Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1948

/ Nr.10

- S.5

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der Landeshauptstadt

Nummer 8 - y - t 0

Maq. Nat

Erlei

Wohl jeder x^uusbrucker tenni die ,,Erlerslraße".
l"öar lliaiichem dürfte aber bisher dir ".^iarnlorlmsle
aiu Eckhans ""lligerzellgasse Äcusellmstraße enlgal»
gen sein, welche die schlichte, leider schon schlecht les
bare Inschrift zeigt: „ I n dankbarer Eriliuerlliig an
die dauernden Verdieuste des Georg Erler, Ersten
Magistratsrates von l.^".l Itt ltt un, die ErN"eite
^ung uud Verschöueruiig der Stadt".
Mag. Nat G. Erler lvar ani l l. Ollober l«4^
eineui schweren Leiden erlegen. Wenn anch nnr ux"liig
aus dein Lebensablanf dieses uni die Stadt hochver
dienten ^iainies, eines gebürtigeu Bririiers, bekannt
wurde, so war man doch gleich im Augenblicke seines
Todes bereit, ihm alle seine Mühen dankbar auzuer
keuncn. Noch am Todestage rief D r . Pfaundler in der
„Iuusbrucker Zeituug" auf, eiu Schcrfleiu für ein
Grabmouumeiit zu spenden nnd faßte dabei Erlers
^ebeusivert in folgendem Satze zlifalumeli: „Wenn
ein M a n n durch uiele v^ahre hindurch von deu ihm
einwohnenden Schätzeu geistiger .Uraft^ uuermiidlicher
(Charakterstärke, rücksichtsloser Ehrlichkeit ilud eiues
bis zum leyten Atemmge tätigen Arbeitsfleißes —
nur d e u Gebrauch macht, nm ankämpfend gegen zahl^
lose natürliche und absichtlich bereitete Hindernisse, aus

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einen, sozusagen schmntzigen Dorse eine ganz .
freund!übe Sladt zn bilden, nnd den Sinn der Ord
nuug nnd Kleinlichkeit, des besseren l^eschmackes, durch
alle Straßen, Wege nild l^iebände, bis in den engsten,
dunkelsten Winkel zn verpflanzen; wenn er dadurch
den Grundstein jeuer Verhältnisse legen half, unter
welchen Innsbruck durch gesteigerlen Fremdenbefuch,
durch Ansässigmachung neuer Bewohner, durch beleb
len Verkehr aller Art die schönsten, reichsten Blüten
städtischer Entwicklung trieb, dann mnß jeder Bürger
nnd Einwohner Innsbrucks aus Pflichtgefühl des
Daiikes am Sarge und Grabe dieses Mamies stehen
und eiu ,Gott Hab ihn selig" sprechen."
Erlers Hanptverdienst war also die Erweiterung
und Verschönernng Innsbrucks. Er begründete den
ueucu Stadtteil von der Museumstraße ostwärts,
führte die Straßeübeleuchtung mit Nipsöl ein und
schuf die Kastanieuallee am St. Nitolanser I u u u f e r .
Zum Dauk für feine "20jährige rastlose Tätigfeit wurde
Erlers Büste, von A. Streicher modelliert, am Hause
Museumstraße 5 aufgestellt uud am 23. A p r i l 1866
feierlich enthüllt. I m November l87<> erhielt das frü
her zur Angerzellgafse gehörige Straßenstück feinen
Namen.
K. Schadelbaner.

Bericht von der Gemeinderatssitzunq am 23. September 1948
Zn Beginn der Sitzung des (Hemeinderates, die
unter dem Vorsitz des Bürgermeisters D r . Melzer i m
ehemaligen Stadtsaalkasiuo stattfaud, legte (Gemeinde
rat I o h a u u Maier ( O V P . ) , deu die Landesregieruug
statt des ausgeschiedenen Oemcilidcratcs Ferdinand
Hirsch ernannt hatte, das Cöclöbuis ab. Anschließend
wurdeu die sich aus diesem Wechsel ergebenden Aude
ruugeu iu der Besetzung der Ausschüsse geuehuiigt.
Eiue Aufrage des Stadtrates Thoma und Geu. we
gen der uächtlicheu Nuhestörliugeu im Stadtgebiete
vcrfprach der Bürgermeister, au die Buudespolizei
dircttiou weiterzuleiteii. Z u Aiifrageli der G N . Lorcck
uud l>;en. über deu Uuterricht iu der Volksschule S t .
Nikolaus uud der M i t . Zschieguer und l^en. über die
Freigabe von Gruudstückeu für die Gewerbetreibeudeu
Innsbllicks nahm der Bürgermeister unmittelbar
Stellung.
Eiue lebhafte Aussprache entwickelte sieb ans eine
Aufrage der M i t . ^berhammer uud (^en. über die
Vergebung einer Wohnnng in der Sebastian Scheel
Straße. Der Bürgermeister stellte in Anssicht, daß er
deu Fall uutersuchen nnd iu der uächsten (Gemeinde
ralssitznng dariiber berichten werde.
Es folgten Anträge der Gemeinderäte: M i t . >irans
und Gen. über die Beleuchtung, über die Anschasfnng
von Mullkübelu, die Aufsüllnng von Schlaglochern
und die Rattenplage im Wohnlager Neichenau, <^iR.
Strobl uud Geu. iiber die Bescholleruug uud die
Schaffung einer Ausweichstelle für ^-ahr;euge in der
D r . " S t u m p f Straße, ferner über die Beleuchtung der
Karweudelbrücke uud der D r . Stumpf Straße, Zt)li,
D r . Grcitcr uud Geu. ilber Vermögen und Vermö

geusrechte der öffentlichen Neligionsgcfellschafteu,
GR. Schöpf nnd Gen. iiber die Instandsctzuug des
Traiuiugsplatzes auf dem Sportplatze an der S i l l ,
Alle Auträge lvurdeii der geschäPsordnungsmäßigen
Behaudlilug zugewieseu.
Bgm. Stellv. Flöckiuger beautluortete ili frühereu
Genieinderatssitznngeu gestellte Aufragen über den
Wiederaufbau des Iuusbrucker Hauptbahuhofes ulid
die Verglasuug der Schaufclister iiu Stadtberciche.
Der Gcmeiuderat giug fodauu iu die Tagesordnung
ein nnd kam zu folgeudeu Ergebnissen.
Es wurde beschlösse», dem Verein der Barmherzigen Schwestern iu Iuusbruck, Neunweg 40, Gründe
znrückzustellen, die die Stadtgemeinde im Jahre 1941
erworben hatte, uud feruer dell scincrzeitigen Gruudbuchsstaud ili I g l s zu Guusteu der röm. kath. Pfarr^
pfriiude I g l s V i l l nüederherzustelleli.
Gruiidtauschverträge der Stadtgemeinde mit Franz
>iinzner, Anton Eberl ulid Otto Prarmarer >vurde,i
genehuligt.
Weiters wurde beschlossen, einen Genieindelveg in
M ü h l a u freizugebeu lind ilu Zllge der Auflassung des
Friedhofes am Oslerfelde an I n l i e Zimmermalin eiii
Grnndstück ;n verällßerll.
Znr Errichtling von Probesiedluugöhäusern lvurden 25)<>.<)<><) Schilling bewilligt.
Für die städtische Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren wurde die Anschaffung einer
Übertleidung geuehmigt.
Der Gemeinderat nahm feruer Anträge des Bauausschusses über die Festsetzung der Gebäudchöhe des
5urmteiles am Hochhause, Saluruer Straße 11, uud