Innsbruck Informiert

Jg.1998

/ Nr.4

- S.37

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kennung und Chancengleichheit ein
Grundprinzip - eine Einstellung, die
ich auch als Politiker mit Konsequenz
vertreten habe und werde. Die gesellschaftliche Entwicklung und die moderne, harte Arbeitsweit erwartet von
der Frau, daß auch sie ihren „Mann"
stellt. I inen b e m

Liste
Rudi
Federspiel

• ;i >ndei en Aspekt

hat die Stellung
der Frau in der
I amilie. Es ist eine nicht wegzudiskutierende Tatsache: Die Frau trägt mit dazu bei, die
wirtschaftliche Situation in der Familie /u verbessern - dazu kommt oft die
Kindererziehung. Es ist wichtig, auf legistischer Ebene und mit verschiedenen Angeboten (vom Kindergarten mit
Mittagstisch bis zu frauenspezifischen Betreuungsinstitutionen) Hilfestellung und Erleichterung zu geben
(vor allem auch für die Alleinerzieherin). Der Staat, die Kommunen müssen Rahmenbedingungen schaffen
(vom günstigen Wohnbau bis zu steuerlichen Begünstigungen und einem
breiten schulischen Angebot). Es muß
uns wieder verstärkt bewußt werden,
daß letztlich eine funktionierende Familie nicht zu ersetzen ist. Die Familie
ist in Zeiten, wo die Orientierung
schwer ist, der ruhende Pol und die
Basis für die Zukunft unserer Kinder
sowie einer gesunden gesellschaftlichen Entwicklung.
Stadtrat Rudi Federspiel

Frauenpolitik:
Nicht genügend!
Vor einem Jahr haben ca. 7000 Innsbruckerlnnen das Frauenvolksbegehren unterschrieben und damit bekundet, daß ihnen Verbesserungen für
Frauen wichtig erscheinen. Ein Jahr
später muß festgestellt werden, daß
es in Innsbruck keine wesentlichen
Bemühungen gibt, diese Forderungen
zu
erfüllen.
Sogar öffentliche Versprechungen des
DIE GRÜNEN
B ü r g c r m ei
DIE INNSBRUCKER GRÜNEN

,

sters
sind
nichts wert. Im Feber "97 versprach er
eine zusätzliche Stelle fur das Frauenreferat, später wollte er davon
nichts mehr wissen. Jet/t versucht er,
bereits budgetierte Gelder für das
Frauengesundheitszentrum
zu

INNSBRUCK INI ORMILRT

blockieren. Auch die Erweiterung der
Betriebszeiten bei Dunkelheit für das
Frauen-Nachttaxi wurde abgelehnt
(Kosten wären ca. 75.000 S). Dafür
soll ein privater Reitstall mit 3,5 Millionen gefördert werden! Der Frauenförderplan wurde nur in verwässerter
Form beschlossen, seine Inhalte sind
nicht einmal bindend. Die Rechte der
Frauenbeauftragten sind sehr beschränkt - es soll eben keine effiziente Kontrolle geben. Auch die kräftigen
Gebührenerhöhungen der Stadt, die
u.a. hohe Betriebskosten verursachen, treffen viele Menschen, die wenig verdienen, sehr hart.
Wahrlich keine rosigen Zeiten - besonders für Frauen in Innsbruck!
GRin Doris Linser

Fronten auftun!
Beim Gemeinderat ging es vor einem
Monat um das Frauen-Förderungsprogramm. Eine Gemeinderätin kritisierte,
es sei kein Frauen-, sondern ein Familienförderungsprogramm, weil z.B. bei
gleicher Voraussetzung ein arbeitsuchender Familienvater gegenüber einer Zwanzigjährigen
bevorzugt
würde.
Manche, meist jüngere Damen, versuchen,
die Männerwelt zu kopieren und glauben,
Tiroler Seniorenbund
dadurch selbst in den
Mittelpunkt zu rücken. Diese Gruppe
Frauen hat großen Einfluß und große
Präsenz in den Medien. Das ist aber
nicht das Bestreben der meisten Frauen. Sie stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Familie, und das mit Recht.
Ich selbst erinnere mich, wie man zur
Mutter gegangen ist, wenn man als
Bub etwas angestellt hat. Da fand man
Verständnis. Bei den eigenen Kindern
und Enkeln beobachte ich heute dieselbe Neigung, und das ist gut so. Ideal wäre und ist, wenn die Mutter in der
Familie bleiben kann. Ihre größere
Freizeit im Haushalt wird nicht für die
Kindererziehung oder /ui Fortbildung,
sondern für die Erwirtschaftung eines
zweiten Einkommens gebraucht. Darauf können viele Familien nicht vei
ziehten. Kindererziehungsarbeit, das
Wichtigste in jedem Staat, sollte auch
finanziellen Niederschlag vom Staat
erfahren. Das zu erkämpfen, wäre ein
wichtiges politisches Ziel der Frauen.
Es gäbe weniger Unzufriedene und
weniger Fronten.

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Van Staa gegen
Frauenförderung
Im Menschenbild BM van Staas und
der Innsbrucker VP werden Frauen immer noch fast ausschließlich in ihrer
Mutterrolle gesehen. Ihre Erwerbstätigkeit wird bloß als Zusatz zum Männerbzw. Vätereinkommen gewertet. Die
Folge ist: Frauen werden mit schlechterer Bezahlung, geringeren Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und damit
einer lückenhaften eigenständigen sozialen Absicherung abgespeist.
Politisch gilt es also, Frauen darin zu
unterstützen, auf ci£"
..
genen Beinen zu
stehen und vorhandene Hindernisse
Liberales Forum aus dem Weg zu
räumen. Van Staas Version von Frauenförderung läuft dem aber entgegen,
da durch das Beharren auf einer „sozialen Komponente" wieder Männern in
ihrer traditionellen Rolle als die alleinigen
Familienernährer der Vorzug gegeben
wird.
Wir Liberale denken bei den Begriffen
„Frau" und „Familie" hingegen an:
• tatsächliche Frauenförderpläne, um
die vielfältigen geschlechtsspezifischen Benachteiligungen abzustellen,
• vielfältige und bedarfsgerechte Betreuungseinrichtungen mit Mittagstisch, um die Vereinbarkeit von Familienpflichten und Erwerbstätigkeit zu
erleichtern,
• und last, but not least an die einzufordernde Mitwirkung der Väter in der
Familie.
GR Günter I Icimmcrle

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