Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.10

- S.8

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Seite 8

Nomino

?l nu^blan der Landeshauptstadt Innsbruck

wesenen, nun die volle, Völler verbrüdernde Volksfrc-iheit bringen soll!"
Den Aufruf hatten alle acht Deputierten
Präsident
Schmitt, A I . Fischer, Wicrzchlcyski, A l . Vorrosch, Karl
Eatinelli, Jos. Weiß, K a r l Englhoscn und Th. Banner
unterzeichnet.
— findet zur Feier des Abschiedes des Kaisers eine große
Wachparade der gesamten Garnison statt. Der Kaiser
trägt dabei die Obersten-Uniform des Tiroler Jägerregiments.
8. empfängt der Kaiser noch vor der Abreise eine 2 l M a n n
starte ungarische Reichstags-Deputation.
— verläßt um 8 ^ morgens die kaiserliche Familie mit
dem Hofstaat Innsbruck. Die bewaffneten Formationen bilden von der Burg bis zur Kettenbrücke Spalier;
am Burgtor steheu die Wiltener Schützen, die gerade
die Burgwache innehaben, daran reiht sich die Nationalgarde, dann die Vürgergarde, das leichte Mailänder
Bataillon, die Kaiserjägcr und schließlich die Artillerie;
an der Kettenbrücke steht noch eine Bancrn-Kompanic.
— erläßt der Kaiser folgende Abschieds-Adresse an die
Tiroler:
„ A n Meine lieben, getreuen Tiroler und Vorarlberger!
I h r habt M i r während der ganzen, in Eurer M i t t e
verlebten Zeit vielfach neue Beweise Eurer, unter allen
Umständen rühmlich bewährten Treue und Anhänglichkeit gegeben. Ich fühle Mich in dem Augenblicke, wo
Mich das Wohl der Monarchie zur Ausübung Meiner
Regcntenpflichten in die Residenz abruft, gedrungen,
Euch innigst zu danken. Euch ein herzliches Lebewohl
zu fagen. Ich knüpfe daran die Versicherung, daß Ich
auch in der Ferne Euer stets liebevoll gedeuke, und Euch
mit besonderer landesväterlichcr Huld gewogen bleibe."
N. feiert die Bevölkerung die Wiederbesetzung Mailands
dura) die österreichischen Truppen. An Stelle einer bereits angesagten Stadtbeleuchtung wird eine allgemeine
Sammlung zu Gunsten verunglückter Militärpersonen,
besonders Kaiserjäger, veranstaltet.
— veranstaltet abends die Bürger-Musik dem M i l i t ä r Kommandanten Generalmajor Eliatschek eine Serenade.
i : i . wird auf Veranlassung des Stadtmagistrates ein feierliches Pontifikalamt mit Tedeum anläßlich der Einnahme von M a i l a n d gehalten.
17. wird die Verordnung des Unterrichtsministeriums bekannt, nach der über Antrag der hiesigen medizinischen
Fakultät die Abhaltung der Disputationen, sowie die
Abfassung von Doktor-Dissertationen als eine veraltete,
der Zeit und der Sache unangemessene Form aufgehoben w i r d . Die strengen Prüfungen (Rigorosen) hingegen sollten öffentlich zugänglich sein.
— stellt Kaspar Iele im Fcrdinandeum sein für die S p i talskirchc bestimmtes Altarblatt „die Sendung des hl.
Geistes" aus.
N>. veranstaltet der Kunstmaler I o h . Nep. Hubcr, der viele
Jahre in Rußland und Preußen seine Kunst ausübte,
im Ferdinandeum eine Porträtausstcllung, bei der besonders sein Selbstbildnis auffällt.
— übergibt Dr. G i l hubcr dem Verwaltungsrat der Nationalgarde 5, Gulden als Ergebnis einer Sammlung
für die deutsche Flotte.
2 1 . erscheint von Seite des Landes-Hauptschicßstandes eine
scharfe Erwiderung auf den Angriff vom 24. J u l i d. I .
lsiehe dort). Bezüglich des Vorwurfes, daß die I n n s bruckcr Landesschützcu „ i n Betreff der Landesverteidigung nicht entsprochen" hätten, wird festgestellt, daß
„nahe an 70 derselben" gegen den Feind gezogen seien.
25. veröffentlicht das Offizicrs-Korps des lombardischvenctianischen leichten Bataillons vor seinem Rückmarsch
nach I t a l i e n ein „Abschiedswort" an die Bevölkerung
im „ B o t e n " . D a r i n heißt es u. a.: „Diese wenigen,

doch so glücklichen Tage werden w i r iinmc, ;» den,
glänzendsten Abschnitte unseres Lebens rechnen und
unfern irregeleiteten Brüdern in I t a l i e n mil kräftige»
Worten wiedererzählen, daß es auch ansicr ilnen Gren
zen, daß es auch in Deutschland gute und kochker^gv
Menschen gibt."
28. erklärt der Stadtmagistrat als Antwort auf dao vor>
stehende Abschicdswort: „ D a s ausgezeichnete, freunde
liehe Benehmen des Offizierskorps, das musterhafte Betragen der Mannschaft und die Bereitwilligkeit, mit
welcher dieses Bataillon längere Zeit hindurch alo einzige hier garnisoniercndc Truppe den beschwerlichen
Wachdienst mit der Nationalgarde teilte und tunlichst
erleichterte, hat "ihm die volle Achtung der hiesigen Einwohner gewendet, die ihm stets freundliche Erin »er»» a
bewahren werden."
September «848:
:t. trifft ein tais. russischer General aus Petersburg ein,
der Auszeichnungen für Feldmarschall Radctzkv und
seine Generäle nach Mailand bringen soll.
4. wird die Behauptung der „Innsbrucker Zeitung", daß
in N i l t c n ein Schullohrergehilfe 5il) Guldcu Iahreölohn beziehe, während der Ratten- und Mäuscfänger
80 G l . erhält, im „ B o t e n " dahin berichtigt, daß der
betreffende Lehrer nebst freier Kost und Wobnnng im
S t i f t noch 80 G l . erhalte.
!>. überreicht die Deputation von Schützenhanpilenieu in
M a i l a n d an Feldmarschall Radctzty im Namen aller
Tiroler Landesvertcidigcr einen S t u f e n und eine
Adresse der Innsbrucker Bürgerschaft.
N . richtet Graf v. Radctzty als Antwort ans die gen,
Adresse folgendes Schreiben an die Innsbrucker:
„Bürger Innsbrucks!
Die Adresse, welche Sie mir durch Ihren Ausschuß
«versandt, hat mir ein großes Vergnügen gewährt. Es
ist keine leere Phrase, es ist der Ausdruck meines innersten und wärmsten Gefühls, wenn ich Sie versichere,
daß die Teilnahme der biedern Innsbrucks an den
Siegen, die w i r jüngst über die Feinde Österreichs errungen, mir vor allem teuer ist.
Welche Stadt der Monarchie hat mehr Ansprüche aus
unsere Liebe und Achtung, als T i r o l s Hauptstadt, jenes
Innsbruck, in dessen Mauern jüngst noch nnscr geliebter Kaiser Schutz und Ruhe fand, als überhandnehmende Anarchie ihn zwang die B u r g sciuer Väter,
fein sonst so treues und geliebtes Wien zu verlassen,
die Armee von I t a l i e n weiß Ihnen diesen Dank,
Sie haben der Ehre der Monarchie einen großen Dienst
erwiesen. Nehmen Sie dafür, nehmen Sie für I h r e
biedere und vaterländische Gesinnung, die Sie mit alter
gewohnter Offenheit ausdrückten, meinen und meines
Heeres wärmsten Tank. Gott wird der Welt den Frieden erhalten, dessen sie so sehr bedarf, wenn die Menschheit nicht untergehen soll im Kampfe aller mit Auflösung bedrohten Social-Elemcnte. Sollte man nns
aber gegen unfern Willen zum Kriege zwingen, dann
wird das treue T i r o l uns wieder schützend zur Seite
stehen, darauf rechne ich, darauf rechnet die Armee von
I t a l i e n . Hauptquartier M a i l a n d , dcu 1 1 . Sept. 1848.
Graf u. Radetzty, Fcldmarschall."
l l l . wird wegen des Gerüchtes, daß die Universität an
einen anderen O r t verlegt werden sollte, eine Abordnung nach Wien geschickt, um dies zu verhindern. Diese
Deputatiou bestand aus Dr. Berreiter, Apotheker Oellachcr, Franz Untcrbergcr »nd dem Dikasterial-Advokatcn Dr. Pfaundlcr.
20. reist die Königin von Baiern (nach Meran) durch,
stellt ein Hr. Frühbck aus Wien im UnivcrsitätS-Saale
Panorama-Ansichten aus.