Verabschiedung im Jahr 1955 hatte
Bethouart am Bergisel vor dem Denkmal Andreas Hofers einen Kranz niedergelegt und gesagt: „Sie feiern das
Andenken an den Freiheitshelden Andreas Hofer, den wir, die Franzosen,
erschossen haben. Da jedes Land das
Recht auf seine Freiheit hat, will ich in
diesem Geiste unsere Versöhnung
festigen und unsere Freundschaft mit
diesem Kranz besiegeln."
Bethouart starb 1982 in Frankreich.
Drei Jahre vor seinem Tod wurde ihm
das Große Goldene Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik Österreich
verliehen. (WW)

„Die Franzosen haben sich
in Tirol sehr nobel verhalten

MM

war überaus positiv und freundlich,
„Innsbruck informiert" hat Paula
und man hat bei ihm nie auch nur
Forcher-Mayr, die nach dem Krieg
irgendeinen Funken von Überhebim Innsbrucker Landhaus bei Lanlichkeit gespürt.
deshauptmann Dr. Weißgatterer als
Dolmetscherin arbeitete und u. a.
Herausragend war seine mensch1946 bei den Pariser Verhandlungen
liche Art, seine Toleranz, fast möch(Gruber/Degasperi) dabei war, als
te ich sagen, er hat immer ein geZeitzeugin zu General Emile
wisses Wohlwollen transpiriert. Ich
Bethouart befragt:
freue mich, daß ihm nun mit der
Brückenbenennung ein Denkmal gePaula Forcher-Mayr Wenn Sie
setzt wird. Eine
mich über die Zeit
Brücke paßt gut,
nach dem Krieg, alweil er war ja ein
so über die BesatMensch, der
zungszeit in Tirol,
Brücken gebaut
befragen, muß ich
hat. Vor allem
sagen, daß natürauch, weil dieser
lich kein Mensch
Innsteg, über den
mit einer fremden
ich einst oftmals
Besatzung, welche
voll Angst in die
immer das sein
Luftschutzstollen
mag, eine Freude
gelaufen bin, den
haben kann. Geraältesten Stadtteil
de deshalb ist es so
beeindruckend, wie
Innsbrucks, St. Ni, ,
.. .
schnell
General Paula Forcher-MayrFoto: l/l/. Weger
J
kolaus,
mit
dem
Bethouart als Ghef einer fremden
imperialen
Renn
weg,
wo
auch
das
Besatzungsmacht in Tirol und
Französische
Kulturinstitut
zu
Hause
Innsbruck heimisch wurde und wie
ist, und der Hofburg, dem Gongress
rasch er Freunde gewonnen hat.
und dem Theater, also dem Bereich
Bethouart war ein nobler Herr.
der
Hochkultur in Innsbruck, verbinZurückblickend muß ich sagen, daß
det.
Ich bin froh, daß es nicht irgendwir Tiroler froh sein müssen, den Geein
surrealistisches
Denkmal ist; daneral Bethouart gehabt zu haben.
mit
hätte
er
als
erdverbundener
Seine Einstellung zu unserem Land
Mensch keine Freude gehabt. "

TSCHIDERERWEG 2 AM BAHNHOF 6O6O HALL I. T.

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