Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.9

- S.42

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1998_Innsbruck_informiert_09
Ausgaben dieses Jahres – 1998
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
INNSBR

Die Fraktionen im Gemeinderat
zum Thema Jugendpolitik
„Ein offenes Ohr" haben für die Anliegen und Probleme der Jugend, dürfte
wohl die wichtigste Komponente der Jugendpolitik sein. Die Stadt ist bemüht,
Treffpunkte für die Jugend sowie Anlagen für Spiel und Sport zu schaffen und
dabei auch die neuen Trendsportarten zu berücksichtigen. Was die im Innsbrucker Gemeinderat vertretenen Fraktionen zur Jugendarbeit in Innsbruck
zu sagen haben, lesen Sie auf den folgenden zwei Seiten.

Jugendleitbild „ade"!!!
Herr Bürgermeister: Sein Wille geschehe! In der GR-Sitzung vom Juli wurde das
in 3jähriger Arbeit erstellte Jugendleitbild
auf Antrag der Fraktion „Für Innsbruck"
abgesetzt. Trotz Fehlens verschiedener
wünschenswerter Komponenten wäre die
Sozialdemokratische Fraktion kompromißbereit gewesen und hätte der Vorlage
zugestimmt. Der
Bürgermeister allerdings ist zu keinen Zugeständnis^R
sen bereit. Dieses
Jugendleitbild soll
als zukunftsweisende Basis zur Erstellung
eines Prioritätenkataloges für eine jugendfreundliche, Entfaltungsmöglichkeiten bietende Stadt dienen. Dringend werden in allen Stadtteilen Jugendzentren,
Kommunikationsräume, Räume für sich
entwickelnde junge Künstler benötigt: Der
innerstädtische Tourismusbereich ist das
falsche Ambiente für Jugendliche.
Die Sozialdemokratische Fraktion hat
in diesem Jugendleitbild alle, auch die im
sogenannten Randbereich angesiedelten
Jugendgruppen, Eingang finden lassen.
Der Herr Bürgermeister wünscht dagegen jedoch die Verankerung der „hohen
Werte" früherer Generationen. Wir Stadtpolitikerinnen haben aber die Verpflichtung, der jungen Generation jene Voraussetzungen zu schaffen, damit diese
sich selbständig entwickeln und den richtigen Weg in die Zukunft gehen kann.
GRin Brigitte Hüttenberger

Jugend will Taten
sehen!
Jugend von heute ist aufgeschlossener
als früher, sie läßt sich in keine Schablone
pressen, wenn manche dies auch noch so
gerne haben möchten. Junge Leute wollen
die verschiedenen Lebensformen und auch
die Ideologien erleben und dann selbst be-

14

urteilen, wo und wie sie ihre Schwerpunkte setzen.
Jugend ist - wie unsere ganze Gesellschaft - nicht mehr eindeutig in diese oder
jene Richtung zuzuordnen, was ich gut und
interessant finde. Es gibt die Parallelität der
Interessen. Jugend ist vielseitig und mobil,
sie will sich selbst ihr Urteil bilden, will
selbst entscheiden.
Die Stadt sollte der Jugend Platz bieten,
um Freunde treffen zu können und ihren
Hobbys und Neigungen nachzugehen. Dazu braucht es Jugendtreffs mit möglichst
unaufdringlicher Betreuung; das heißt,
wenn Diskussionspartner gewünscht werden, müssen wir diese anbieten. Unsere
Hilfe und Beratung muß aufrichtig und überzeugend sein. Wenn wir glauben, Werte
vermitteln zu
müssen, so
müssen
wir
auch durch unser Beispiel
diese Werte so
darstellen, daß
wir die Jugend
von
deren
höheren Qualität und Sinnhaftigkeit überzeugen können.
Der große Wert des Jugendleitbildes lag
schon in der Erarbeitung, in der Abstimmung der verschiedenen Ansätze. Daß nun
über diesen Entwurf diskutiert wird, darüber brauchte man nicht so erstaunt tun. Ich
bin sogar sehr froh, daß es diese Diskussion gibt, und ich rechne damit, daß dann
in der Umsetzung das entsprechende Engagement da ist, und daß Taten folgen werden. In meinem Jugendkulturreferat passiert Jugendarbeit tagtäglich mit großer Begeisterung und ständiger Offenheit zur stets
notwendigen Veränderung.
Stadträtin Hilde Zach

Jugendpolitik aktiv
gestalten!
Die Innsbrucker ÖVP bekennt sich zu einer aktiven Jugendpolitik. In den vergange-

IÜPI

nen Jahren wurden im sportlichen, kulturellen und sozialen Bereich hohe Aufwendungen für die Jugend getätigt. Die in der
Stadt wirkenden Jugendorganisationen
wurden durch finanzielle Zuwendungen unterstützt und Einrichtungen der offenen Jugendarbeit gefördert.
Die im vorliegenden Entwurf des Jugendleitbildes der Stadt Innsbruck erarbeiteten Ziele und Maßnahmen werden von
der ÖVP-Fraktion grundsätzlich begrüßt.
Ein Jugendleitbild für Innsbruck ist aus einer gesamtheitlichen Sicht der
Befindlichkeit
unserer Jugend
Innsbrucker
zu erstellen, woVolkspartei
bei
entsprechend unserer christlich-sozialen Werthaltung die Probleme der Randgruppen auch
für uns ein besonderes Anliegen sind.
Die ÖVP tritt dafür ein, den Weg einer
vielfältigen Förderung unserer Jugend fortzusetzen und in einem Jugendaktionsprogramm die Maßnahmen für die nächsten
Jahre festzuschreiben.
Vizebgm. DI Eugen Sprenger

Damit die Jugend
ihre Chance hat
Jugend und jung sein spielt sich nicht nur
ab zwischen Lernen, der Palette schulischer Bildung (die in Innsbruck sicher umfangreich und sehr gut ist) und der Infrastruktur von (geregelten) Freizeitanlagen.
Eine jugend-kinderfreundliche Stadt wird
darüber hinaus auch auf die Wünsche und
Anliegen der Jugend eingehen, wird die Jugend mit einbinden in die Gestaltung ihres
Lebensraumes, ihrer Stadt. Kinderun<
^ Jugendfreundlichkeit
lassen sich
in

IxUUI
schon mit kleinem
Aufwand und ohne
große Investitionen
umsetzen - etwa mit
mehr Spielraum in den Park- und Hofanlagen, anstatt (strenger) Spielverbote. Sport
zu betreiben braucht nicht immer die teure
Infrastruktur eines Sportplatzes. Trendsportarten wie Skateboarden oder Streetball lassen sich auf kleinstem Raum aus-

INNSBRUCK INFORMIERT-SEPTEMBER