Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.9

- S.44

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Drei Jahre Drogenarbeit in Innsbruck
Die ASP ist eine ambulante Einrichtung, in der
suchtabhängige Patienten
vor oder nach stationären
Aufenthalten psychiatrischpsychotherapeutische Betreuung und Behandlung in
Anspruch nehmen können.
Behandlungsmöglichkeiten
bis 21 Uhr und auch an
Samstagen kommen besonders berufstätigen Patienten
zugute. In Notfällen sind die
Therapeuten der ASP auch

Abra Kadabra
Im Juni wurde das Arbeitsprojekt „ABRA KADABRA" für langjährig drogenabhängige Menschen
von der Caritas der Diözese Innsbruck gestartet. „Die
Initiative zur diesem Projekt
kam zu einem wesentlichen
Teil von den Drogenabhängigen selbst", berichtet die
Leiterin der Dienststelle, Angela Greiter, „wobei nicht
der Verdienst, sondern die
Möglichkeit eine Beschäftigung zu bekommen, im
Vordergrund steht". Mit den
arbeitswilligen, drogenabhängigen Personen werden
Tagesarbeitsverträge abgeschlossen. ABRA KADABRA, in der Mentlgasse
20, bietet ein umfassendes
Versand-Service: von Falzen bis zu Kuvertieren, Etikettieren und Versenden.
Während der Dienstzeit sowie davor ist den Beschäftigten die Einnahme von
Drogen streng untersagt.
Ziel des Projektes ist,
langjährig drogenabhängigen Menschen eine berufliche Wiedereingliederung
zu ermöglichen. Unter Telefon 58 85 47 können Aufträge vergeben und eine detaillierte Preisliste angefordert werden. (BS)

Im Mai 1995 wurde die Ambulante Suchtpräventionsstelle (ASP) des Sozial- und Gesundheitssprengels Innsbruck-Stadt gegründet. Nach nunmehr dreijähriger Tätigkeit informierten am 6. August Stadtrat Peter Moser, Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitssprengels Innsbruck-Stadt, und der Drogenbeauftragte der Stadt Innsbruck, Dr. Kurt Dornauer, über den aktuellen Stand der Drogenarbeit in
Innsbruck.
an Sonn- und Feiertagen erreichbar. Durch die Arbeit
der ASP können in vielen
Fällen die Aufenthaltszeiten
in stationären Einrichtungen
verkürzt werden und, was
ebenfalls sehr wichtig ist:
Die Patienten sind unmittelbar nach einer stationären
Behandlung nicht alleingelassen. Neben dem Angebot
der ambulanten Therapie
„nach oder statt einem stationären Aufenthalt" werden
Substitutionen mit CodeinPräparaten
(Drogenersatztherapie) durchgeführt.
Die Therapeuten widmen
sich auch intensiv jenen Umständen, die zur Suchterkrankung geführt haben.

„Bei etwa 70 Prozent der
Patienten treffen mehrere
psychiatrische Krankheitsbilder zusammen, die Sucht
ist nur der Gipfel dieser
Störungen." Im Zeitraum
Mai 1996 bis Ende April
1998 wurden in der ASP
173 Personen (104 Männer
und 69 Frauen) ambulant
betreut und 217 Beratungsgespräche geführt. Rund 50
Patienten stehen in laufender Behandlung. Behandelt
werden Fälle von Drogen-,
Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit sowie zur
Sucht gewordene Eßstörungen. Für Betroffene sind Zuschüsse der Krankenkasse
zu den Therapiekosten mög-

lieh, sodaß jedermann eine
Behandlung in Anspruch
nehmen kann.
„Realistische Drogenpolitik" zu betreiben, ist StR Moser ein wichtiges Anliegen:
„Mit Repression alleine kann
nichts erreicht werden, das
ist fachlich und wissenschaftlich nachgewiesen."
Diese Aussage wird auch
von den Therapeuten der
ASP bestätigt. Für ASP-Koordinator Dr. Dornauer ist
„jeder innovative Versuch
wert, daß man schaut, was
er bringt".
Eine Kontaktaufnahme mit der Ambulanten
Suchtpräventionsstelle,
Haydnplatz 5, ist jeweils
Montag bis Donnerstag
in der Zeit von 9 bis 12
Uhr möglich. Telefonisch sind die Therapeuten unter 33 7 37 DW 21
jeweils Montag bis Freitag von 14 bis 21 Uhr (immer 5 Minuten vor der
vollen Stunde) erreichbar. (BS)

Stadtführer für Menschen
mit Behinderung
Eine Bestandsaufnahme der
behindertengerechten Einrichtungen in der Stadt Innsbruck ist der Stadtplan
und Stadtführer für Menschen mit Behinderung. Insgesamt erfaßt der Plan etwa
3000 behindertenspezifische Angaben. Die Kosten
von 370.000 S trägt die
Stadt Innsbruck. Der Plan
wurde in sechs Sprachen
erstellt und richtet sich neben Menschen mit Geh-,
Hör- oder Sehbehinderung
auch an Urlauber und serbokroatisch bzw. türkisch
sprechende Gastarbeiter.
Erfaßt wurden Gehsteigab-

schrägungen, ampelgeregelte Verkehrsknotenpunkte, Überwege, Taxistandplätze, Behindertenparkplätze und Tankstellen mit Bedienung.
Ebenso ist aus dem Plan
und dem Führer ersichtlich,
wo es behindertengerechte
Telefonzellen, private Faxmöglichkeiten oder WC-Anlagen gibt. Der Benutzer
sieht, welche Restaurants,
Bars und Cafes rollstuhlgerecht sind.
„Es gibt vor allem im bauli
chen Bereich noch beträchtliche Hürden für Menschen mit Behinderung", be-

tont Vizebürgermeister DI
Eugen Sprenger und kündigt an, sich in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt,
Mag. Meinhard Erlacher,
dafür einsetzen zu wollen,
daß Barrieren - wenn möglich - abgebaut werden. Der
handliche Stadtführer ist in
einer Auflage von 10.000
Stück erschienen und ist
beim Bürgerservice im
Rathaus-Innenhof erhältlich. Zudem ist er
via Internet weltweit
(http://ability4u.uibk.ac.
at/guide) in vier Sprachen abrufbar. (NH)

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