Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.12

- S.5

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Nummer 11-12

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 5

Vom neu eingemeindeten Arzl
Von Ludwig Können-Horak, Leiter der Magistrats-Außendienststelle Arzl.
M i t der Vereinigung von Hötting, Mühlau, I g l s ,
Vitt und Amras, im April des Jahres 1939, ging bald
auch für Arzl, das bis dahin eine eigene Gemeinde bil
dete, die Selbständigkeit verloren.
Da Arzl mit Fug und Recht einen der landschaftlich
am schönsten gelegenen Stadtteile darstellt, lohnt es
sich, alle jene Innsbrucker, die niemals ihren Fuß
über die Grenzen von Mühlau gesetzt haben, mit diesem neuen Stadtteile näher bekannt zu machen.
Arzl umfaßt einen Flächenraum von 19.01 Quadratkilometer und beherbergt, nach der im Jahre 1945
vorgenommenen Einwohnerzählung, in 296 Häusern
2411 Personen. Damit reiht essich,nach Hötting und
Mühlau, als drittgrößte in den Kranz der zu GroßInnsbruck vereinigten Gemeinden. Durch die Bundesbahnlinie Innsbruck—Hall getrennt, zerfällt die
Katastralgemeinde Arzl in einen nördlichen Teil dem
alten Dorf, und in einen südlich gelegenen Teil, NeuArzl genannt. Neu-Urzl ist erst in den letzten Jahrzehnten rasch angewachsen und ist zu erwarten, daß
mit der Errichtung der Freihandelszone und dem Entstehen des geplanten Industrieviertels am rechten
Innufer, hier ein bedeutendes Siedlungsgebiet erwächst, das sich voraussichtlich in ost-westlicher Richtung längs der Haller Bundesstraße entwickeln wird.
Dem Anwachsen dieses Siedlungsgebietes wird wohl
auch der einer baulichen Entfaltung stark hinderliche
Landeshauptschießstand weichen und zu gegebener Zeit
an einen günstiger gelegenen Platz verlegt werden
müssen.

müssen, denn die Unterbringung zweier Schulklassen
im Gebäude des Landesschietzstandes, kann nur als
Notmaßnahme angesehen werden.
Zufolge eines Stadtratbeschlusses vom 14. Ottober 1947 wurde dem Leiter der Außendienststelle ein
fünfgliedriger, von den Parteien vorgefchlagener Beirat beigegeben. Dieser tritt fallweise zusammen, um
dem Amtsleiter beratend zur Seite zu stehen, Wünsche
und Beschwerden der Bevölkerung zu übermitteln und
allenfalls notwendige Anträge an den Gemeinderat
oder den Stadtrat weiterzuleiten. I n Anwefenheit
des Herrn Bürgermeisters Dr. Anton M e l z e r und
der beiden Vizebürgermeister F l ö c k i n g e r und K o t t e r erfolgte am 3. Februar 1948 die konstituierende
Sitzung. Bei dieser Gelegenheit wurden dem Herrn
Bürgermeister verschiedene Wünsche der Arzler Bevölkerung vorgetragen. Es handelte sich vorwiegend
um bauliche Maßnahmen, die bald darauf in Angriff
genommen und inzwischen auch ihrer Vollendung zugeführt wurden. Wenn auch bisher nicht alle Wünsche
restlos zu erfüllen waren, was in erster Linie dem
Mangel an Material und der Geldknappheit zuzuschreiben ist, so besteht für deren Verwirklichung im
kommenden Jahre berechtigte Aussicht.

Die seit dem Bestehen der Außendienststelle durchgeführten baulichen Maßnahmen erforderten einen
ansehnlichen Aufwand an Geldmittel. Neben den vielen kleinen Arbeiten die geleistet wurden, seien zwei
besonders hervorgehoben. Die Behebung der Wassernot im Arzler Villenviertel durch Verstärkung der
Nach demokratischen Grundsätzen erfolgte über Hauptzufuhrrohre und die Verbreiterung der sogeWunsch der Bevölkerung von Arzl und auf Beschluß nannten „ V i l l " , einer steilen, verkehrsreichen Straße.
des Tiroler Landtages am 6. Oktober 1946 eine Volks- Bei diesen Arbeiten wurde bereits auf die längst geabstimmung, die darüber zu entscheiden hatte, ob Arzl plante aber durch die Kriegsereignisse zurückgestellte
wieder seine Selbständigkeit als Gemeinde erhalten, Kanalisierung von Arzl Bedacht genommen und als
oder weiterhin im Verbände der Stadt Innsbruck Anfang hiezu, kleine Teilstrecken mit Kanälen ververbleiben sollte. Das Ergebnis dieser Abstimmung sehen. Neu-Arzl, das durch die Kriegsereignisse die
war eine überwiegende Mehrheit von 566 gegen 268 Straßenbeleuchtung opfern mußte, wurde vorerst mit
Stimmen für den Verbleib im Verbände der Stadt einer neuen, wenn auch bescheidenen Straßenbeleuch«
Innsbruck. M i t der Errichtung einer Magistrats- tung ausgestattet. Ebenso wurden mehrere dringend
Autzendienststelle im Frühjahr 1947 wurde ein schon notwendig gewordene Beleuchtungsstellen im Bereiche
lange gehegter Wunsch erfüllt und den Bewohnern des Dorfes errichtet. I n allernächster Zeit wird auch
von Arzl viele zeitraubende Wege in die Stadt er- die Arzler Straße auf der Strecke zwischen dem Gastspart; ein Großteil der anfallenden Amtshandlungen hof Koreth in Mühlau und der Obus-Endstation Arzl
kann seither an Ort und Stelle erledigt werden. Für eine Straßenbeleuchtung erhalten und damit einem
die kleinsten Bewohner von Arzl wurde ein Kinder- schon oft ausgesprochenen Wunsche der Bevölkerung
garten errichtet, der unter Leitung einer städtischen Rechnung getragen.
Kindergärtnerin und zweier Helferinnen steht. WelDie Absicht, noch in diesem Jahre die Arzler Straße
cher großen Beliebtheit sich diese Einrichtung erfreut, mit einer Asphaltdecke zu versehen, mußte wegen Geldbeweist die hohe Frequenzziffer von annähernd sechzig knappheit und der inzwischen eingetretenen kalten
Kindern.
Jahreszeit auf das kommende Frühjahr verschoben
Die Schulraumfrage ist ein bisher noch ungelöstes werden.
Problem geblieben, da für den Bau eines Schulhauses
Von den Wegverbesserungen seien nur die Wiederaugenblicklich die Mittel nicht bereitgestellt werden instandsetzung des Rosnerweges erwähnt, der von der
können. Besonders im Gebiete von Neu-Arzl wird Hungerburg über die Mühlauer Klamm zum Rechendiese Frage täglich brennender und sie wird wohl in hof führt und nicht nur der Arzler Bevölkerung zuallernächster Zeit einer Erledigung zugeführt werden gute kommt sondern auch einen willkommenen, von